Hi,

Im Dezember t0 verpflichtet sich die X-AG zum Bau von 3 Sondermodellen zu je 450.000 € durch Vertragsabschluss. Aufgrund gestiegener Rohpreise muss bei Produktionsbeginn jedoch mit Selbstkosten von 500.000 € je Erzeugnis gerechnet werden.
In welcher Form muss der Vorfall berücksichtigt werden?
a) in t0 wurde nichts produziert,
b) zum Bilanzstichtag t0 sind bereits unfertige Erzeugnisse im Wert von je 200.000 € entstanden.
c) zum Bilanzstichtag t0 sind bereits unfertige Erzeugnisse im Wert von je 40.000 € entstanden.

Lösung:

Beim Vertragsabschluss handelt es sich um ein schwebendes Geschäft (beidseitig unerfülltes Verpflichtungsgeschäft).

a) Vergleich vom Verpflichtungsumfang und Wert der Gegenleistung
Anspruch: 1.350.000 €
Verpflichtung: 1.500.000 €
Demzufolge ist eine Drohverlustrückstellung gem. § 249 Abs. 1 HGB zu bilden.
BS: Aufwand / Drohverlustrückstellung 150.000 €
b) Gleiches Ergebnis wie in a), ergänzt um
BS: Aufwand / RHB 600.000 €
c) Gleiches Ergebnis wie in a), ergänzt um
BS: Aufwand / RHB 120.000 €

Bei a) bin ich mir ziemlich sicher, dass es stimmt.
b) und c) sind wahrscheinlich falsch. Bitte um Hilfe.

Hi & willkommen im Forum,

meiner Ansicht nach sind in allen drei Fällen die 150.000 als Drohverlustrückstellung handelsrechtlich auszuweisen. Wie hoch die bereits geleistete Produktion ist, ist mE nach unerheblich, wenn "mit Selbstkosten von 500.000 € je Erzeugnis" gerechnet werden muß. Nur wenn durch frühere Produktion (und früheren Einkauf der RHB) doch noch günstigere Preise erzielt und damit die Selbstkosten gesenkt werden könnten, wäre eine niedrigere DrohverlustRS angemessen. Hier aber scheint, wenn ich die Aufgabe richtig verstehe, die Höhe des Verlustes vom Zeitpunkt der (teilweisen) Fertigung unabhängig zu sein.

Vielen Dank!