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Fragen zum Supply Chain Management

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Registriert: Jun 2006
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Hallo!

Bin froh, dass ich so ein BWL Forum gefunden habe! Ich hätte da nämlich ein paar Fragen.

1. Was ist der Unterschied zwischen Supply Chain Management und der Wertschöpfungskette? Kann man Supply Chain Management als das Management einer Wertschöpfungskette bezeichnen? Oder was ist nun das spezifische beim Supply Chain Management?

2. Welche Entscheidungen müssen denn beim Supply Chain Management getroffen werden? Geht es dabei eigentlich nur um den Materialfluss- also dass man schaut, dass z.b. Rohstoffe effizient beschafft werden ( dann wenn man sie benötigt), und dass sie dann wenn der Kunde die fertigen Produkte benötigt, ihm geliefert werden. Also dass hier über Lieferzeiten, Transportkosten, Lagerhaltung , Auswahl der Lieferanten entschieden wird und man eben schaut, dass die Produkte zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu möglichst geringen Kosten sind? Aber diese Dinge fallen doch eigentlich alle unter den Bereich Beschaffung oder Logistik - wie unterscheidet sich dann Supply Chain Management zur Logistik oder allgemein zur normalen Beschaffung?
Da hab ich noch irgendwie nicht so den Durchblick. Also was sind genau die Aufgaben, die Entscheidungen, die beim SCM getroffen werden müssen?


3. Könnt ihr mir noch was zu Vor- und Nachteilen von SCM sagen- also
Vorteile habe ich folgende gefunden :
Orientierung am Endkunden
Steigerung der Kundenzufriedenheit durch bedarfsorientierte Lieferung
Raschere Anpassung an die Änderungen des Marktes
Kostenvorteile durch gesamthafte Optimierung des Lieferprozesses über mehrere Stufen hinweg
Vereinfachung des Güterflusses
Verkürzung von Lieferzeiten

zu den Nachteilen würde ich sagen:
Kooperation und Wettbewerb zwischen den Mitgliedern einer Supply Chain
Bewältigung der Nachteile ungleich verteilten Wissens und verzerrter Informationsausbreitung in der Supply Chain (Informationsasymmetrien)

4. Meine letzte Frage: Es ist gibt ja den güterwirtschaftlichen Prozess - wie ist der nun vom Beschaffungsprozess bzw. Logistik abzugrenzen?

Ich wär euch dankbar für eure Hilfe!! Hab nämlich bald eine Prüfung in BWL und wär da dankbar, könntet ihr mir da helfen!!
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi Barbara,

Zitat
1. Was ist der Unterschied zwischen Supply Chain Management und der Wertschöpfungskette?


Wertschöpfungskette ist allgemein jede wertorientierte Arbeistweise, betriebswirtschaftlich (nach Porter) vgl. http://www.bwl-bote.de/20030212.htm und volkswirtschaftlich, vgl. http://www.bwl-bote.de/20030213.htm. SCM zeichnet sich eher durch betriebliche Zusammenarbeit aus, vgl. http://www.bwl-bote.de/20030416.htm und http://www.bwl-bote.de/20030414.htm. Konstituives Element ist der dem Güterfluß entgegengesetzte Informationsfluß. SCM, oder auch CSCM, kann daher als Sonderfall der Wertkettenstrategie gesehen werden.

Zitat
2. Welche Entscheidungen müssen denn beim Supply Chain Management getroffen werden?


Das ist fast so wie "was für Entscheidungen müssen in der Mategrialwirtschaft getroffen werden" - eine ganze Menge. Da es aber um mehr als "nur" Versochrungssicherung geht, wären hier alle Entscheidungen zu nennen, die den rückwärtigen Informationsfluß und die Kunden- und Lieferantenzusammenarbeit angehen. SCM kann übrigens Teil einer Lean Management Strategie sein, aber Lean Management ist viel mehr als "nur" SCM (vgl. Womack & Womack, über Toyota).

Zitat
3. Könnt ihr mir noch was zu Vor- und Nachteilen von SCM


u.a. Gefahr der unfairen Nutzung von Wertschöpfungsvorteilen durch vertikale Vorgänger oder Nachfolger in der Wertkette, aber auch bessere Gesamtwertschöpfung, Abschottung des Marktes gegen konkurrierende Wertketten (defacto-Oligopol), geringere Fehlteilrate, höhere Materialverfügbarkeit, Kosteneinsparungen bei Marktforschung usw. Deine Punkte sind schon sehr gut, dies sind nur ein paar Ergänzungen.

Zitat
4. Meine letzte Frage: Es ist gibt ja den güterwirtschaftlichen Prozess - wie ist der nun vom Beschaffungsprozess bzw. Logistik abzugrenzen?


Also meine letzte Antwort ;-) Du meinst vermutlich die Wirtschaftssektorenlehre (primär/sekundär/tertiär/quartär)? Dies ist eine allgemeine Sache, während SCM nur die Kette der Unternehmen ist, die bei einem bestimmten einzelnen Wertschöpfungsprozeß miteinander vertikal oder (seltener) lateral kooperieren. "Sekundär" ist also "das" verarbeitende Gewerbe, während im SCM-Modell nur bestimmte Industriebetriebe eine Rolle spielen - nämlich die, die dem Handel ein bestimmtes Produkt liefern. Es gibt daher nur einen sekundären Sektor, aber eine Menge SCM-Beziehungen, die ihn durchziehen.
Mitglied
Registriert: Jun 2006
Beiträge: 5
Ort: Österreich
Danke für die Infos!


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