Forum

Made in Germany

Gesperrt

Seite: 1

Autor Beitrag
Mitglied
Registriert: Jun 2006
Beiträge: 63
Guten Abend liebe Lernenden,

die ist sicherlich interessant und auch ein Fall aus meiner Praxis.
(Ob die hier im Bereich Marketing so richtig ist, kann ich nur spekulieren aber es hat mit Markenrecht zu tun und ist somit durchaus im Bereich der Produktpolitik anzusiedeln, also eines unserer schönen P´s :wink: )

So hier nun der Fall:

Ein Lieferrant in Deutschland möchte mir Ware Verkaufen (diese platziere ich auf dem Nordamerikanischen Markt) die in Pakistan gefertigt wird. Rechtlich gelte ich somit als "Quasi-Hersteller" aber das nur am Rande. Jetzt bot der Lieferant mir an (da ich Probleme auf dem US Markt mit der Bezeichnung Made in Pakistan habe)
hier für einen Mehrbetrag Made in Germany aufbringen zu lassen.
Als alter Kaufmann sollten da jedem die Alarmglocken angehen (oder etwa dieses Spielchen spielen :? )
Sicherlich ist das Image des allseits bekannten Made in Germany mehr wert, wie ein Made in Pakistan (wie lange noch ?), nur ist dies auch mit einem ruhigem Gewissen zu vereinen...hmmm, mal sehen!

Also wir haben da den §126 ff MarkenG der ja bekanntlich alles sagt.
zu beachten wäre auch der Art 24 d. Zollkodex, nur in meinem Fall ist der Pakistani der elementare Hersteller und somit zu vernachlässigen.
Das dass Aufbringen eines "Deutschen Stempels" auch eine Art Werbung ist, steht außer Frage, somit ziehe ich auch den §3 und 5 Abs1+2 Satz 1 UWG heran der es ja ausdrücklich definiert.Das Madrider Abkommen Art. 1 und 3 geben ebenfalls eine Definition was Ursprünglich ist und was nicht. Weiterhin sind die Bestimmungen der Einfuhrländer zu beachten. In meinem Fall USA, ist die Ware UND die Verpackung mit dem Ursprungsland zu versehen. Sind diese irreführend oder maßgeblich falsch, dann sind auch hier empfindliche Strafen zu erwarten (Beschlagnahme, Importverbot...etc)

So, das heißt für mich also lieber Lieferant, dann lass da mal schön den Pakistani sein Made in... aufbringen und verkaufe die Ware an einen anderen "Quasi-Hersteller".

Wie sieht das hier unter den Teilnehmern aus, hat einer ähnliche Erfahrungen gemacht...MADE IN GERMANY?
Mitglied
Registriert: Jun 2006
Beiträge: 95
Ort: Ruhrstadt
Ich schlage einen Perspektivwechsel vor:
Welche Produkte sind Zurzeit sehr erfolgreich (im Durchschnitt)?
Zumindest eines - die Authentischen, die dem Kunden nicht irgendwas vormachen.
Selbst wenn es rechtlich eine zu lösende Aufgabe wäre, das kreativ zu begründen, die - für mich - viel interessantere Frage ist doch: Was passiert, wenn das jemanden interessiert, der das irgendwie rausbekommt (wie, sei mal dahingestellt) und im Internet eine Seite aufbaut, getreu dem Motto "Kauft keine Sachen von XY, da steht zwar made in germany drauf, stimmt aber nicht - ist aus Pakistan"?

Die Frage ist: Für wie wahrscheinlich hällst Du das? Das ist ein definierbares Risiko und wenn Du dieses einkalkulieren willst, was sagst Du damit über Dich selbst und Dein Bild vom Kunden?


Gesperrt

Seite: 1

Parse-Zeit: 0.0478 s · Memory usage: 1.48 MB · Serverauslastung: 1.99 · Vorlagenbereich: 2 · SQL-Abfragen: 9