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Registriert: Apr 2006
Beiträge: 2
Hallo zusammen,

in einer Präsentation soll ich aufzeigen, welche Möglichkeiten ein Unternehmen hat die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, und worin in diesen Maßnahmen die Gefahr der Verschlechterung der Liquidität besteht.
Kann mir hier irgendjemand weiterhelfen.
Sorry stehe gerade total "auf dem Schlauch"



Tausend Dank
Svetlana
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi & willkommen im Forum,

Zitat
...welche Möglichkeiten ein Unternehmen hat die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, und worin in diesen Maßnahmen die Gefahr der Verschlechterung der Liquidität besteht.


Hab ich die Frage nicht schon mal irgendwo gelesen - und ist das etwa wieder eine von diesen SGD-Fragen?

Aber zur Sache: Allgemein gilt Wirtschaftlichkeit = Ertrag / Aufwand. Das hat mit Zahlungen und damit mit der Liquidität nicht unbedingt was zu tun, denn Aufwendungen sind nicht unbedingt Zahlungen und Erträge auch nicht unbedingt. Alternative Definitionen sind Wirtschaftlichkeit = Leistungen / Kosten oder Wirtschaftlichkeit = Einzahlungen / Auszahlungen.

Bleiben wir mal bei der Hauptdefinition: die Wirtschaftlichkeit steigt, wenn
1. die Erträge steigen oder
2. die Aufwendungen sinken
(analog mit Kosten/Leistungen oder Auszahlungen/Einzahlungen)

Gilt die generell übliche Formel Wirtschaftlichkeit = Ertrag / Aufwand, so hat das keinen direkten Bezug zur Liquiditätsrechnung. Ich werde den Verdacht nicht los, daß das dem Fragesteller nicht klar ist. Indirekte Bezüge gibt es aber sehr wohl:

1. Ziel: Ertrag steigern
2. Mittel: Werbekampagne
3. dies bedeutet einen Liquiditätsabfluß, weil die Werbeagentur sofort Geld sehen will

Dies sind aber immer indirekte Beziehungen. Allgemein kann man sagen, daß die Wirtschaftlichkeit ohne jede *direkte* Liquiditätswirksamkeit verändert werden kann, beispielsweise nur durch Spar- und Rationalisierungsmaßnahmen oder durch bessere Ablaufplanung und damit eine Steigerung der Produktivität.
Mitglied
Registriert: Dec 2009
Beiträge: 45
Hi Svetlana,

wie Harry schon geschrieben hat, definiert sich die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens aus den erbrachten Leistungen, dividiert durch die Kosten. Je höher nun die Wirtschaftlichkeit ist, desto größer sind i.d.R. der Gewinn und damit auch die Rentabilität der Unternehmung.
Aber, und das glaube ich ist der Punkt worauf Du hinaus wolltest. Es sind durchaus Zielkonflikte zwischen Rentabilität und Liquidität möglich.
ein einfaches Beispiel

Ein Unternehmen hat Gelder auf einem Bankkonto, über das jederzeit verfügt werden kann (z.B. Girokonto), die keine oder eine nur niedrige Verzinsung einbringen.
Sprich mäßige bis gar keine Rentabilität, jedoch hohe Liquidität

Kommt das Unternehmen nun auf die Idee, das Kapital für einen längeren Zeitraum FEST anzulegen, so steigt die Rentabilität (Wirtschaftlichkeit), allerdings zu Lasten der Liquidität!

OK?

Best,
Conny
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi Conny,

formal hast Du mit dem Beispiel sicher Recht, aber die Erträge eines Unternehmens sollten, wenn es nicht gerade eine Bank ist, nicht primär durch die Anlage von Geld erwirtschaftet werden. Ohnehin sollte die Barliquidität immer nur so sein, auch die kurzfristigen Verbindlichkeiten decken zu können. Wenn das Geld auf dem Girokonto fest angelegt wird, und das alleine schon reicht, die Rentabilität nennenswert zu steigern, sollte das Unternehmen seine Betriebstätigkeit lieber ganz aufgeben, denn die lohnt sich dann offenbar nicht. Du verstehst, der Zinsbeitrag zu Liquidität ist minimal - zumal beim derzeit noch niedrigen Zinsniveau!
Mitglied
Registriert: Dec 2009
Beiträge: 45
Hast ja Recht Harry.
Ich wollte nur ein leicht nachzuvollziehendes Beispiel bringen.
Wünsche allen ein angenehmes verlängertes WE.
Best,
Conny
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 610
Ort: Hessen
Hallo in die Runde,

vielleicht geht der Fragesteller davon aus, daß das Unternehmen in größerem Umfange ungenutzte Kapazitäten mit sich herumschleppt, die natürlich die Wirtschaftlichkeit belasten. Zu einer höheren Auslastung kommt man möglicherweise (nicht notwendig) durch Werbung.

Auch der Abbau von nicht mehr auszulastenden Kapazitäten ist selten umsonst zu haben. Bei der Höhe mancher Abfindung frage ich mich schon, ob es nicht billiger wäre, die Leute irgendwo anders im Unternehmen einzusetzen, als sie rauszuwerfen.

Grüße,
Peter
Mitglied
Registriert: Apr 2006
Beiträge: 2
Hallo zusammen

vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Wie Conny geschrieben hat, geht es mir tatsächlich um die Zielkonftlikte zwischen Wirtschaftlichkeit und Liquidität.
Noch ein Frage in die Runde: ist eine Investition (z.B. von neuen Maschinen) nicht auch zu Beginn ein Zielkonflikt zwischen Wirtschaftlichkeit und Liquidität?
Danke
Gruß Svetlana
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Moin,

Zitat
ist eine Investition (z.B. von neuen Maschinen) nicht auch zu Beginn ein Zielkonflikt zwischen Wirtschaftlichkeit und Liquidität?


Nein, nur eine Belastung der Liquidität (wenn sie bezahlt wird). Ob die neue Maschine wirtschaftlich, oder wirtschaftlicher als die Altanlage arbeitet, muß sich ja erst im Laufe der Rechnungsperiode herausstellen. Die dynamischen Investitionsrechnungsverfahren denken zahlungsorientiert (und eignen sich daher weniger für die Wirtschaftlichkeitsbeurteilung) und die statischen Verfahren kostenorientiert (so daß sie eher für die kostenorientierte Wirtschaftlichkeitsdefinition taugen). Ein Zielkonflikt würde ich hier nicht sehen. Zudem hängen Wirtschaftlichkeit und Liquidität von vielen anderen Faktoren ab; man kann also aus vielen Gründen wirtschaftlich und illiquide oder umgekehrt liquide aber nicht wirtschaftlich sein.
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 610
Ort: Hessen
Zitat
...
Noch ein Frage in die Runde: ist eine Investition (z.B. von neuen Maschinen) nicht auch zu Beginn ein Zielkonflikt zwischen Wirtschaftlichkeit und Liquidität?


Hallo Svetlana,

das sollte er in vielen Fällen nicht sein. In der Regel ist ziemlich genau bekannt, wann eine Anlage infolge technischen und / oder moralischen Verschleißes den Anforderungen nicht mehr genügt. Bis dahin sollte man durch die verrechneten Abschreibungen die finanziellen Mittel für die Ersatzinvestition verdient und pfiffigerweise nicht anderweitig verbraucht haben. Freilich klappt das nicht immer.

Bei einer Erweiterungsinvestition ist es dagegen auch eine Frage, wie man diese finanziert. Führt sie zu einem Liquiditätsengpaß, so muß man eben überprüfen, ob sie sich auch bei einer teureren Finanzierung noch lohnt, bei der die Auszahlungen durch laufende Einzahlungen aus dem Verkauf der Produkte bestritten werden können.

Grüße,
Peter


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