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Berechnung der Kalkulatorischen Zinsen

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Registriert: Apr 2005
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Hallo,

ich hätte eine Frage im Rahmen der Maschinenstundensatzrechnung:

Und zwar wird bei der Ermittlung der maschinenabhängigen Fertigungsgemeinkosten pro Jahr die kalkulatorischen Zinsen und die kalkulatorische Abschreibung ausgerechnet. Bei der kalk. Abschreibung verwendet man den Wiederbeschaffungskosten der Anlage.
Benutzt man diese auch bei den kalk. Zinsen?
Die Formel für die kalk. Zinsen hieß

[code:1](Durchschn. WBK*kalk. Zinssatz)/100[/code:1]

In einem anderen Buch stand aber, das man für die Berechnung die Anschaffungskosten der Anlage benutzen sollte. Welches ist jetzt richtig?

Danke für die Antworten!
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Hi,

die kalk. Zinsen berechnet man auf den Produktionsfaktor Kapital, also das wirklich eingesetzte Kapital - und niemals (!) auf den Wiederbeschaffungswert. Die "normale" Formel ist also

[code:1]Kalk.Zins = (AK + SW) / 2 * Rmin[/code:1]

wobei AK der Anschaffungswert der Anlage ist, SW der Schrottwert und Rmin die Mindestrentabilität.

Verwechsele das nicht mit der kalk. Abschreibung: hier brauchst du sehr wohl die Wiederbeschaffungswerte:

[code:1]Kalk. Absch. = (WBW - SW) / n[/code:1]

wobei hier n natürlich die technische (und nicht die steuerliche) Nutzungsdauer ist.
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Beiträge: 50
Hallo Herr Zingel,

danke für die schnelle Antwort!

Leider haben wir die Mindestrentabilität noch nicht durchgenommen :| Muss man das auch ausrechnen oder ist es ein vorgegebener Wert?

MfG Chi-VI
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Beiträge: 7407
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Hi,

Wie kann man denn die kalk. Zinsen behandeln, wenn man den dabei zugrundezulegenden Zinssatz nicht vorher darstellt?? Seltsame Lehrmethode!

Allgemein git:

Allgemeiner Kapitalmarktguthabenzins
+ Allgemeines Unternehmensrisiko (=Insolvenzrisiko)
= Mindestrentabilität (Rmin)

Generell ist die Insolvenzquote kleiner bei großen Unternehmen und größer bei kleinen Unternehmen. Der Kapitalmarktguthaben(!)zins liegt meist nicht wesentlich über die Main refinancing Bid Rate der EZB (derzeit 2,25%).

Dieser Zins ist generell der kalkulatorische Zins, denn Du willst für alles investierte Kapital (also für alles eingesetzte Vermögen!) ja mindestens diese Verzinsung haben (oder solltest die Unternehmenstätigkeit unterlassen).
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Beiträge: 50
Hättest du hierfür vielleicht ein Skript, bei dem ich von Anfang bis Ende ersehen könnte, was hier abläuft?
Wahrscheinlich wird in unserem Lehrplan erstmal das grundsätzliche behandelt, welche noch keine betrieblichen Situationen einbindet. Deswegen wird wohl (noch nicht) die Mindestrentabilität und das allgemeine Unternehmensrisiko angesprochen.

Danke nochmal für die Antwort :)
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Hast Du mein Lehrbuch der Kosten- und Leistungsrechnung? Da steht das genau im 2. Kapitel drin... wenn nein, kann ich es Dir später mailen, bin aber gerade nur mobil drin bei einem Auftraggeber. Muß versuchen, heute abend dran zu denken.
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Beiträge: 2
Zitat
Kalk.Zins = (AK + SW) / 2 * Rmin

wobei AK der Anschaffungswert der Anlage ist, SW der Schrottwert und Rmin die Mindestrentabilität.


Kalk Zinsen lassen sich ja nach der Durchschnittsmethode und nach der Restwertmethode ermitteln.
Bisher habe ich bei der Restwertmethode immer die kalk., nicht die bilanziellen Restwerte angesetzt.
Begründung: Betriebsnotwendig sind Anlagen mit der im konkreten Fall schon teilweise abgelaufenen Nutzungsdauer, die ich wiederbeschaffen müßte => dazu wären - für Anlagen des gleichen Alters und zur Erhaltung der Substanz - die kalk Restwerte aufzuwenden. Dachte ich jedenfalls. Ist das so unhaltbar?
Gruß von chrisw
Mitglied
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Beiträge: 7407
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Hi,

Mein Schrottwert (SW) ist der tatsächliche Restwert/Scxhrottwert der Anlage, der i.d.R. nicht mit dem bilanziellen Restwert gleichzusetzen ist. Insofern kannst Du also Recht haben, nicht aber was diese Begründugn angeht:

Zitat
Begründung: Betriebsnotwendig sind Anlagen mit der im konkreten Fall schon teilweise abgelaufenen Nutzungsdauer, die ich wiederbeschaffen müßte => dazu wären - für Anlagen des gleichen Alters und zur Erhaltung der Substanz - die kalk Restwerte aufzuwenden.


Refinanzierung ist ausschließlich eine Sache der kalkulatorischen Abschreibung; der kalk. Zins ist lediglich die Bewertung des Faktoreinsatzes an Kapital. Er soltle daher stets einen Durchschnitt der wirklichen Kaitalbindung wiederspiegeln (und hat nicht mit Erhalt oder Finanzierung eines Ersatzes zu tun).


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