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Competitive Intelligence - Alter Wein in neuen Schläuchen???

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Registriert: Aug 2005
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Ort: Saarbrücken
Hallo allerseits,

vermutlich werde ich mir jetzt erst einmal den Unmut von Harry zuziehen, da das Thema ja nur bedingt zu Marketing paßt. (Lieber Harry, tut mir leid, beim besten Willen konnte ich keine passendere Einordnung finden, und eine Rubrik Strategisches Management/Unternehmensführung fehlt nun leider einmal. Warum eigentlich? Du kannst das Thema aber gerne an einen Ort umgruppieren, von dem Du meinst, da passe es besser hin, solange es nicht der Mülleimer ist. :D )

Keine Sau, die noch nicht durch´s Dorf getrieben wurde, mag man sagen, beim Lesen des obigen Themas. So ging es mir, als ich das erste Mal in den letzten Monaten mit der Bezeichnung konfrontiert wurde. Und in der Tat..., schaut man ein wenig genauer hin, dann scheint es tatsächlich so zu sein, daß viele der Instrumente, Methoden, Ideen und Werkzeuge aus den Bereichen Marketing, Strategische Unternehmensführung, Strategisches Controlling und was auch immer die Herren Wissenschaftler sich in den letzten 30 Jahren ausgedacht haben, hier Wiederverwenung findet. Die gute alte SWOT Analyse findet ebenso Verwendung wie die Früherkennungssysteme, die Szenario Analyse, die Value Chain Analyse, die Branchenanalyse, die dynamische Simulation und natürlich das PIMS Konzept sowie Porter rauf und runter. Habe ich irgendetwas vergessen? Nein, ich denke, alles, was man so kennt, wird momentan da drunter gepackt. Wer sich einen Eindruck verschaffen will, der kann dies gerne unter der Adresse des amerikanischen Verbandes tun, der sich selbstverständlich Ende der 90er Jahre ebenfalls etabliert hat. Frei nach dem Motto: Wir haben eine tolle aufgewärmte Idee, laßt uns schnellstens einen Lobbyisten Verein gründen, der die Idee forciert.
Wer also Lust hat, schaue sich einfach mal www.scip.org an oder aber das deutsche Pendant namens www.competitive-intelligence.com

Das alles wäre nun nicht so wahnsinnig interessant, wenn nicht auch unsere liebe Wissenschaft mal wieder eine Sau gefunden hätte, von der sie meint, sie auch durchs Dorf treiben zu müssen, denn mittlerweile gibt es doch schon eine erkleckliche Anzahl von Diplomarbeiten zu dem Thema und auch Dissertationen sind dazu am Markt.

Um eines klar zu sagen, als BWL´er empfinde ich die Umgruppierung der oben aufgeführten Methoden und Konzepte zu einem einheitlichen Bezugsrahmen, der im Deutschen mit dem weniger reißerischen, dafür aber etwas sperrigerem Begriff "Markt und Konkurrenzanalyse" durchaus als sinnvoll. Viele der oben genannten Methoden sind in allen möglichen funktionalen Teilbereichen der BWL als Ultima Ratio dargestellt worden, weil so ziemlich jedes Fach meinte, man müsse auch etwas zum Wort Strategie sagen. So entstand das Strategische Marketing, die strategische Untenehmensfühung und das Stategische Contolling und überall finden wir ähnliche Konzepte.
Dass es durchaus sinnvoll ist, eine Competitive Intelligence in Unternehmen aufzubauen, mag ich gar nicht bestreiten. Viele Unternehmen haben zwar ansatzweise die genannten Methoden im Einsatz, meistenteils aber fragmentarisch, über das Unternehmen verteilt und daher nicht immer effizient. Etliche setzen auch - mangels Wissen im Umgang der Methoden oder aufgrund der praktischen Probleme der Datenbeschaffung die Konzepte nicht ein. Insofen kann ich den überbordenden Weiterbildungsangeboten (die zudem sauteuer sind) soviel abgewinnen, als sie vielleicht den ein oder anderen praktischen Tipp geben, wie man denn nun wirklich die Daten zusammenträgt, die man für eine Value Chain Analyse der Konkurrenz benötigt.

Ist nun also aus Eurer Sicht Competitive Intelligence ein interessantes neues Forschungsgebiet oder in der Tat nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Übrigens, unter www.scip.org gibt es auch ein paar Foliensätze zu dem Thema.

Freue mich auf reichhaltige Kommentare.

Viele Grüsse

Josh
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Guten Morgen,

also so falsch finde ich das Posting hier nicht plaziert :) und ich erinnere daran, daß schon seit den 60er Jahren immer wieder Altbekanntes unter neuen Namen präsentiert wurde, besonders um Zusammenhang mit soziologischen Theorien. Hier könnte es ähnlich sein... aber ich muß mir das wohl intensiver angucken, bevor ich eine Meinung habe. Auf Anhieb stört mich aber die Abkürzung "CI", die ansonsten eher für "Corporate Identity" steht. Hier sind Verwechslungen vorprogrammiert - oder gar beabsichtigt?


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