Hallo in die Runde,

nachdem sich Harry schon einmal in einem BWL-Boten über seine Unterrichtserfahrungen bei zurückgebliebenen Jugendlichen ausgelassen hatte, möchte ich Euch einen Bericht der anderen Seite - eines Schülers - nicht vorenthalten:

http://www.ra-kotz.de/forum/messages/4.html

Womit sich bei mir der Nebel über der Frage, wie man ohne die Fähigkeit Zeitung zu lesen das Abi schafft, langsam zu lichten beginnt. Denn das Schockierende an der Sache ist, daß der Lehrkörper dieses Gymnasiums (!) Straftaten gem. §§ 223 ff. und §§ 267 ff. StGB (Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu drei bzw. fünf Jahren) offenbar mit Gleichmut hinnimmt.

Grüße,
Peter

Hallo Peter!

"Peter" schrieb

Womit sich bei mir der Nebel über der Frage, wie man ohne die Fähigkeit Zeitung zu lesen das Abi schafft, langsam zu lichten beginnt. Denn das Schockierende an der Sache ist, daß der Lehrkörper dieses Gymnasiums (!) Straftaten gem. §§ 223 ff. und §§ 267 ff. StGB (Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu drei bzw. fünf Jahren) offenbar mit Gleichmut hinnimmt.

Einerseits haben Lehrkräfte ohnehin kaum legale Möglichkeiten das Fehlverhalten von Jugendlichen zu sanktionieren.

Andererseits bietet das gegliederte Schulsystem sehr viele Möglichkeiten sich "schwieriger" Schüler zu entledigen (Abgruppierung in niedrigere Schulart, Weiterversetzen zum Kollegen, längere Burnout-Auszeit im Sanatorium ...). Ohnehin hat ein lehrender Beamter keinen Ergebnisdruck sondern eher das Risiko, dass ihn unzufriedene Eltern verklagen, weil er es gewagt hat, eine miese Arbeit mit "ungenügend" zu bewerten. Dann lieber den Schüler durchwinken und ihn mental auf das Konto der funktionalen Analphabeten und gelernten SoHi-Bezieher umbuchen...

Ein solches System verleitet die in ihm tätigen Lehrkräfte dazu nichts oder das Falsche zu tun.

Gruß, Guido

Ich denke kleinere Vergehen kann man schon milde bestrafen. Zum Beispiel war ich in der 12 und 13. Klasse sehr oft "nicht anwesend". Ich habe einfach nicht eingesehen die Zeit in der Schule zu verbringen, wenn man da eh nicht viel lernt. Klausuren waren nie ein großes Problem für mich. Bin dann lieber in den Park gegangen habe mich auf den Rasen gelegt und ein gutes Buch gelesen. Aber solche DInge macht man halt wenn man jung ist=) Noch heute gehe ich nicht in die Vorlesungen, wenn ich das Gefühl habe sie bringen mir nichts.

Anders sieht es finde ich bei schwereren Vergehen aus. Dort wird definitiv nicht durchgegriffen. Auf dem Gymnasium auf dem ich war hatten die meisten Schüler jedoch ein einigermaßen gutes Verhalten. In anderen Schulen sieht es anders aus. Da habe ich schon einiges gehört. Da wird nach Lehrern vor der Schule mit Schimpfwörtern gerufen etc. Und es passiert nix. Bei meinem Bruder ( er machte dies Jahr Abi) waren Leute in der Klasse, die während der Stunde Musik hörten und die Füße auf den Tisch legten und sie kamen damit durch. Die Schüler müssen einfach keine Angst haben deshalb nehmen sie sich diese Dinge eben heraus