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Gesamtanlageneffektivität

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Ich habe in meinem Betrieb ein Projekt übernommen. Ziel ist es ein OEE Kennzahlensystem einzuführen. Die Formel habe ich hier bereits gefunden, aber die Ermittlung der Zahlen und die Übertragbarkeit zu meinen Maschinen ist mir hierbei nicht ganz klar.

Welche Zahlen muss ich genau ermitteln und wie stelle ich das an.

Die Maschinen bestehen jeweils aus mehreren Anlagekomponenten: Schachtelaufsteller, Druckstation mit variablen Daten, Abfüllung, 100% Waage, Rotor zum bestücken der Schachteln, Kartonierung mit Beilagenzuführung, Originalitätsetikettenspendung.
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Danke Herr Zingel, aber genau bei dieser Formel ist mir etwas nicht ganz klar.

Ich möchte die OEE auftragsbezogen ermitteln.

Dazu habe ich z.B. eine geplante Produktionszeit von 5 Stunden. Die tatsächliche Produktionszeit erhöht sich doch um den Zeitbetrag der Störungen (Maschinenstillstände, Klrinstörungen etc.). In dieser Formel verringert sich die Produktionszeit aber. Irgendwie verliere ich da den Faden.
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Hi,

na die hinter den Buchstaben stehenden Werter ("Soll-Zeit" usw) auftragsbezogen ermitteln... 5 Std wären damit die geplante Zeit, usw.
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Also, ist in diesem Fall die gesamte "Geplante Zeit während der Rechnun gsperiode" = "Geplante Produktionszeit" von 5 Stunden. Das funktioniert soweit, aber ich verstehe nicht, warum die "Tatsächliche Produktionszeit" kleiner als die "Geplante Produktionszeit" sein soll, da sich ja durch eventuelle Störungen meine "Tatsächliche Produktionszeit" verlängert und nicht etwa verkürzt. Im diesem Fall meckert die Rechnung rum, dass die Istzeit nicht mehr als die Sollzeit sein darf. :(
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Später, Lehrveranstaltung...
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So, ich habe noch etwas herausgefunden. Wenn ich die gesamte Zeit, der Planbaren Zeit, der Planung nehme stimmt die Rechnung auch, da sich die gesamte Zeit kontinuierlich verringert. Wenn ich dann noch die Anzahl der zu fertigendes Teile nehme, welche in diesem Monat gefertigt werden sollen geht die Rechnung so gesehen auf.

Wenn ich jedoch eine Auftragsbetrachtung machen möchte, müssen die Zeiten anders betrachtet werden. Die Sollzeit ist die Vorgabezeit der Planung, wenn der Auftrag nun aber statt der geplanten 3 Stunden 4 Stunden benötigt muss ich in der Formel die Zeiten von B und A vertauschen, damit das Ergebnis wieder stimmt.

Ein Beispiel aus meiner Praxis:

Gesamte Sollzeit für eine Auftrag soll 2,857 Stunden betragen.
Die Gesamtzeit ohne Störungen allein betrug aber schon 3,767 Stunden.
Gesamte Zeit für den Auftrag mit Stillstand (Störungen & Chargenwechsel) betrug 5,5 Stunden.
Die Sollmenge Betrug 3342 Packungen und es wurden tatsächlich 3215 produziert (127 Packungen Verlust).

Wie ermittle ich nun die OEE dieses Auftrages?

Verfügbarkeitsfaktor = Laufzeit / (Laufzeit + Stillstandszeit)

Verfügabrkeitsfaktor = 2,857 / (3,767+1,733)= 0,519

Leistungsfaktor = Istleistung / Sollleistung (zum Beispiel in Stück / Stunde)= (3342/3,767) / 1800 (Stk/Std.) = 0,492

Qualitätsfaktor = (Anzahl produzierter Teile – Anzahl Nacharbeitsteile – Anzahl Ausschussteile) / Anzahl produzierter Teile = (3342-210) / 3342= 0,937

GAE = Verfügbarkeitsfaktor x Leistungsfaktor x Qualitätsfaktor =0,519*0,492*0,937= 0,239 OEE oder GAE

wäre das so für diesen Auftrag richtig?
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Hallo Orren,

darf ich fragen was der Hintergrund für die Einführung der Kennzahl OEE ist?
Welches Ziel bzw. welche Ziele werden verfolgt?

Bitte nicht falsch verstehen, aber dieser muß von Anfang an bekannt sein, sonst ist dieses Projekt von vorn herein zum scheitern verurteilt.

Gruß
MB123
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OEE ist ein Anwendungsfall der Anlagenproduktivität. Durch das Rechenschema in http://www.bwl-bote.de/20080805.htm wird eine erweiterte Produktivität ermittelt, die auch als Effektivität bezeichnet wird. Das dient Anlagevergleichen und dem Auffinden von Fehlern und Engpässen und Systemen mit nacheinandergeschalteten Anlagen. Die Methode geht ursprünglich auf das Japan Institute of Plant Maintenance zurück,
vgl. http://www.jipm.or.jp/en/index.html. Beispiele auch: Koch, Arno: "OEE für das Produktionsteam. Das vollständige OEE-Benutzerhandbuch – oder wie Sie die verborgene Maschine entdecken", Ansbach 2008, oder auch May, Constantin und Koch, Arno: "Overall Equipment Effectiveness (OEE) – Werkzeug zur Produktivitätssteigerung", in: "Zeitschrift der Unternehmensberatung"
(ZUB), H. 6/2008, S. 245-250.


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