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"Schutz- und Schmutzgebiete"
Handel mit Ökopunkten in NRW gestartet
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HAGEN. Der Handel mit Ökopunkten ist eröffnet: Als Vorreiter in Nordrhein-Westfalen hat der Märkische Kreis [da wohne ich] mit Dieter Graf Landsberg-Velen einen Vertrag über ein Ökokonto abgeschlossen. Durch eine Reihe von Maßnahmen zugunsten von Natur und Landschaft hat der Graf darauf bereits ein stattliches Punkte-Guthaben angespart.

Wer in die Natur eingreift, zum Beispiel eine Straße baut, muss an anderer Stelle einen Ausgleich leisten. Er kann auch vorab auf einem Ökokonto Punkte sammeln, das heißt sich alles, was er Gutes für Natur und Landschaft tut, gutschreiben lassen, um später einmal einen Eingriff in ein Biotop damit abzugelten.

Nun hat die Landesregierung zudem den Handel mit diesen Punkten erlaubt: Wer selbst nicht genug Ökopunkte hat, kann sie einem anderen gegen Geld abkaufen. Der Handel ist innerhalb eines "Naturraums" möglich. Südwestfalen ist ein solcher Naturraum, das Münsterland und Ostwestfalen weitere. Wer also im Hochsauerlandkreis baut, kann die Punkte dafür im Märkischen Kreis kaufen.

Eine Regelung, die der Umweltverband Nabu NRW kritisiert: Wenn eine Feuchtwiese einer Straße weichen müsse, habe der Ausgleich dafür in der Nähe zu erfolgen - nicht hundert Kilometer entfernt, fordert der Landesvorsitzende Josef Tumbrink. Er fürchetet, dass sich langfristig Landschaften verändern werden. In Ballungsgebieten, wo Grund und Boden teuer ist, wo sich zugleich viele Wohn- und Gewerbegebiete befinden, würden keine Ausgleichsmaßnahmen mehr umgesetzt. Stattdessen kaufe man sich die Punkte aus Regionen, wo ohnehin viel Naturraum vorhanden ist. "Über Jahrzehnte hinweg werden intensiv genutzte Landschaften dann immer ärmer", so Tumbrink. "Es wird Schutz- und Schmutzgebiete geben."