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globale Umschuldung der Staatsschulden mit minimalen Zinsen

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Ist eine globale Umschuldung der Staatsschulden mit minimalen Zinsen (zB 0,1% jählich steigend um 0,05%) machbar ?
Was sagen die Volkswirtschafter hier im Forum zu folgenden Finanz-Systemänderungen, die ICH an den kommenden Weltwirtschaftstreffen auf den Tisch legen würde, wenn ich was zu sagen hätte.
http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?pfach=1&n_firmanr_=100106&sektor=pm&detail=1&r=345492&sid=&aktion=jour_pm&quelle=0

Vorschlag:
1) Ab 1.1.2009 wird eine Finanztransaktionssteuer von 0,2% eingeführt. Diese wird VON, DURCH und IN den G8 Staaten implementiert (USA, CDN, GB, FRA, DE, ITA, JPN, RUS) und die G5 Beobachter am letzten G8 Gipfel (MEX, BRA, CHN, IND und SA) implementieren diese Transaktionssteuer ebenfalls. Die Regierungen von FRA, MEX, CDN, DE haben sich bereits öffentlich für die Einführung einer modifizierten TOBIN TAX gemäss SPAHN (PFTT kombiniert mit einer ERND) ausgesprochen. Weitere Länder, die nicht den G8+5 angehören wie VEN, BE, AT sind ebenfalls starke Befürworter.
Sofern Barak Obama und die USA aufgrund der derzeitigen Finanzkrise genügend aufgerüttelt sind, und die Bereitschaft zur Neugestaltung des Weltfinanzwesens nach der Wahl nun gross genug ist, sollte JETZT die Einführung möglich sein.

2) Die Höhe der Transaktionssteuer wird von der Hochfinanz regelmässig vorgeschlagen (also einem Gremium aus Weltbank, IWF, FED, EZB etc) jedoch von der Politik in Kraft gesetzt oder eine Änderung abgelehnt also zB von den G8+5. Die Bandbreite wird vorerst von 0,05% und 1,00 % definiert. Die untere Grenze macht sogennantes "Daytrading" unrentabel und bei höheren Werten von 0,5% und höher wird auch das wöchentliche Trading zunehmend unrentabler.

Dann schlage ich (kleines Würstchen in Österreich) eine weitere Massnahme vor:
3) Globale Staatsschulden und Kreditreform: Um die nicht mehr rückzahlbaren Staatsschulden aller Nationen in den Griff zu bekommen, werden wie bei einem Entschuldungsprogramm zuerst die Staatsverschuldung per 31.12.2008 eingefroren und umgebucht. Diese Schulden werden bis auf weiteres mit einem progressiv steigenden Sonderzinssatz verzinst, wenn der Schuldner (der Staat) sich verpflichtet, im Zeitraum von 30 Jahren diese Staatsschuld zur Gänze zurückzuzahlen und natürlich KEINE Nettoneuverschuldung vornimmt. Bei einer Rückzahlungsrate von 9% des BIP (oder Bundeshaushalts) würde der Schuldner ca 30 Jahre benötigen und bei einer engagierteren Rückzahlung von ca 20% des BIP (zumindest in der Endphase) könnte er bereits nach 15 Jahren mit der Rückzahlung fertig sein.

Die vorgeschlagene Zinssatzstaffel: im ersten Jahr 0,1% und dann jeweils ein um 0,05% höherer Zinssatz in den Folgejahren.

Beispiel Deutschland:
Der Bundeshaushalt der BRD von 2008 beträgt 282 Mrd € bei einer Neuverschuldung von 12 Mrd € und einem Zinsendienst für die bisherigen 903 Mrd Bundesschulden von 43 Mrd. Also sind OHNE Neuverschuldung 31 Mrd € für Zinsrückzahlungen vorgesehen, das sind 11% des Bundeshaushalts. Bei einer angenommenen Inflationsrate von 2% in der Höhe des Wirtschaftswachstums hätte DE nach 25 Jahren die Schulden abbezahlt und hätte 69 Mrd € Zinsen zu berappen gehabt, wobei der letzte gültige Zinssatz bei 1,3% liegen würde.

Als Rückzahlungsanreiz könnte man jedem Staat die Möglichkeit geben, dass der zuletzt angewendete Zinssatz für die zukünftige Refinanzierung angewendet wird. Wenn also DE ein engagierteres Rückzahlungsprogramm auf die Reihe bekommt, dann könnte zB mit 15% des Bundeshaushalts bereits in 19 Jahren die Schuld zur Gänze zurückgezahlt sein (mit nur mehr 41 Mrd € Zinseszinsen) und als Refinanzierungszinssatz würde 1,00% winken. Wenn alle möglichen Sondererträge zB aus Privatisierungen für die Rückzahlungen genutzt werden, und die Politik schafft eine Rückzahlungsrate von 20% des Bundeshaushalts, dann würde die BRD nach knapp 15 Jahren schuldenfrei sein und hätte nur ca 26 Mrd € an Zinsen zu zahlen gehabt und würde in die neue Ära mit einem Refinanzierungssatz von 0,8% starten können.

Das ganze muss natürlich auf die gesamten Staatsschulden inkl. Länder und Gemeinden ohne Ausnahme angewendet werden. Ich nehme mal an, dass der restliche Anteil der Staatsschuld auf ca 1.500 Mrd € auf Länder, Gemeinden und sonstige Staatliche Organisationen aufgeteilt ist und dort ebenso die Zinsentilgung in den einzelnen Budgets vorgesehen ist.

Beispiel USA:
Staatsverschuldung (10.400 Mrd $) Als Zinsendienst ist 7,9% des Budgets (245 Mrd $) vorgesehen und das wäre aber heuer kleiner als die budgetierte Neuverschuldung von ca 400 Mrd $ [url]http://www.whitehouse.gov/omb/budget/fy2009/pdf/09msr.pdf [/url]
Auch die USA ist bei einer Zinszahlung von 8% in ca 35 Jahren mit den Zinszahlungen fertig, wenn sie keine neue Verschuldung aufnehmen !

Während ich das ganze geschrieben habe, habe ich aber noch eine andere Variante der "Entschuldung der USA" entdeckt. Das kommt im Anschluss :arrow:

mfg SMALLTALK
Any comments ?
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Registriert: Oct 2008
Beiträge: 31
ABER ACHTUNG - Die USA haben sich ja einen neuen Trick ausgedacht ! Wer will schon 100 Jahre Schulden abbauen - niemand. Und mit einem globalen Entschuldungsprogramm 35 Jahre zurückzahlen - das ist auch uncool, insbesondere wäre das ja für die US Bürger genauso hart wie für alle Europäer oder Asiaten. Da müsste es doch was klügeres geben. zB 10 Jahre hemmungslos Geldausgeben und Konjunktur ankurbeln, und am Ende soll sich die Staatsschuld in Luft auflösen !

Also wie wärs mit einer kleinen Crash Party ? Nur dann schauen ja die armen Gläubiger durch die Finger. Wie schafft man es also, dass die Gläubiger nicht im Inland sitzen sondern im Ausland ?

Man versucht die Auslandsschulden zu erhöhen - vor der Crash Party wohlgemerkt. Von 1995 bis 2005 gingen die US Auslandsschulden von 20% auf 52% des Public Debt Anteils hoch. http://www.frbsf.org/education/activities/drecon/answerxml.cfm?selectedurl=/2005/0507.html

Dann haben sie sich gedacht, wie kann nicht nur der Staat das Geld hemmungslos ausgeben sondern auch jeder einzelne US Bürger soll genauso Kapital aufbauen können. Jeder soll sein Haus bauen können. Ohne Eigenkapital wohlgemerkt. Das Banken und Funny-Hypothekensystem (zB FunnyMac und FunnyMae) kann dann ja die faulen Subprime Kredite doch global verteilen ? Ist doch funny mit den FannyBanks ?
Eine solche Risikoverteilung könnte uns schon was kosten dürfen. Aber wieso kosten. Wir drehen den Spiess einfach um und fragen das globale Kapital, ob es nicht bei uns investieren möchte. Dafür verpacken wir die faulen Kredite einfach als "Bombensichere Hypotheken Investments" Jeder Laie weiss doch, dass es das sicherste auf der Welt ist in Immobilien zu investieren. Da gibt es einen Wert der dahintersteht. Dass wir statt Immobilien, nur die Forderungen aus den Immobilienkrediten verkaufen, die unsere Bürger eigentlich nie zurückzahlen können, das werden hoffentlich die Ausländer in der für sie fremden englischen Sprache nicht durchschauen. Und zur Absicherung versichern wir die bombensicheren Investments im Hypotheken und Immobilienmarkt auch noch bei den grössten Versicherungsanstalten der Welt zB der AIG. das muss doch wirken.

Damit aber unser US Versicherer, die AIG nicht die untragbare Last der Versicherung bei der Crash Party alleine tragen muss, soll sie das Versicherungsrisiko auch einfach weiterreichen. Es gibt da irische und deutsche Rückversicherer, die die tollen Renditen mit todsicheren Investments, die wir ihnen versprechen uns nur so aus den Händen reissen.

Bei einem Zusammenbruch des Weltfinanzsystems würden also die hohen Schulden bei den der leichtgläubigen Ausländern wertlos werden und damit sagen wir mal 75% der Schulden der USA vernichtet werden.

Super - wer hat dann eigentlich noch ein Interesse das Weltfinanzsystem zu retten ? Die Amis eher nicht. Aber ja die Europäer pumpen jetzt noch Unmengen von Geld ins wankende Finanzsystem, um dann merken zu müssen, dass sie damit vielleicht auch noch die restlichen 25% der US Schuld auch noch bezahlt haben, wenn die Amis das Finanzsystem dann (absichtlich) erst recht und mit noch viel mehr Ertrag zusammenschiessen ?

Da stellt sich mir dann doch wieder die Frage, ob da nicht mehr Absicht dahintersteckt als wir wahrnehmen wollen.

Ojeh - eigentlich wollte ich gar nicht auf eine solche Konsequenz hinauskommen - der Gedankengang hat sich einfach entlang der Zahlen so entwickelt.

Trotzdem denke ich. Wenn da Absicht dahintersteckt, dann lassen sie auch nichts anbrennen. Der jetzige Rettungsversuch der EU kommt der USA doch noch gelegen und wir haben nochmals eine kurze Zeit Verschnaufpause - um die eigenen Schäfchen ins trockene zu bringen, sofern man ein paar Schäfchen hat :-)

mfg SMALLTALK
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Registriert: Mar 2009
Beiträge: 9
In Immobilien zu investieren ist auf jeden fall eine gute Möglichkein sein Kapital anzulegen jedoch darf man nicht vergessen das es auch auf den Immobilienmarkt ankommt ob sich das Kapital dann zur rechten Zeit in Liquidität umwandeln lässt!
Komplett an Wert verliert eine Immobilie nie aber man sieht was passieren kann wenn man sich den amerkianischen Immobilienmarkt ansieht.
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Registriert: Jan 2009
Beiträge: 95
Eine Immobilie ist ein Aktivposten, der dauernde Liquiditätsabflüsse in Form von Instandhaltung, Heizung, Strom, Einrichtung, Verschleiß, Steuern nach sich zieht.

Eine wirklich seeeehr gute Möglichkeit, sein Kapital zu verbrennen. Nur sinnvoll, wenn man vor hat, darin abbezahlt zu wohnen aus Gründen der Emotionalität des einzelnen Individuums, sonst nicht.


So, genug kluggeschissen.^^


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