Forum

Liquiditätsstatus

Gesperrt

Seite: 1

Autor Beitrag
Mitglied
Registriert: Jun 2004
Beiträge: 353
Guten Abend,

ist es richtig, dass der Liquiditätsstatus ohne Betriebssteuern berechnet wird?
Sieht wohl so aus, kann ich mir aber noch nicht vorstellen da Steuernachzahlungen doch sicherlich die ein oder andere Liquiditätsplanung zerschlagen hat :lol: :?:
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Guten Abend,

ich kenne verschiedene Rechenwege und Bewertungsmethoden und nicht die Art wie man das macht. Grundsätzlich soll die Liquiditätsrechnung alle fälligen Zahlungen und verfügbaren Mittel einbeziehen; das umfaßt also nicht nur ungenutzte Kreditlinien auf Girokonten, sondern auch fällige Steuerzahlungen gleich welcher Art, sofern sie dem betrachteten Unternehmer zur Last fallen. Veranlagte Steuern sind dabei den angemeldeten Steuern nachrangig, weil angemeldete Steuern i.d.R. zum 10. des Folgemonats fällig sind (und seit der elektronischen Anmeldung auch postwendend eingezogen werden), veranlagte Steuern aber ein Zahlungsziel von 30 Tagen haben.
Mitglied
Registriert: Jun 2004
Beiträge: 353
Hi,

konkret geht es mir um die "Umsatz- und Ertragsvorschau" auf Seite 3 von www.hans-lindner-institut.de/beratung/bilder/Planungstabellen.pdf

Die starten die Berechnung des Liquiditätsstatus mit dem sog. erw. Cash-Flow (eher EDBITDA oder?!).

Wäre es nicht besser wie folgt zu rechnen:
Die Ergebnisse Cashflow und erw. Cashflow fliegen erstmal raus.
Weiter gehts ab dem Betriebsergebnis:
-Steuern
Ergebnis nach Steuern
+AfA
= Cash-Flow
+FK Zinsen
= Mittelzufluss (erw. Cash-Flow)
- Privatentnahmen
- Ersatzinvestitionen
=Kapitaldienstgrenze
- Zinsen FK
- Tilgung
=Liquiditätsstaus

Wie gesagt, es handelt sich nur um eine Vorschau.
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

siehst Du, genau was sich sage: es gibt viele Definitionen und nicht "die" Methode. Ich könnte beispielsweise auch den Free Cash Flow anbieten:

Umsatzerlöse
– Herstellungskosten
– Vertriebskosten
– Verwaltungskosten
+ sonstige betriebliche Erträge
– sonstige betriebliche Aufwendungen
+ Abschreibungen
– Steuern
– Investitionen
– Erhöhung Working Capital
= Free operating Cash Flow

Aber Deine ursprüngliche Frage beantwortest Du doch eigentlich selbst: die Steuern werden in Deinem Schema subtrahiert, denn sie sind ja (i.d.R.) zahlungsgleich. Aber

Zitat
Betriebsergebnis:
-Steuern
Ergebnis nach Steuern
+AfA
= Cash-Flow


finde ich doch arg simplifiziert, bedenkt man, wieviele weitere Posten noch zwischen Ergebnis und Cash Flow liegen - zumal nicht das Betriebsergebnis, sondern der Jahresüberschuß die Ausgangsbasis für die indirekte Cash Flow Rechnung sein sollte!
Mitglied
Registriert: Jun 2004
Beiträge: 353
"HZingel" schrieb
Aber Deine ursprüngliche Frage beantwortest Du doch eigentlich selbst: die Steuern werden in Deinem Schema subtrahiert, denn sie sind ja (i.d.R.) zahlungsgleich.


Also ist mein Schema vorerst brauchbarer als das der www Seite?

"HZingel" schrieb
Aber... finde ich doch arg simplifiziert, bedenkt man, wieviele weitere Posten noch zwischen Ergebnis und Cash Flow liegen - zumal nicht das Betriebsergebnis, sondern der Jahresüberschuß die Ausgangsbasis für die indirekte Cash Flow Rechnung sein sollte!


Ist ja auch eher ein Jahresabschluß da keine kalk. Kosten berücksichtigt werden.
Trotzdem hast Du recht, aber da es sich nur um eine Umsatz- und Ertragsvorschau handelt, gibt es aber eben nur diese Posten.
Man kann Umsatz schätzen, den Personalbedarf berechnen, die Mieten aus dem evtl. vorh. Vertrag ablesen, Investitionen planen und Afas ausrechnen, Personalentnahmen festlegen.. Kredite und Tilgungen planen... aber mehr auch nicht, so eine Vorschau hat keinen Anspruch darauf einen Jahresabschluß zu ersetzen.
Wenn wir also nur die vorhandenen Positionen nehmen, ist die Reihenfolge / Benennung dann korrekt?

Danke :)
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Guten Abend,

Es soll ja ein Liquiditätsstatur gefunden werden, also eine Aussage über Zahlungsfähigkeit. Das hier beispielsweise

Zitat
Umsatzerlöse 1000000
- Wareneinsatz 700000
= Rohertrag 300000


ist aber eine Aufwands- und Ertragsrechnung, die primär damit gar nichts zu tun hat, weil es hier um Aufwendungen geht, die keinesweg zahlungsgleich sein müssen: weder Erträge noch Wareneinsatz müssen notwendigerweise auch Zahlungen und damit liquiditätswirksam sein. Gleiches gilt beispielsweise für EBIT und Konsorten: auch das sind ja keine Zahlungskennziffern!

Ich gewinne daher immer mehr den Verdacht, daß eine reine (!) Cash Flow Rechnung in diesem Falle viel aussagekräftiger wäre; IAS 7 gibt hierbei Hilfestellung. Bevor man aber in den IAS 7 abtaucht, genügen Schemata wie meine oben geposteten, denn sie zeigen die in einer Periode verfügbaren Zahlungsmittel. Alle weiteren Auswertungen, die sich an IAS 7 orientieren können aber nicht müssen (operating, financing and investing activities), würden die Aussage vertiefen. Übrigens sind diese Posten nichts anderes als "Erweiterungen" zum "klassischen" Cash Flow!

Wenn es viele zuvor unbekannte Positionen gibt kann es einfacher sein, die indirekte Rechenmethode zu verwenden.
Mitglied
Registriert: Jun 2004
Beiträge: 353
"HZingel" schrieb
Es soll ja ein Liquiditätsstatur gefunden werden, also eine Aussage über Zahlungsfähigkeit.


Ja, aber nicht nur. Mein Ziel ist es eine Rechnung wie unter Punkt 3) aufzubauen. Also Rohertrag, Betriebsergebnis, Jahresüberschuss und Liquiditätsstatus. Sorry das ich das alles in dem Liquiditäts-Thread puzzle, aber ich wollte einen weiteren Thread sparen.

"HZingel" schrieb
Wenn es viele zuvor unbekannte Positionen gibt kann es einfacher sein, die indirekte Rechenmethode zu verwenden.


Es ist halt eine Planung, dazu habe ich ja schon was gesagt.
Und durch die wenigen Positionen spielt es keine Rolle, ich komme doch auf den selben Cashflow. Die Frage war nur ob die Bezeichnungen und Reihenfolge wie unter Nr 3) jetzt ok ist, wenn man davon ausgeht das nur genannte Positionen bewertet werden.
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Guten Abend,

Zitat
Sorry das ich das alles in dem Liquiditäts-Thread puzzle, aber ich wollte einen weiteren Thread sparen.


Warum aber die Apfelsinen und die Steaks in einen Topf werfen? Es ist durchaus erlaubt, verschiedene Rechnungen für verschiedene Zwecke zu machen, und vermutlich ist das Ergebnis dann auch aussagekräftiger! Nicht umsonst sind die Renatbilitäts- und die Liquiditätsrechnung ja zwei verschiedene Sachen, die auch sonst separat behandelt werden!
Mitglied
Registriert: Jun 2004
Beiträge: 353
Ob ich das ganze nun in einer Tabelle aufbaue oder eine Leerzeile und eine neue Überschrift einbaue... für den CF brauche ich doch eh den Jahresüberschuss.
Die Frage war nur ob die Bezeichnungen und Reihenfolge wie unter Nr 3) jetzt ok ist, wenn man davon ausgeht das nur genannte Positionen bewertet werden.
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Ich versuchte klarzumachen, daß es dies eigentlich nicht sein kann, weil Positionen aus verschiedenen "Welten" ("Rechenkreisen") bunt durcheinander stehen. Man kann nicht unkritisch den Wareneinsatz und die Umsatzerlöse nehmen und ohne ausführliche Korrekturrechnung "Cash Flow" drunterschreiben; man kann auch nicht Hering und Schokolade zugleich essen (oder, es schmeckt jedenfalls nicht, genau wie diese Rechnung).

Wo ist eigentlich das Problem? In meinem Finanzplan (und in meinem Budgetsystem) habe ich solche Verfahren demonstriert; aber stets in separaten rechenschemata. Man darf nicht vermischen, was nicht zusammengehört!
Mitglied
Registriert: Jun 2004
Beiträge: 353
Ich habe keine kalk. Kosten, habe Afa und Zinsen aus dem Betr. Ergebnis gerechnet, weitere Differenzen gibt es bei diesen wenigen Positionen nicht, nur weil die Positionen in einer Liste stehen sind sie nicht gemischt, die Abgrenzungstabelle trennt auch ordentlich und wenn ich meine Aufstellung in diese tippe komme ich auf die gleichen Ergebnisse.

"HZingel" schrieb
Man kann nicht unkritisch den Wareneinsatz und die Umsatzerlöse nehmen und ohne ausführliche Korrekturrechnung "Cash Flow" drunterschreiben


Wo steht denn sowas?

Zu dem Cashflow: Ich habe die 3 Rechenwege doch extra geschrieben.
Wenn 11 von 12 Positionen nicht gebraucht werden (Begründungen habe ich ja jetzt öfters gesagt) spare ich sie mir.
Ich rechne lieber 75.000+5.000 und muss damit leben das die Formel vereinfacht ist, als das ich die komplette Formel nutze und 75.000+0+0+0+0+5.000+0+0+0+0-0-0-0=80.000 rechne.

"HZingel" schrieb
Wo ist eigentlich das Problem?


... die Frage war nur ob die Bezeichnungen und Reihenfolge wie unter Nr 3) jetzt ok ist, wenn man davon ausgeht das nur genannte Positionen bewertet werden.


Gesperrt

Seite: 1

Parse-Zeit: 0.0385 s · Memory usage: 1.48 MB · Serverauslastung: 1.58 · Vorlagenbereich: 2 · SQL-Abfragen: 8