"Harry" schrieb
Wir haben Inflation, und zwar mit allen Akzeleratoreffekten, und wer den Zahlen der Statistiker nicht glaubt, kann sich an den Supermarktkassen davon überzeugen: zwar werden derzeit eigentlich "nur" Energieträger teurer (und die Löhne sinken), aber auch Dinge, die selbst nicht Energie sind steigen im Preis, denn sie werden mit Energie hergestellt und transportiert. Nach Teuro, Maut und Energiepreisschock steht uns nun aber die Umsatzsteuerinflation bevor, denn der Handel hat seine Lektion aus der Teuro-Einführung gut gelernt.
Diese Lektion betraf vor allem die sogenannten Signalpreise, die bei der Teuro-Einführung nicht übersetzt werden konnten: was zuvor 19,99 DM gekostet hat, hätte dann 10,22 Euro gekostet - eine krumme Summe. Mit dem Preis auf 9,99 Euro runtergehen wollte der Handel aber nicht, so daß man lieber gleich auf 10,99 Euro erhöhte - entsprechend 21,49 DM, also eine Teuroflation. Anfang 2007 ist es wieder soweit, diesmal aber wegen der Umsatzsteuererhöhung. ...


Hallo Harry,

ja nun - was sollen die armen Händler auch sonst machen? Die Erhöhung der Umsatzsteuer von 15 auf 16 v.H. hatte eine Preissteigerung um ein Zehntel zur Folge. Wollte man in guter alter Tradition die Preise pünktlich zum 01. Januar 2007 um ein Drittel erhöhen, könnte das lokal den Versicherungsschutz der Ladeneinrichtung gefährden.

Hans Eichel hatte zur Euro-Einführung zwar gemeint, man müsse ja bei Preistreibern nichts kaufen, dabei aber übersehen, daß sich die Bevölkerung leider nicht rechtzeitig auf Selbstversorgung eingestellt hatte und demzufolge auf´s Einkaufen nicht gänzlich verzichten konnte. Genauso sitzt nun vermutlich Angie einem Trugschluß auf: bei einer richtigen Steuererhöhung fällt wohl ihrer Meinung nach die Preistreiberei geringer aus, als dies bei drei kleinen Schrittchen der Fall gewesen wäre. Das mag sein, aber nur, wenn sie den großen nicht ein Jahr vorher angekündigt hätte.

Grüße,
Peter