Da es im ReWe/Controlling – Teil des Forums anno 2006 bis dato noch kein Posting gibt, werde ich einmal den Bann brechen.

Wünsche zunächst allen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr!

Könnte mir jemand sagen, wie ein Schwund im Vorratsvermögen (RHB), also ich meine das Delta zwischen FiBu – IST und händischer Inventur, gebucht wird?
Wird die Differenz als Afa (ggf. auf einem separaten Afa – Kto.) behandelt oder direkt als Aufwand in das Wareneinsatzkonto gebucht?

Thanks in voraus.

Best,
Conny

Moin,

im Rahmen der deutschen handelsrechtlichen Regelungen würde ich dies als außerordentlichen Aufwand (negative Differenz) oder außerordebtlichen Ertrag (positive Differenz) erfassen. Mit dem Wareneinsatz hat das selbstverständlich nichts zu tun, weil dort ja Einzelkosten stehen, aber Fehlbeträge nie Einzelkosten sein können. Bedenke auch, daß im Steuerrecht negative Differenzen zu Teilwertabschreibungen führen, die nach §6 Abs. 1 Nr. 2 EStG nur gebucht werden dürfen, wenn sie dauerhaft sind (was zwar bei Fehlbeträgen der Fall ist, nicht aber bei niedrigeren Vorsichtsbewertungen z.B. aufgrund eines Börsen- oder Marktpreises, §253 Abs. 3 Satz 1 und 2 HGB). In den IFRS sind außerordentliche Wertänderungen sogar aufgrund von Ereignissen wie Naturkatastrophen verboten (!), IAS 1.85.

Hallo ihr beiden,

Euch auch noch alles Gute im Neuen Jahr und an Harry speziell Dank dafür, daß Du Sachverhalte immer so ausführlich erläuterst. Daher hier noch eine Anmerkung:

Schwund wäre ja nun an sich das klassische Beispiel einer dauerhaften Wertminderung auf Null Euro, wenn es nicht den Fall des § 3 Abs. 1b Nr. 1 UStG gäbe. Man sollte sich daher bei passender Branche wenigstens mental auf die Idee eines Betriebsprüfers vorbereiten, mit der er argwöhnt, die "klebrigen Finger" seien die eines Familienangehörigen des Unternehmers gewesen ...

Grüße,
Peter