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Kosten pro Einkäufer und bestellten Euro

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Registriert: Sep 2005
Beiträge: 3
Hallo!

Ich mach zur Zeit ein Praktikum und soll hier nen paar Daten auswerten und den Chef interessiert es unteranderem,
wieviel ihn denn ein bestellter Euro kostet.
Also ich habe das momentan so gelöst, dass ich einfach die Lohnkosten des jeweiligen Mitarbeiters mit dem von ihm ausgelösten Wertvolumen der Bestellungen dividiert habe.

Allerdings wurde mir da gesagt ich solle das nochmal überprüfuen, weil denen wohl der Wert zu hoch ist *g*
Mir fällt aber nix anderes dazu ein....naja, wenn jemand weiß wie man das richtig machen kann, dann wäre ich sehr froh wenn er mir weiterhelfen würde.
Mfg Georg
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Registriert: Apr 2004
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Hi & willkommen im Forum,

wenn Du wirklich nur die Lohnkosten des Einkäufers dividiert hast, und das dem Chef noch zu hoch ist, dann empfehle ich dem Typ eine orgendliche betriebswirtschaftliche Schulung ;-) bedenke bitte, daß eine Vielzahl weiterer Kosten im Bereich des Einkaufes entstehen:

- Eingangsprüfungen
- Reisekosten
- Sache- und Gebäudeversicherungen
- Zwangsversicherung der Arbeitnehmer

usw.

Weiterhin werden in der Regel Maschinen verwendet, mindestens Fahrzeuge, in manchen Branchen aber auch nagze Prüflabors (die Eingangskontrolle gehört notwendig zum Einkauf, vgl. §377 HGB). Bedenke auch, daß auch für in bar bezahlte Maschinen Zinskosten (keine Zinsaufwendungen!) anfallen. Zudem ist eine kalkulatorische Abschreibung fällig - oder, falls der Chef so unvernünftig war, seinen Fuhrpark zu leasen, eben die Leasinggebühr, insofern ein Operate Leasing vorliegt (sonst wird die geleaste Sache ja wie Eigentum behandelt, §39 AO & Leasingerlasse).

Also, um es kurz zu machen: die Lohnkosten alleine sind viel zu wenig. Und Du hast die u.U. wenig beneidenswerte Aufgabe, das Deinem Boß klarzumachen...

Ach ja: Grundlage für eine solche Rechnung sollte ein ordnungsgemäßer Betriebsabrechnungsbogen sein... ein solcher scheint nicht zu bestehen?
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Registriert: Sep 2005
Beiträge: 3
Hm, also ich kann ja mal ein Beispiel posten, wie ich das momentan gemacht habe.

Einkäufer A hat im Januar Waren für 50.000€ bestellt.
Dem Unternehmen entstehen durch ihn Kosten von 35€ pro Stunde.
Er arbeitete 200 Stunden im Monat.

Also würde man dann erhalten:

7000€/50.000€ = 0,14€

Und dieser Wert solle dann auskunft darüber geben, wieviel ein bestellter Euro das Unternehmen kostet.

Mir erscheint der Wert weder zu hoch noch zu gering, allerdings hab ich auch mit sowas keine Erfahrungen und bin ja auch erst im 2.Semester...
Aber die gesamte rechnung ist wohl zu einfach gehalten.
Als Grunddaten hab ich nur das Wertvolumen der Bestellungen und eben den angenommenen Wert für die Kosten pro stunde

Naja, alles nicht sehr professionell ;-)
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Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

hat der Einkäufer

- kein Auto?
- keinen Computer?
- kein Büro?
- nichtmal einen Arbeitsplatz in einem Gebäude?

Bei 200 Std./Monat kommen noch erhebliche weitere Kosten hinzu; die mußt Du erst addieren, und dann darfst Du die Gesamtsumme dividieren, denn jeder bestellte Euro kostet doch nicht nur Löhne!
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Registriert: Sep 2005
Beiträge: 3
eben! Die sitzen alle an netten neuen Dellrechner und ich hab hier nen lausigen Pentium 3 *g*

Werd das nochmal mit dem Typ bequatschen der mir die Aufgabe in der gegeben hat.
Naja, bin ja eh nur noch heut und morgen hier, dann sind die 9 Wochen erstmal rum.
Danke für die Tipps! Wenn ich mal noch fragen hab dann schrieb ich einfach nochmal hier rein.
Mfg Georg
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Registriert: Apr 2004
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Ort: Erfurt
Ich habe, um Dir einen grudnsätzlichen Tip (auch für ein u.U. unangenehmes Geschäftsführergespräch) zu geben den dringenden Verdacht, daß das mit der KOstenrehcnung etwas im argen liegt... man hat Dich mit einer Insellösung beauftragt, aber eine Gesamtlösung wäre angemessener. Die ist aber auch teurer...

Viel Erfolg & bei Problemen kann hier gefragt werden! :-)
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Beiträge: 610
Ort: Hessen
Hallo in die Runde,

die Aufgabe ist, so wie sie gestellt wurde, sicherlich für die Unternehmensführung nicht ernst gemeint. Es könnte sein, daß man den Praktikanten irgendwie beschäftigen oder aber testen wollte, inwieweit er willens und in der Lage ist, betriebliche Abläufe zu erfassen. Weil zu denen nichts gesagt wurde, wartet man offenbar auf Nachfragen en masse und wundert sich (oder auch nicht) über deren Ausbleiben.

Größere Unternehmen haben für die Beschaffung von irgendwas genaue Verfahrensweisen festgelegt, wobei immer eine ganze Reihe Leute involviert sind, damit sich niemand in die eigene Tasche wirtschaftet. Das fängt in der Regel mit einer Anforderung eines Sachbearbeiters einer Fachabteilung an, die von dessen Vorgesetzen zu bestätigen ist. Dann wandert das Papier in die Einkaufsabteilung. Der Einkäufer, der die Bestellung beim Lieferanten auslöst, ist also nicht der erste, sondern vielleicht der dritte oder vierte Mitarbeiter in der Reihe. Dann ist die Lieferfrist zu überwachen, der Wareneingang nach Menge und Qualität zu überprüfen und schließlich kommt die Buchhaltung ins Spiel, wo die Eingangsrechnungen erfaßt, mit dem Lieferschein abgeglichen und schließlich irgendwann die Zahlungen angewiesen werden (schon mit letzterem sind immer mehrere Leute befaßt).

Insofern - nehmt es mir bitte nicht übel - ist die Lösung "Arbeitszeit des Einkäufers im Verhältnis zum Umfang des Bestellvolumens" bestenfalls gut für eine Mathematikaufgabe in der Mittelstufe einer Realschule, nicht aber für einen Studenten welcher Fachrichtung auch immer.

Grüße,
Peter


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