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Vorteile der degr. Abschreibung gegenüber der linearen

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Registriert: Apr 2005
Beiträge: 21
Hallo,
mein Chef fragt an, ob wir der degressiven auf die lineare Abschreibung umstellen könnten. Ziel dabei ist die Verbesserung (Schönung) des Jahresergebnisses. Ich habe erklärt, dass diese Umstellung finanziell nachteilig wäre, da die Steuerzahlungen auf den Gewinn vorzeitiger fällig werden. Kennt jemand dazu ein anschauliches Beispiel ?
Tomasso
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Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Du meinst offenbar ausschließlich die steuerliche AfA. Ein Beispiel zu den Rechenverfahren findest Du hier: http://www.zingel.de/zip/04afa.zip. Ich weiß ja nicht, was Deun Chef mit "Schönung meint, aber schön ist, weniger Steuern zahlen zu müssen. Der Umstieg von degressiv auf linear leistet das aber gerade nicht!
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Registriert: Apr 2005
Beiträge: 21
Schönung heißt in diesem Zusammenhang:

Besser jetzt gute Ergebnisse erzielen als z.B. in 5 Jahren - dann ist mein Chef nämlich in Rente ;-)
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Registriert: Apr 2004
Beiträge: 153
Ort: NRW
Es kommt doch letztendlich immer auf den Zeitpunkt an.

Will ich "Schönung" im Sinne von "höheres Betriebsergebnis" und "höheres Anlagevermögen", nehme ich die Abschreibung die das Anlagevermögen am wenigsten mindert. "Schönung" kann hier aber auch die Beibehaltung der degressiven AfA bedeuten, nämlich dann, wenn die degressive AfA bereits niedriger ist, als bei einem Wechsel in die linerae AfA.

Will ich aber "Schönung" im Sinne von "weniger Steuern zahlen", nehme ich die höhere Abschreibungsvariante.

Bei einem Wechsel zur Schönung kommt es also doch darauf an, wie sich zu diesem Zeitpunkt die jeweilige Abschreibung darstellt.

Vielleicht wird hier ja auch grundsätzlich - egal was kommt - zunächst degressiv abgeschrieben und der Chef möchte einfach nur zukünftig linear, also in der grundsätzlichen AfA-Anwendung wechseln. Nur muss ihm hierbei klar sein, dass er dann, wenn ihm z. B. in 2 Jahren das Betriebsergebnis doch zu hoch sein sollte, dieses nicht durch einen Wechsel in die degressive AfA mehr "drücken" kann, weil ein solcher Wechsel bekanntlich nicht zulässig ist.
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Registriert: Nov 2004
Beiträge: 16
Hallo,

gleich mal eine Frage zum Thema degressiv/lineare Abschreibung.

Was ist denn heute so die gängige Praxis? Oder kann man das nicht so pauschal sagen?

Hintergrund: Beim HFW-Lehrgang meinte unser Rechnungswesen Dozent (der auch Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ist), das die degressive Abschreibung eigentlich sowieso nicht mehr den Stellenwert hat wie noch vor einiger Zeit. Somit haben wir nur die Lineare behandelt, die Degressive lediglich erwähnt jedoch nicht in die Übungen mit einbezogen.
Ich pers. halte dies mit Sicht auf die Prüfungen für etwas zu gewagt, sich nur auf die Lineare zu verlassen.

Kurze Meinung wäre nett...Danke im Voraus.
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Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
Beim HFW-Lehrgang meinte unser Rechnungswesen Dozent (der auch Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ist), das die degressive Abschreibung eigentlich sowieso nicht mehr den Stellenwert hat wie noch vor einiger Zeit.


Das dürfte zutreffen, darf doch für seit 2001 angeschaffte Wirtschaftsgüter die degressive steuerliche AfA nur noch das Zweifache der linearen und maximal 20% p.a. betragen (§7 Abs. 2 EStG), was sie für alle Wirtschaftsgüter unter 5 Jahren Nutzungsdauer ohnehin ausschließt.

Zitat
Somit haben wir nur die Lineare behandelt, die Degressive lediglich erwähnt jedoch nicht in die Übungen mit einbezogen.


Dies ist dagegen eher risikoreich - denn daß etwas kaum noch gemacht wird heiße nicht, daß es auch in Prüfungen kaum noch anzutreffen ist! :-) Zudem sind Verfahren wie die degressive oder gar die digital-progressive oder digital-degressive AfA außerhgalb Deutschlands oder in der Kosten- und Leistungsrechnung durchaus noch anzutreffen und sollten einem Prüfungskandidaten daher nicht nur vom Hörensagen vertraut sein! ;-)
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Registriert: Nov 2004
Beiträge: 16
Vielen Dank ... ( kommt spät aber besser als nie :) , die Zeit rennt ist echt übel..)

Sehe das leider auch so, naja, es gibt ja noch Konsultationen wo man das mal Ansprechen kann..


Bert
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Registriert: Apr 2004
Beiträge: 610
Ort: Hessen
Hallo Coolhawk,

die Einschätzung des dozierenden WP und StB, die Bedeutung der degressiven AfA betreffend, mag ich so überhaupt nicht teilen:
Die degressive AfA ist das Mittel der Wahl, wenn die Feststellung der Nutzungsdauer eines exotischen WG größere Schwierigkeiten bereitet. In einer Prüfungssituation kann das enorm weiterhelfen, weil ohnehin kaum Zeit zum Blättern in AfA-Tabellen ist. Findet sich in der Einleitung zur Prüfung der Hinweis, daß auf einen möglichst niedrigen Gewinn (bzw. Steuern) abzustellen ist, so hat die AfA-Methode in aller Regel Prüfungsrelevanz. Außerdem kann man davon ausgehen, daß die in den Tabellen verzeichneten Zeiträume auch in Zukunft eher ausgedehnt als verkürzt werden - egal, wer das BMF in Zukunft leitet.

Grüße,
Peter


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