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Klausuren immer schwieriger!

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Registriert: Aug 2005
Beiträge: 1
Hallo,

ich studiere BWL. Große Probleme bereiten mir jedoch die Klausuren. Mir ist aufgefallen, das die aktuellen Klausuren i.d.R. schwieriger sind als es die in der Vergangenheit waren.
Sicherlich könnten jetzt einige denken das diese Behauptung aus meiner mangelder Vorbereitung für die Klausuren resultiert, dies ist jedoch nicht so.

Beispiel: Mikroökonomie

Die aktuelle Klausur erforderte sehr große Transferleistung. In jeder Aufgabenstelleng der drei Aufgaben sind einige "Fallen" eingebaut worden.
Ich habe mich für die Klausur über 2 Monate intensiv vorbereitet. Ich konnte ca. 80 bis 90 % des kompletten Stoffes. Ich konnte sogut wie jede Aufgabe lösen die wir in der Übung gerechnet haben.
Das Problem wird jedoch wahrscheinlich sein: Nich bestanden!
Ich hatte nicht die Möglichkeit zu zeigen, dass ich den Stoff kann. O.K., mögen jetzt einige sagen, Transferleistung muss vorkommen.
Dem stimme ich zu. Aber sollten Klausuren nicht so gestellt werden, dass Studenten die den Stoff können und auch verstanden haben zumundest eine 4.0 bekommen sollten?

Ich finde die Vorgehensweise an unserer Uni unfair!
Jede Klausur die ich in diesem Semester geschrieben habe, war schwieriger als die in der Vergangenheit! Während noch vor 2 Jahren noch normale Gleichungen gerechnet und gelöst werden mussten, ist dies mittlerweile nicht mehr der Fall.

Später, wenn ich mein Diplom habe, wird kein Zusatz angefügt, dass ich das Diplom unter erschwärten Bedingungen geschafft habe.

Ich finde es wirklich unfair, da wirklich diese Vorgehensweise durgehend in allen meinen Fächern stattfindet.

Anderes Beispiel z.B. ist Operations- Research:
Es gibt dort i.d.R. 9 Augaben. Schwierigere und leichtere.
Diesmal wurden von jedem Typ die schwierigsten genommen. Es gab keine Aufgabe, die gleich oder genauso leicht war wie in den Vorgängerklausuren.

Einige unserer Klausuren waren im letzten Semester so schwer, das der Prof. das selber zugegeben hat, und sich dafür endschuldigte und versprach die nächste einfach zu machen. Dies tat er dann auch wirklich. Obwohl auch diese vom Niveau auch höher war als die Klausuren aus der Vergangenheit.

Die Uni stellt jetzt den Studiengang BWL auf Diplom ein. Es wird jetzt auch bei uns nur BWL auf Bachelor geben. Ich denke, das die Uni versucht viele Wechsler zu bekommen, die BWL auf Diplom abbrechen, und auf Bachelor studieren.

Habe ich irgendwie eine Möglichkeit gegen das Vorgehen der Uni Widerspruch einzulegen?
Ich möchte nicht abbrechen bzw. wechseln. Ich finde das Fach sehr interessant! Aber ich weiß nicht wie lange ich das noch durchhalte.
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Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

das Phänomen, das Du beschreibst, ist nicht neu - ich kenne es schon aus meiner langverflossenen Studizeit. Meines Erachtens hat das im wesentlichen zwei Gründe:

1. Professoren müssen sich profilieren und
2. Hochschulen müssen sich profilieren.

(1) kann studientaktisch bedeuten, nicht bei zu jungen Profs in die Prüfung zu gehen (denn die sind zu ehrgeizig, und das oft auf Kosten ihrer Studis), auch nicht bei zu alten Hasen (deren Werke zu lesen oder auch nur zu überblicken dauert eine Ewigkeit), sondern es mit "mittelalten" Leerkörpern zu versuchen. Natürlich solltest Du auch den Ruf und die pädagogischen Fähigkeiten der Betreuer vorher erforschen, denn manch Kompliziertes ist richtig erklärt plötzlich ganz logo und offensichtlich.

(2) ist damit begründet, daß Unis inoffiziell gerankt werden, und da zahlt sich ein schwereres Examen aus. Der Run auf die deutsche Eliteklasse hat längst begonnen, aber da der deutsche Bildungssozialismus das nicht offiziell zugeben will, geschieht es unter der Oberfläche und ist damit schwer nachvollziehbar und für den Studienanfänger meist gar nicht durchschaubar. Ich muß mir hier Interna verkneifen, kann aber anmerken, daß es durchaus Anweisungen an Klausurenersteller gibt, "heftiger" zu werden! :-(

Ja, Deine eigentliche Frage... dagegen kannst Du mE nach nix Rechtliches Unternehmen. Man kommt also zum Examen nur wie zu den Symphonikern: Üben, üben, üben... auch wenn es unfair ist, daß die Bedingungen sich ständig verschärfen - das tun sie auf anderen Gebieten schließlich auch. Es ist also wenigstens zeitgeistig. Und in diesem Forum, auf der CD und den Webseiten versuche ich ja, dem von Dir beschriebenen Progressiveffekt durch Bereitstellung immer neuer Materialien entgegenzuwirken! :-)
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Registriert: Nov 2010
Beiträge: 271
"BWLerRWTH" schrieb
1. Beispiel: Mikroökonomie



2. Beispiel z.B. ist Operations- Research:


Zu 1 sag ich folgendes:

1.1 selber schuld, obwohl ich deinen Schmerz nachvollziehen kann, denn hier an der Uni Osnabrück macht Prof. Dr. Gärtner Mikro im Grundstudium und damals 01/02 gabs 85% Durchfallquote, ich hab mit 4,0 und mit Glück bestanden. Gärtner ist Nobelpreiskandidat. Für mich jedoch ein Riesen-A********.

1.2 versuch es mit Nachhilfenehmen bei älteren VWL-Studenten, die in deren Hauptstudium Mikro als Schwerpunkt belegt haben und da mindestens gute Noten haben. Ich hab das damals über meinen Kumpel gemacht, der an der LMU in München VWL studiert hat (1,5 Durchschnitt) und mir kostenlos die von mir gerechneten Klausuren der letzten 10 Semester korrigiert und per Post zugeschickt hat.

1.3 Varian kann man bei Mikro knicken, versuch es mit Schumann "Grundzüge der mikroökonomischen Theorie" und das zugehörige Arbeitsbuch zur mikroökonomischen Theorie:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3540672958/

Beide haben mir SEHR geholfen die Tutorien vorzubereiten (ich hab jede Tutoriumsaufgabe gerechnet mitgebracht und war immer top vorbereitet, saß also nicht nur zum Mitschreiben drin) und dann Klasuraufgaben zu rechnen.

1.4. falls dein Prof in seiner Mikro VL im Grundstudium zu sehr auf alternative Marktformen wie Stackelberg, Mengenkonkurrenz, Preiskonkurrenz, Duopol, Oligopol rumreitet:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/354022257X/
oder
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3540402829/


1.5 man kann die Uni wechseln -> AFAIK ist Mikro in Heidelberg, Oldenburg, Bremen, Hannover ziemlich geschenkt. Ich kenne eine Studentin, die ist damals für 1 Semester von Bremen nach Osnabrück gewechselt, weil da oben keine Produktionsklausur angeboten wurde und sie aber das Vordiplom im 4. Semester abschließen wollte. Sie hat die Klausur bei uns mitgeschrieben, bestanden und ist dann gewechselt. Aber sie war juristisch gut informiert und hat zu mir gemeint, daß wenn man die Verwaltung a bisserl unter Druck setzt, ihr niemand den Doppelwechsel verbieten kann !

1.6 erzähl mir bitte nicht, wie schwer es ist, zu wechseln -> kenne a paar Leute, die sind nachm 3. Semester von Osnabrück zur Uni Münster oder zur Uni Köln gewechselt und haben da BWL weiterstudiert. Man muß eben durch Argumente überzeugen können, warum man wechseln möchte.

1.7 wenn dir die Uni zu schwer ist, dann frag die FH ob sie dich nehmen. Kenne auch einige, die sind trotz gutem Vordiplom zur FH gewechselt -> da ist BWL dramatisch einfacher. Ich kenn jemanden, der hat letztes Semester BWL an der FH mit 1,7 abgeschlossen. Er meinte, er hätte am Abend vor der Controllingklausur 1 Kasten Bier leergesoffen und trotzdem am nächsten Tag die Klausur mit 1,0 geschrieben. Und das glaub ich ihm sogar, denn ich kenne die BWL-Hauptstudiumsklausuren unserer FH in Osna, die sind auf dem Grundstudiumsniveau meiner Uni *grins*

1.8 außerdem ist Mikro eine gute Übung für dein Hauptstudium, denn AFAIK gibts an jeder Uni bei BWL die Pflicht, im Hauptstudium zwei AVWL Fächer zu belegen. Und da hat man oft die begrenzte Auswahl zwischen Wirtschaftspolitik, Mikro, Makro, Finanzwissenschaft, Außenwirtschaft, Ökonometrie. Ich hab Wirtschaftspolitik (Gelaber + Auswendiglernen = sehr gute Note) und Finanzwissenschaft gewählt. In FiWi hab ich bisher einen 1,7 Schnitt, weil ich den mikroökomischen Stoff schon im Grundstudium so gut drauf hatte. Und FiWi im Hauptstudium ist die light Version von Mikro im Grundstudium, angewandt aber auf steurliche Tariffunktionen oder steuerliche Theorie. FiWi macht auch richtig Spaß, besonders wenn man solche Randvorlesungen wie Gesundheitsökonomik, Umweltökomik oder Internationale Fiskalpolitik besucht. Da diskutiert man sehr oft die ökonomischen Wirkungen von z.B einer Kopfpauschale im Gesundheitswesen, den Handel mit Zertifikaten (Harry hat dazu viele geniale Artikel veröffentlicht, die man mikroökonomisch und anreiztheoretisch untermauern kann) oder die Wirkungen von Migration von Akademikern aufgrund fiskalpolitischer Anreizeffekte.
Mitglied
Registriert: Nov 2010
Beiträge: 271
ach ja, da ist ja noch Nr. 2 Operations Research:

guck bei Amazon nach -> Domschke, Drexl haben zusammen Einführung in Operations Research sowie Arbeitsbuch zu Operations Research geschrieben. Ferner gibts gute Bücher von Opitz, Morlock, Hillier, Liebermann, Ellinger, Beuermann, Fischer (betriebswirtschaftliche Optimierung).

Zu OR gibts wirklich dutzende von guten Lehr- und Arbeitsbüchern, mit detaillierten Aufgabenstellungen und zugehörigen Musterlösungen. Ich hab dank Domschke die Grundstudiumsklausur Produktion mit 1,3 bestanden, weil der besser als mein eigener Prof bzw. sein eigenes Buch zu Produktion die Sachverhalte der linearen Optimierung erklärt hat.

MfG
Mitglied
Registriert: Sep 2004
Beiträge: 16
Hallo zusammen,

das gleiche Phänomen habe ich auch an meiner FH beobachtet. Seit sie bei den Hochschulrankings häuftiger in den ersten Plätzen zu suchen ist wird es immer schwerer.
Ich hab es mir schon angewöhnt bei den Prüfungsergebnissen zu zählen wie viele Leute nicht bestanden haben. Denn bei ca. 50 - 70 %
Durchfaller( :!: :!: ) komme ich mir nicht ganz so "dumm" vor. Und darauf sind unsere Profs noch stolz! Kann man so etwas verstehen? Und leider kann ich mir an meiner FH nicht aussuchen bei welchem Prof ich die Prüfung schreibe. Das ist leider Festgelegt.:cry:

Ich kann nur zustimmen das die Klausuren immer schwerer werden. Bestes Bespiel meine Statistikpürfung. Ich habe mir pirvate Nachhilfe besorgt.(Für teures Geld)! Wir haben die Aufgaben der Skripte!!! gerechnet und ich war absolut sicher in der Anwendung und hatte nur ein oder zwei kleine Schusselfehler. Als ich die Prüfung gesehen habe, hatte ich das Gefühl mir hätter einer den Boden unter den Füßen weggerissen um es mal deutlich zu sagen. Ich habe die Prüfung gerade so bestanden. So sch*** Schwer war sie. Und mit den anderen Prüfungen ging es mir nicht anders.

Von wegen die Prüfungen an den FHs sind easy. Die FH würde ich gerne kennen.
Mitglied
Registriert: Dec 2004
Beiträge: 26
"Dorit" schrieb
Hallo zusammen,

Von wegen die Prüfungen an den FHs sind easy. Die FH würde ich gerne kennen.

Es kommt auf die Fh an.Oft hängt das Schwierigkeitsniveau vom Dozenten ab(du kannst ihn aber eh nicht aussuchen)


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