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Finanzplanung: kalk. Zinsen vs. buchh. Zinsen

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Registriert: May 2005
Beiträge: 6
Hallo zusammen,

ich wollte eine Frage loswerden die ich mir nicht beantworten kann.

Ich erstelle gerade einen Finanzplan zum Thema Unternehmensgründung.

Nachdem ich alles erstellt und mir gerade durchlese habe ich festgestellt, dass meinen kal. Zinsen und buch. Zinsen gleich sind.
Das hat zur Folge das meine Überleitungen für gewisse Kennzahlen gleich ausfallen wenn ich diese verrechne.

Wäre es denn auch korrekt folgendes anzusetzen:
Darlehen: 100.000 € - kalk. Zins 8 %
100.000 € - buchh. Zins 6 %

und wie kann ich diesen Unterschied argumentieren ?

Wäre über Hilfe dankbar muss das ding morgen abgeben :-)

Gruss
Lexi
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
Ich erstelle gerade einen Finanzplan zum Thema Unternehmensgründung.


Ein Finanzplan ist, wie der Name schon sagt, ein Zahlungsplan. also haben kalk. Zinsen dort nix zu suchen, weil diese niemals zahlungsgleich sind. Nur pagatorische, also Schuldzinsen gehören in die Finanzplanung.

Zum Unterschied der beiden Werte: Der kalk. Zins ist ein Guthabenzins. Er basiert auf dem Vermögen (nicht dem Kapital). Er enthält die allgemeine Guthabenverzinsung (als Opportunitätskosten) plus das allgemeine Risiko, muß also zahlenmäßig anders sein als der schuldzins für das Fremdkapital. 8% ist übrigens arg wenig - 18% wären bei einer Gründung in dieser Krisenzeit eher angemessen.
Mitglied
Registriert: May 2005
Beiträge: 6
Hi Harry,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Aber ich muss nochmals fragen. Im Teil der Erfolgsplanung werden doch nach der Ermittlung des Betriebsergebnis die Überleitungsposten gebildet
also + (plus) der kalk. Kosten und - (minus) der buchh. Zinsen.
daraus ergibt sich ja dann mein Unternehmensergebnis (vor Steuer)

genau diesesn Fall betrachte ich mit meiner frage.
Ich mache in meiner Arbeit
Umsatzplanung - Deckungsbeitrag - variable Kosten - Fixkostenplanung
dann gehts in die Erfolgsplanung weiter zur Finanzplanung und Cash Flow I-IV. Danach wird die Planbilanz erstellt.

Hätte ich wohl besser formulieren sollen.

Kannst du mir da nochmals helfen. Muss heute abgeben

gruss
Lexi
Mitglied
Registriert: May 2005
Beiträge: 6
Erfolgsrechnung Jahr 2005
Nettoerlöse (gesamt) 200.035,00 €
- Variable Kosten 27.260,00 €
= Deckungsbeitrag (DB) 172.775,00 €
- Fixkosten (gesamt) 135.548,43 €
= Betriebsergebnis (BE) 37.226,57 €
+/- Überleitung
+ kalk. Abschreibung 20.147,73 €
+ kalk. Zinsen 3.200,00 €
+ kalk. Wagnisse - €
- buchh. Abschreibungen 20.147,73 €
- buchh. Zinsen 2.400,00 €
= Unternehmensergebnis v.St. 38.026,57 €
- Steuern (40%) 15.210,63 €
= Unternehmensergebnis n.St. 22.815,94 €

so sieht das bei mir aus.
Enschuldige die Darstellung. aber ich unterscheide hier
die kalk. Zins und den buchh. Zins.

Ich denke so falsch ist das doch nicht oder ?
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

nur ganz kurz... Du darfsie NIE kalk. AfA und bilanzielle AfA oder kalk. Zins und gezahlten Zins in einer rechnung aufführen. Stimmt einfach nicht so!
Mitglied
Registriert: May 2005
Beiträge: 6
also ich muss mich an dieses schema halten
das ist ja nicht von mir erfunden worden in den lehrbüchern
habe ich das auch drin..
ich hasse dieses thema muss aber wegen meiner mba arbeit dies einfliessen lassen..

meine frage ist leider nicht beantwortet, tut mir leid wenn ich so
penetrant nachfrage..
aber es ist wichtig hier deine meinung zu hören bzw zu lesen..
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

wie gesagt, nur kurz denn ich bin in einer Lehrveranstaltung... Du solltest dich nicht an falsche schemata halten: die kalk. afA geht auf den Wiederbeschaffungswert und dient der refinanzierung, die bilanzielle hingegen der steuerminderung. Willst du beides addieren? Ist, sorry, einfach falsch... kann heute nach 15 Uhr mehr dazu schreiben...
Mitglied
Registriert: May 2005
Beiträge: 6
nein nicht addieren
ich addiere die kalk. und subtr. die buchh.
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Registriert: Jun 2004
Beiträge: 353
Ja, es ist ja nur eine Verrechnung, also wie in der Ergebnistabelle.
Kannst Du bitte, nachdem Du Dich mir Harry geeinigt hast :P , die weiteren Berechnungen auch noch posten? Finde ich sehr interessant.
Mitglied
Registriert: May 2005
Beiträge: 6
genau das trifft es

was genau brauchst du denn
sind 20 seiten mit einleitung etc..
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

also, jetzt bin ich im Büro und kann das mal etwas intensiver beleuchten:

1. die kalk. Zinsen sind Guthabenzinsen, d.h., Vermögenszinsen auf das betriebsnotwendige Vermögen - idealerweise die gesamte Bilanzsumme. Sie haben einen vergleichsweise hohen Zinssatz wegen allgemeiner Guthabenverzinsung und allgemeinem Risiko und sind eine ausschließlich interne Größe. Mit Schuldzinsen (d.h., Fremdkapitalzinsen) hat das absolut nichts zu tun. Es darf also niemals in ein- und derselben Rechnung beides vorkommen.

2. die kalk. AfA wird auf Wiederbeschaffungswerte gerechnet, und schließt sich daher ebenfalls mit der bilanziell-steuerlichen AfA gegenseitig aus. Auch dies darf nie in einer Rechnung stehen - weder addierend noch subtrahierend noch sonstwas.

Deiner Überleitungsrechnung widerspreche ich daher fundamental - es gibt kein einheitliches Unternehmensergebnis, und die kalk. Kosten gehören schon gar nicht in Zusammenhang mit der Unternehmensrechnung, weil sie Betrieb- und keine Unternehmenszahlen sind.

Übrigens stimmt auch Dein Steuersatz nicht... falls Du die KSt meinst, die ist schon seit 2001 bei 25% :-)

Falls Dir das aber hilft: eine Finanzplanung ist unter http://www.zingel.de/zip/05fplan.zip und das zugehörige Skript unter http://www.zingel.de/pdf/05fplan.pdf. Wenn es um eine Gründung geht, sollte das reichen; eine praktische Anwendung kannst Du übrigens unter http://www.zingel.de/zip/05spiel.zip besichtigen. Eine Gesamtplanung, die in GuV, Finanzplan und KLR teilt, ist unter http://www.zingel.de/zip/05budget.zip bzw. die zugehörigen Erläuterungen sind unter http://www.zingel.de/pdf/05budget.pdf.


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