Hallo,
zunächst möchte ich mal ein Lob auf diese Internetseite aussprechen. Ist echt der Hammer mit wie viel Mühe diese gestaltet ist.
Ich habe eine Frage bezüglich der Kalkulationsverfahren. Und zwar unterscheidet man ja in Vor- und Nachkalkulation, und in Kostenträgerstück- bzw. Kostenträgerzeitrechnung. Gibt es die Kostenträgerstück- und Kostenträgerzeitrechnung jeweils in der Vor- und Nachkalkulation oder nur in der Nachkalkulation?
Welche Verfahren beinhaltet die Kostenträgerzeit- und Kostenträgerstückrechnung?
Kostenträgerzeitrechnung: Zuschlagskalkulation
Kostenträgerstückrechnung: Divisionskalkulation, Äquivalenzziffernkalkulation, Zuschlagskalkulation, Maschinen-stundensatzrechnung
richtig?
und nun zu meiner eigentlichen Frage: außer dieser Verfahren gibt es noch folgende Verfahren:
Schätzkalkulationsverfahren (Kurzkalkulationsformeln, Richtpreisformeln);
Kostenschätzung über Indexzahlen;
Gewichtskostenkalkulation;
Materialkostenmethode;
Kurzkalkulation mit Ähnlichkeitsbeziehungen;
Kurzkalkulation mit statistisch ermittelten Kostenfunktionen;
Suchkalkulation;
Regressionskalkulation;
wie lassen sich diese einordnen? Sind dies Grobkalkulationen? Sind Grobkalkulationen immer Vorkalkulationen?
Es wäre nett wenn jemand ein wenig Licht in diesen Berg voll Fragen bringen könnte.
Vielen Dank im Voraus.
Forum
Kalkulationsverfahren
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#1 14.03.2005 21:49 Uhr
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#2 15.03.2005 13:25 Uhr
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Hallo,
zunächst mal vielen herzlichen Dank für die schnelle und sehr ausführliche Antwort. Hat mir sehr weitergeholfen. Ich habe dieses Wirrwarr an Kalkulationsverfahren aufgelistet, da ich mir nicht sicher bin welches Kalkulationsverfahren ich in meinem Fall benötige. Und zwar möchte ich ein Kalkulationsschema erstellen um Preise der Lieferanten auf Richtigkeit überprüfen zu können. Also wie sieht deren Kostenstruktur und Gewinnspanne aus. Dies möchte ich dann mit dem Angebot des Lieferanten vergleichen. Desweiteren soll das Kalkulationsschema dazu dienen Preise im Vorhinein zu berechnen (hier handelt es sich dann wohl um eine Art Vorkalkulation) um in Preisverhandlungen bereits Kenntnisse über die Kostenstruktur des Produktes zu haben. Was für ein Kalkulationsschema verwendet man jedoch, wenn ja kein BAB (wie Sie ja auch erwähnten ist dieser notwendig für die Divisions-, Äquivalenzziffern-, Zuschlagskalkulation) vorliegt? : Zur Erstellung eines solchen Kalkulationsschemas muss ich mich auf Daten von vergleichbaren Produkten und Branchendaten verlassen. Für Ihre Hilfe besten Dank im Voraus. |
#3 15.03.2005 14:18 Uhr
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Hi,
um diese Frage hier zu beantworten mußt Du wissen, was für eine Branche bzw. was für Produkte betrachtet werden:
Die Divisionskalkulation ist bei undifferenzierter Massenfertigung (Wasserwerk, Elektrizitätswerk) und die Äquivalenzziffern bei differenzierter Massenfertigung (Ziegelei, Brauerei aber beispielsweise auch Beherbergungs-Bereich in einem Hotel) angemessen. Nahezu alle anderen Fertigungsverfahren und Dienstleistungen benötigen die Zuschlagskalkulation - diese aber setzt einen BAB voraus, denn wo sollten sonst die Zuschlagssätze herkommen? Bitte bedenke: Die richtige Reihenfolge in der Vollkostenrechnung ist: 1. Kostenartenrechnung, also feststellen, was für Kosten insgesamt betriebsweit vorhanden sind; 2. Kostenstellenrechnung, d.h., BAB 3. Kostenträgerrechnung, d.h., Kalkulation |
#4 15.03.2005 15:09 Uhr
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Bei der Branche handelt es sich um die Aluminiumindustrie (Aluminiumdruckgussteile sollen kalkuliert werden).
Es ist jedoch kein BAB vorhanden, da sich die Kalkulation auf Zukaufteile bezieht. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass ich die Zuschlagssätze aus einer Kostenanalyse von anderen Aluminiumdruckgussteilen ableite und diese dann verwende. Aufgrund dieser Situation bin ich auf die unten genannten Kalkulationsverfahren der Grobplanung gestoßen. Danke für Ihre Mühe |
#5 15.03.2005 15:32 Uhr
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Hi,
Daß es um Zukaufteile geht ist kein Grund, keinen BAB zu haben. Für diese Teile besteht vermutlich ein Einstandspreis (§255 HGB), also Nettowert minus plus eventuelle nachträgliche- und Nebenkosten sowie minus alle Nachlässe (wie Rabatte oder Skonti). Die Kalkulation muß einen Gemeinkostenanteil hier draufschlagen. Wie soll das gehen, wenn kein Zuschlagssatz vorhanden ist? Mit allen "Grobplanungen" belügt man sich nur selbst. Anstatt damit herumzukrebsen wäre es mE nach sinnvoll, zunächst einen BAB aufzustellen. Erst dann ist es möglich, eine wirkliche Kostenanalyse zu machen.
Das würde wiederum bedeuten, daß für diese anderen Teile ein BAB vorhanden sein muß - und selbst dann wären die dort verwendeten Zuschlagssätze kaum aussagekräftig, denn selbst in zwei unmittelbar nebeneinanderliegenden Lagerhallen muß der Zuschlagssatz noch keineswegs gleich sein! |
#6 15.03.2005 23:15 Uhr
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Moin,
Hierbei handelt es sich um Kalkulationsverfahren für noch nicht fertig entwickelten Produkte, also der produktentwicklungsbegleitenden Kalkulation. Ziel ist es, die Kosten, die ein Produkt verursacht, bereits bei der Produktentwicklung zu berücksichiten. Bei den Verfahren der Kurzkalkulation sollen die Kosten für die bereits festsehenden Komponenten des Produktes bestimm. Nicht berücksichtig dabei werden die Kosten für noch nicht festsehende Komponenten. Daher ist diesse Kakulation unvollständig. Bei der Suchkalkulation soll nach möglichst ähnlichen Produktkomponenten bei anderen Produkten gesucht werden um diese für eine Kostenschätzung heranzuziehen. näheres findet sich in der Literatur zur produktentwicklungsbegleitenden Kalkulation. Solche Instrumente unterstüzen unter anderm auch das Target Costing, Qualtiy Funktion Deployment und ähnliche Mehtoden der Produktentwicklung, Die anderen Verfahren haben wohl ebenfalls was mit der frühzeitigen Kostenschätzung bei der Produktentwicklung zu tun. Soweit schein dieses alles "Grob-Kalkutlationen" zu sein, die kein exten Ergebnisse sondern eher tendenzen liefenrn mit besten Gruß Martin Notnagel |
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