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Kalkulatorische Zinsen

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Gast
Hallo zusammen,
ich hab da ein kleines Problem was kalk. Zinsen angeht:

kann mir bitte jemand erklären warum man bei der berechnung des betriebsnotwendigen kapitals nur die durchschnittswerte der wiederbeschaffungskosten nimmt und nicht einfach die vollen beträge?

somit verzinse ich ja nur die hälfte meines eingesetzen kapitals, oder?

bin dankbar für jede idee!!!

mfg mardelt
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Hi,

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kann mir bitte jemand erklären warum man bei der berechnung des betriebsnotwendigen kapitals nur die durchschnittswerte der wiederbeschaffungskosten nimmt und nicht einfach die vollen beträge?


Die nimmt man ja auch nicht, sondern dir Durchschnitte der Neuwerte - der kalk. Zins ist ein Vermögenszins, kein Wiederbeschaffungszins. Die WBW sind nur für die kalk AfA.

Die Durchschnitte aus Neuwert und Schrottwert nimmt man aber, weil man das durchschnittliche Vermögen verzinst: am Anfang den vollen Betrag und dann durch Wertverlust immer weniger - was dem Durchschnitt aus Neu- und Schrottwert entspricht.

Ach ja, noch ein Fehler... das macht man nur so bei der Bestimmung der Kalk. Zinsen einer Anlage aber nicht des betriebsnotwendigen Kapitals. Die Rechenmethode hierfür ist:

Betriebsnotwendiges Anlagevermögen
+ Betriebsnotwendiges Umlaufvermögen
= Betriebsnotwendiges Vermögen
– Abzugskapital
= Betriebsnotwendiges Kapital

Bedenke, daß das betriebsnotw. Kapital für den BAB verwendet wird, Deine Formel aber für die Maschinrnechnung!
Gast
danke,
das hat schon mal geholfen.
aber ich versteh immer noch nicht warum man das durchschnittliche vermögen verzinst. durch wertverlust wird es weniger, das ist logisch.
aber ich habe doch eine summe x investiert, die ich verzinsen will, oder?
diese summe wird ja nicht weniger, auch wenn die maschine die ich dafür gekauft hab von jahr zu jahr weniger wert ist???
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Hi,

Zitat
aber ich habe doch eine summe x investiert, die ich verzinsen will, oder?


Ja, aber nur am ersten Tag. Am Folgetag ist es schon x minus Wertverlust eines Tages. (Neuwert+Schrottwert)/2 bietet den Durchschnittswert.

Zitat
diese summe wird ja nicht weniger, auch wenn die maschine die ich dafür gekauft hab von jahr zu jahr weniger wert ist???


Doch, eben - genau das wird sie: am letzten Tag ist die investierte Summe genau gerade null, wenn sie keinen restwert hat. In diesem Fall wäre also der halbe Neuwert die Zinsbasis, d.h., die durchschnittliche Vermögensbindung. Eine Verzinsung direkt auf den Neuwert ist nur bei Gegenständen sinnvoll, die keiner Wertminderung unterliegen, wie z.B. Grundstücken, aber beispielsweise schon nicht mehr den darauf stehenden Gebäuden.
Gast
okay,
also nehmen wir mal an ich kauf eine maschine für 100€, ich verzinse sie mit 8%. nach deiner rechnung sind das dann 4€, weil ich ja nur die hälfte des neuwerts (50€) nehmen darf, angenommen die maschine unterliegt einer wertminderung.
dann ist es doch wirtschaftlicher für mich wenn ich die maschine nicht kaufe, das geld auf die bank bring und dort 5% zinsen kassiere, also 5€ = 1€ mehr!

oder bring ich da was durcheinander?
Mitglied
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Hi,

Zitat
oder bring ich da was durcheinander?


Ja, zweierlei:

1. Du hast in Wirklichkeit nur 50 € investiert. Bedenke, daß Du den Faktor Kapital ja durch die wirtschaftliche Nutzung der Anlage wieder herausverdienen willst. Daß Kapital schwindet, ist eine Tatsache des Lebens, leider :-( Zu Anfang ist Deine Kapitalbindung 100 €, am Schluß ist sie aber null, wenn Deine Anlage wertlos ist.

2. Der Mindestrentabilitätszins der kalk. Zinsrechnung ist nicht nur der Bankguthabenzins (keineswegs der Bankschuldzins, denn das ist ja ein Vermögens- und kein Kapitalzins!), sondern zudem auch die allgemeine Risikoverzinsung, liegt also i.d.R. weitaus höher als die Bankverzinsung!
Gast
okay, danke!
ich glaub jetzt hab ichs verstanden!
:lol: :lol: :lol:


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