Forum

Impressionen einer Klausur

Gesperrt

Seite: 1

Autor Beitrag
Mitglied
Registriert: Jun 2004
Beiträge: 125
Ort: Im wilden Osten
Letzte Woche standen zwei Klausuren an, eine davon war Werkstoffkunde bei einem bis dahin noch beliebten :roll: Prof.

Unser Prof lud die Studenten dazu in einen Hörsaal ein, indem er peinlichst genau auf seinen "Sitzplan" verwies. Der sah wie folgt aus:

Man saß zwei Plätze voneinander entfernt und um auch mit dem vorderen, bzw. hinteren Prüfling :shock: keinen allzu dichten Kontakt zu erreichen, waren also auch jeweils diese Reihen leer zu halten.

Weiterhin sollten Taschen, Koffer und ähnliche Trageutensilien im vorderen sichtbaren Bereich gesammelt werden :o .

Zwecklos zu erwähnen, dass der Hörsaal absolut Handy frei sein mußte. Da keine Formelsammlungen o.ä. zulässig waren, benötgte man nach den Vorstellungen des Prof auch kein Blankopapier, Schreibblöcke usw. Taschenrechner, die programmierbar waren, wurden ebenfalls untersagt, also adios mein kleiner Casio-Freund :( .

Als dann nunmehr die Klausuren verteilt wurden (natürlich mit Starzeitnotiz), konnte unser Prof es auch nicht unterlassen, während der gesamten Klausur dynamisch zwischen Treppen, den freigebliebenen Sitzreihen und sonst welchen Freiräumen umher zu laufen. Gelegentlich las der Mann dann auch schon das Geschriebene ein und machte kleine leise Bemerkungen, aber weniger als Hilfestellung, eher kritisch.

Auch meinen Platz erreichte er 8) und als er raunte ich könne mein Eisen-Kohlenstoff-Diagramm gleichzeitig als Grundlage für eine folgende Aufgabe zu den Glühverfahren herleiten, fühlte ich mich wie die Haffa-Brüder beim Insolvenzantrag :? .

Nach 10 Minuten standen einige verzweifelte Studis bereits auf, gaben ihre kärglich beschriebenen Blätter ab und verliessen unter dem vorwurfsvollen Blicken des Profs den Raum :? .

Nach 1,5 Stunden war meine Zeit gekommen, indem auch ich mein mit Tränen durchtränktes Papier abgab. Aber ich bin Zweckoptimist.

Grundsätzlich halte ich mich bei solchen Veranstaltungen an folgende einfache Weisheiten:
Üben macht so Manches verständlich - Vergessen macht es erträglich.
Vier von drei Studenten rechnen falsch, deshalb im Zweifel sollte man das Richtige erraten.
Mangelndes Wissen lässt sich durch Entschlusskraft kompensieren.
Überzeugende Argumente sind oft mehr eine Frage der Rethorik als der Wahrheit.

Eines ist doch klar, ein wichtiger Teil unserer Bildung besteht darin zu wissen, was man nicht zu erklären versuchen sollte.

Ach ja, in 14 Tagen gibt es das nächste Happening dieser Art, juhuu :lol:

Kleiner Nachtrag, um das Ganze noch zu krönen, gab es selbstverständlich die Klausuren unterteilt in A- und B-Gruppen, um wirklich sichergehend den Betrug auszuschliessen.

Ich rechne in der nächsten Klausur mit Leibesvisitationen :shock: , dem genetischen Fingerabdruck und einer Röntgenuntersuchung.
Mitglied
Registriert: Jun 2004
Beiträge: 353
Es geht doch garnicht um das Fach, kein Grund sich künstlich aufzuregen.
Ich finde es gut, wie der Prof. das gemacht hat. In unserer Gesellschaft darf man schon genug Probleme von anderen mittragen, da muss ich nicht noch abschreiben lassen und mir blöde Flüsterfragen von der Seite anhören.
Mitglied
Registriert: Jun 2004
Beiträge: 125
Ort: Im wilden Osten
Jau stimmt,

sollte eigentlich nur aufzeigen, dass es noch ne Menge Profs gibt, die sich sehr genau an die Prüfungsordnung halten und diese sogar noch ausbauen können.

Und da hier nicht nur Betriebswirte sondern auch technische Betriebswirte unterwegs sind, kann der technische Schwenk nicht schaden. EDV´ler sind auch vorhanden, also doch mehr als nur Lohmann-Ruchti und Leverage :wink: . Aber der Lord bringt mich auf einen Idee, nachdem Harry `s Heim Unterforen für Tbw´s, Schüler, Controller, Steuerberater, IHK´ler, VWA´ler usw. hat, wie wäre es denn mit einem kleinen Unterforum für Wirtschaftsingenieure??? Vielleicht gibt es da draußen noch mehr von meiner Sorte?

Drum hier mein Appell an Harry, gib den Wiing´s ein Zuhause :D .

Gruß Axel, 8)
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi Axel,

Zitat
Drum hier mein Appell an Harry, gib den Wiing´s ein Zuhause


Hmmm... die Forenliste ist langsam etwas ausladend geworden... der TBW-Bereich reicht nicht? Oder umbenennen in "TBW und WiIng" oder sowas? Ich hatte übrigens nichts gegen den werkstoffkundlichen Hintergrund dieser Klausur und kenne ähnliche Erfdahrungen aus betriebswirtschaftlichen Prüfungen. War auf jeden Fall interessant zu lesen...
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 610
Ort: Hessen
Hallo Lord British,

Dein Unverständnis in Ehren, aber Du brauchst hier nicht alle naturwissenschaftlichen Fächer, die gemeinhin bis zum Gymnasium gelehrt werden, aufzuzählen: der Prüfungsstoff, der dem Axel abverlangt wurde, paßt da wirklich nirgends hinein ;-) ...

Hallo Axel,

Kollege, der Weg zum Ing. ist steinig, aber dennoch begehbar. Mein Mitgefühl hast Du, ich habe mir die Werkstoffkunde auch erst in zwei Berufsausbildungen (Werkzeugmacher und Härter) angehört, um einigermaßen Durchblick zu haben. Das dritte Mal war dann das Studium (Technologie des allg. Maschinenbaus) , da hat sie mich (als einzigen im Jahrgang) dann nicht mehr umhauen können. Meine Hochachtung, daß Du nicht hingeschmissen hast, wie die anderen.

Aber der Hinweis Deines Prof. bezüglich der Nützlichkeit des EKD für die weiteren Aufgaben war zutreffend und fair - da verstehe ich Dein Problem nicht. Natürlich brauchst Du das EKD, wenn es um Glühverfahren geht - da ist es schon fast egal, was in diesen Aufgaben genau gefragt wurde. Also so unsympathisch ist mir dieser Mann nicht - richte ihm herzliche Grüße von mir aus!

Und laß es Dir von einem alten Praktiker sagen: ein Ing. ohne Werkstoffkunde-Kenntnisse ist wie ein Stuhl ohne Beine!
Als Härter haben mich immer die lieben Technologen und Konstrukteure in Rage gebracht, die mit ihren Vorgaben absolute Ahnungslosigkeit bewiesen. Und dann noch auf ihrem Direktionsrecht bestanden, wenn ich sie darauf aufmerksam machte, daß sie vorsätzlich Edelschrott produzieren lassen. Andere haben mich belogen und behauptet, das sei beim Studium nicht drangewesen. Ein paar Jahre später habe ich denselben Studiengang absolviert und den Dozenten nach ihnen gefragt ... Mein Vorgänger an diesem Arbeitsplatz war cleverer als ich. Er hatte sich mit dem Nimbus eines Jähzornigen umgeben und schon mal die Teile vor den Augen des verdutzten Arbeitsvorbereiters geradewegs in den Schrottcontainer geworfen. So hat er bis zur Rente wenigstens seine Nerven geschont.

Also Kopf hoch! Eine Prüfung ist mithin auch dazu da, den Prüflingen zu zeigen, was sie noch nicht können. Wenn Du bei der Prüfung nicht auch noch etwas lernst, hat Dein Prof. etwas falsch gemacht.
Zwar sollte Euch die Prüfungsordnung (und mithin auch die erlaubten Hilfsmittel) vorher bekannt sein - bei den Methoden, die Du da schilderst, müßt Ihr aber eine ganz schöne Rasselbande sein. So etwas ist ja vielleicht noch in der Realschule nötig, aber normalerweise nicht bei erwachsenen Menschen, die etwas lernen wollen. Euer Prof. wird wohl wissen, warum er es so macht (seufz).

Grüße,
Peter
Gast
"Peter" schrieb
Hallo Lord British,

Dein Unverständnis in Ehren, aber Du brauchst hier nicht alle naturwissenschaftlichen Fächer, die gemeinhin bis zum Gymnasium gelehrt werden, aufzuzählen: der Prüfungsstoff, der dem Axel abverlangt wurde, paßt da wirklich nirgends hinein ;-) ...


Grüße,
Peter


Jo, ich nehm alles zurück, ich dachte, der Axel wäre Chemie Student. Erst jetzt hab ich gerafft, daß er Wing Student ist. Aber ehrlich gesagt ist Werkstoffkunde IMHO ned so wichtig für einen Wing Student. Viel wichtiger IMHO sind für ihn Kenntnisse in Logistik, Produktion (PPS, Kanban, JIT, CIM), Datenbanken, Operations Research und Statistik (Ökonometrie und Stochastik). Der Wing soll später ja keine Eisenteile gießen, sondern als Denker + Lenker im Produktionsunternehmen agieren. Aber nur IMHO und aus meiner subjektiven Einschätzung als BWL Student :roll: :wink:
Gast
Moin Leute,

@Peter: Ist schon richtig, dass ein EKD Grundlage für die Glühverfahren sein kann, aber bei einer gefühlten Raum-Temperatur von 40 Grad, einem Blutdruck von 220/160 sind Bemerkungen über ohnehin Einfaches vom Prof geradezu lästig. Aber ich werde Ihnen trotzdem grüßen, spätestens zur Nachprüfung (war ein Witz).
Das mit der "Rasselbande" trifft nach Aussage des Prof wohl tatsächlich auf die Tagesstudenten zu, es soll vorgekommen sein, dass einige Studis via Handy sich Lösungen von der Aussenwelt haben zuschicken lassen. Bei uns "Teilzeitstudis" kann man die Sache entspannter sehen, die Masse ist über 30 Jahre alt und ist recht zielorientiert. Doch der Prof hat eben eine Mogel-Phobie :o .
Und richtig, ein Maschinenbau-Ing. ohne Werkstoff-Kenntnisse kann es gar nicht geben, aber für einen Wiing den Atomaufbau von Martensit usw. erklären zu müssen ist schon satt viel, hüstel.
Naja, nächstes Semester sind Kunststoffe dran, liegt mir mehr 8) .

@Lord:
Zitat
Viel wichtiger IMHO sind für ihn Kenntnisse in Logistik, Produktion (PPS, Kanban, JIT, CIM), Datenbanken, Operations Research und Statistik (Ökonometrie und Stochastik).

Jap, nächste Woche gibt es in der Tat 2 Klausuren über Operations Research und Rewe (Themen wie Simplex, Approximationsmethode und zur Entspannung ein bisschen Break-Even).
Alles um Denker und Lenker zu werden :D .

@Harry: Es muß kein extra Unterforum Wiing gestartet werden, bin ja ohnehin nur ein Studi, da find ich auch in den anderen Rubriken genug Platz, mal bei den IHK´lern, bei den Brüllern, bei den Studis oder den Handwerkern. Außerdem gibt es anscheinend sehr wenig Wiing´s, auch bei uns an der FH, am beliebtesten scheint der Studiengang Dipl. Kfm und Betriebswirt zu sein. Es sollte eben lieber nicht so mathelastig sein und Marketing ist "trendy". Übrigens, dein Skript über den Simplex ist prima, aber nun nichts was man mal schnell in der U-Bahn lesen könnte :wink: .

@Zarathustra: Im Grunde nerven Fragen von Nachbarn während einer Klausur schon ungemein, jedoch bin ich eher von der "kooperativen" Sorte, d.h. dass ich mein Geschriebenes manchmal auch schon transparent auf dem Tisch auslege. Es kann ja mal passieren, dass ich selber mal in die Situation gerate, wo mein Arbeitsspeicher aussetzt :D .
Grundsätzlich kommt man mit Schummeln im Studium ohnehin nicht weit, denn zum Einen bringt eine ernsthafte Umsetzung der Prüfungsordnung irgendwann Schwächen zum Vorschein und wer sich bis dahin durchgemogelt hat, für den ist ab diesem Zeitpunkt "game over".

Gruß Axel, 8)
Mitglied
Registriert: Jun 2004
Beiträge: 125
Ort: Im wilden Osten
Uuaaahhh, wieder vergessen einzuloggen.

Harry hilf, ich bin kein Gast.

Gruß Axel
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Da gibt es so eine Password-Merken-Funktion, oder ein automatisches Einloggen... beides wird aber in Internet-Cafés nicht unbedingt zur Verwendung empfohlen :twisted: aber zu Hause isses doch ganz praktisch?
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 610
Ort: Hessen
Hallo Axel,

"Axel" schrieb
@Peter: Ist schon richtig, dass ein EKD Grundlage für die Glühverfahren sein kann, aber bei einer gefühlten Raum-Temperatur von 40 Grad, einem Blutdruck von 220/160 sind Bemerkungen über ohnehin Einfaches vom Prof geradezu lästig.


"sein kann" ist gut ... und wenn es ohnehin einfach war, was regst Du Dich dann auf? Dem Blaublütigen in dieser Diskussion muß ich da Recht geben, Prüfungen gibt es so und so auch in anderen Fächer und auf anderen Gebieten.
Zum Beispiel die Klausur In Buchführung und Jahresabschluß für den Geprüften Bilanzbuchhalter (IHK). Die Bearbeitungszeit von fünf Prüfungsaufgaben beträgt 300 Minuten, im Saal sitzen mehr als hundert Prüflinge. Da die Kammer hier 425 EUR für die Prüfung kassiert, überlegt man es sich, ob man einen Betrugsversuch riskiert. Im Podium sitzen sechs bis acht Herrschaften, die es nicht schaffen oder nötig haben, sich die bekanntermaßen selten sauber geschnitzten Prüfungsaufgaben anzusehen und dann die Ungereimtheiten auf einen Rutsch auszuräumen. Nein, man wartet, bis sich wer meldet. Und dann tritt der Herr Kommissionsvorsitzende ans Mikrofon ... Du fluchst was der jetzt will, suchst in den Aufgabenblättern verzweifelt die Stelle, die korrigiert werden soll - wenn Du Glück hast, hattest Du die Aufgabe ohnehin richtig verstanden oder beschlossen, Dich erst gar nicht damit abzugeben. Anschließend suchst Du verzweifelt nach dem Faden, den Du gerade "abgelegt" hattest.

Wenn während der Prüfung fünfmal solche erhebenden Momente zelebriert wurden, kann es sein, daß die Prüfungskommision beschließt, die Bearbeitungszeit um fünf oder zehn Minuten zu verlängern. Natürlich wird Dir diese freudige Nachricht nicht vorenthalten.
"Axel" schrieb
...]
Das mit der "Rasselbande" trifft nach Aussage des Prof wohl tatsächlich auf die Tagesstudenten zu, es soll vorgekommen sein, dass einige Studis via Handy sich Lösungen von der Aussenwelt haben zuschicken lassen.

Wenn man damit beim ersten Arbeitgeber über die Probezeit kommt ...
"Axel" schrieb
Und richtig, einen Maschinenbau-Ing. ohne Werkstoff-Kenntnisse kann es gar nicht geben, aber für einen Wiing den Atomaufbau von Martensit usw. erklären zu müssen ist schon satt viel, hüstel.

Daß Du kein einklagbares Recht darauf hast, daß Dein Arbeitsgebiet immer deckungsgleich mit Deinem Studiengegenstand sein muß, brauche ich Dir nicht erklären. Die Unternehmen, die sich noch für jedes Aufgabengebiet einen extra Stab an Ingenieuren leisten könnten, packen ein und gehen gen Osten. Dort können die Leute nämlich alles ...
Freilich ist es immer wieder das Problem, daß man zwar zu Recht meint, ein Wirtschaftsingenieur müsse auch von Werkstoffkunde gehört haben, dann aber das entsprechende Curriculum für die Maschinenbauer aus dem Regal greift. Sei es, weil der "Sachbearbeiter" im Ministerium ohnehin nicht weiß, was er tut; sei es, weil man schlicht zu faul ist, sich über dem Umfang der für Euch auf diesem Gebiet nützlichen Kenntnisse Gedanken zu machen - wahrscheinlich beides. Deinem Prof. brauchst Du darüber am wenigsten Vorwürfe zu machen.
"Alex" schrieb
Außerdem gibt es anscheinend sehr wenig Wiing´s, auch bei uns an der FH, am beliebtesten scheint der Studiengang Dipl. Kfm und Betriebswirt zu sein.

Vielleicht, weil man damit an die Zulassungsvoraussetzungen für die Steuerberaterprüfung kommt. Was natürlich nicht heißt, daß damit noch die dicke Kohle zu machen ist. Denn selbst wer diese Prüfung schafft, muß erstmal Mandanten finden, die weder beratungsresistent und klagefreudig, noch vor der ersten Rechnungsstellung insolvent sind ...

Grüße,
Peter
Mitglied
Registriert: Jun 2004
Beiträge: 125
Ort: Im wilden Osten
Moin Peter,

mit diesen Prüfungsritualen habe ich so meine Erfahrungen sammeln dürfen, während man bei der Handwerkskammer ab und an Prüflinge sogar bis zur Toilette begleitet hat, angeblich passieren dort die meisten Betrugsversuche, hatte die Handelskammer immer ein Aufgebot an "Hochleistungskontrolleure", die mit Vorliebe erlaubte Gesetzestexte auf unerlaubte Notizen o.ä. durchsuchten, fiel sodann z.B. ein kleiner Zettel aus dem BGB, freute sich der Fahnder wie ein Kopfgeldjäger auf die Prämie.

An der FH ist das Auslegen der Prüfungsordnung Sache des jeweiligen Dozenten, wird aber eben auch nicht anders gehändelt, mal entspannt, mal wie oben.

Zitat
Die Unternehmen, die sich noch für jedes Aufgabengebiet einen extra Stab an Ingenieuren leisten könnten, packen ein und gehen gen Osten. Dort können die Leute nämlich alles ...


Naja, sogar der Bedarf hier in Berlin/Brandenburg ist noch recht groß nach Wiing´s. Und wie lange man mit Ing´s aus Rumänien noch günstiger als in Deutschl. liegt bleibt abzuwarten.

Zitat
Vielleicht, weil man damit an die Zulassungsvoraussetzungen für die Steuerberaterprüfung kommt. Was natürlich nicht heißt, daß damit noch die dicke Kohle zu machen ist.


Ich glaube das die Vielzahl der Bwl´ler einfach nur einem Trend folgen, Betriebswirte und Kaufleute sind in einer Dienstleistungsgesellschaft eben eher gefragt als andere Richtungen.
Nunscheint es aber so, dass sich eine Wende aufgrund des Überangebotes vollzieht, so dass im Grunde eine Art Verdrängungswettbewerb unter den Kaufleuten geschieht. Da ist eine Tätigkeit als Freiberufler, sei es Handelsvertreter, Steuerberater oder Unternehmensberater eine brauchbare Alternative.

Gruß Axel, 8)
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 610
Ort: Hessen
Hallo Axel,

"Axel" schrieb
Moin Peter,

mit diesen Prüfungsritualen habe ich so meine Erfahrungen sammeln dürfen, während man bei der Handwerkskammer ab und an Prüflinge sogar bis zur Toilette begleitet hat, angeblich passieren dort die meisten Betrugsversuche, hatte die Handelskammer immer ein Aufgebot an "Hochleistungskontrolleuren", die mit Vorliebe erlaubte Gesetzestexte auf unerlaubte Notizen o.ä. durchsuchten, fiel sodann z.B. ein kleiner Zettel aus dem BGB, freute sich der Fahnder wie ein Kopfgeldjäger auf die Prämie.

Oder unerlaubte Randnotizen ... Wir haben hier mehrmals den Fall gehabt, daß durchaus zwischen den Aufsichtspersonen einer IHK Ansichtsdifferenzen darüber bestanden, was erlaubt ist und was nicht. Es empfiehlt sich daher, noch ein "jungfräuliches" Gesetzeswerk dabeizuhaben, falls das aufbereitete konfisziert wird.

"Axel" schrieb
An der FH ist das Auslegen der Prüfungsordnung Sache des jeweiligen Dozenten, wird aber eben auch nicht anders gehändelt, mal entspannt, mal wie oben.


Bei der IHK werden diese recht detailliert mit der Einladung mitgeteilt. Früher konnte man anhand der erlaubten Unterlagen in manchen Fächern etwa abschätzen, was so drankommen könnte. Dann ist der IHK der Lapsus passiert, ein Gesetz nicht mit aufzuführen (also dessen Verwendung zu verbieten), welches für die Lösung einer Aufgabe gebraucht wurde.

"Axel" schrieb
...
Nun scheint es aber so, dass sich eine Wende aufgrund des Überangebotes vollzieht, so dass im Grunde eine Art Verdrängungswettbewerb unter den Kaufleuten geschieht. Da ist eine Tätigkeit als Freiberufler, sei es Handelsvertreter, Steuerberater oder Unternehmensberater eine brauchbare Alternative.

Gruß Axel, 8)


Das scheint nicht nur so. Weil aber die Anzahl an funktionierenden Unternehmen und vermögenden Privatpersonen begrenzt ist, hat der Markt auch nicht Platz für eine beliebig große Anzahl Steuerberater.
Es gibt dennoch eine Anzahl "freier Mandate". Ein großer Teil davon sind zahlungsunfähige oder -unwillige Mandanten oder solche, die den vorigen Berater durch ihr Verhalten zum Niederlegen des Mandats gezwungen haben. Wer zufrieden ist, wechselt nicht - der Markt ist also im Wesentlichen aufgeteilt.

Grüße,
Peter
Mitglied
Registriert: Jun 2004
Beiträge: 125
Ort: Im wilden Osten
N´abend Peter,

als begeisterter IMPULSE-Leser habe ich auf deren Web-Site einen 18-Fragen-Blitztest gefunden :wink: :

http://impulse.de/too/steuerberatertest/steuerberatertest.html

Daran kann mal einjeder fix die Zufriedenheitsskala durchklicken :D .

Zitat
Es gibt dennoch eine Anzahl "freier Mandate". Ein großer Teil davon sind zahlungsunfähige oder -unwillige Mandanten oder solche, die den vorigen Berater durch ihr Verhalten zum Niederlegen des Mandats gezwungen haben. Wer zufrieden ist, wechselt nicht - der Markt ist also im Wesentlichen aufgeteilt.


Das Dasein eines Steuerberaters ist eben darüberhinaus auch nicht ganz ungefährlich, ich denke da insbesondere an Haftungsrisiken im Falle von Beratungsfehlern. Es gibt mittlerweile Anwalts-Kanzleien, die sich auf die Steuerberaterzunft regelrecht eingeschossen haben.
Und das bei immer zahlungsunwilligeren Mandanten könnt mir allein das schon den Spaß rauben.

Gruß Axel, 8)
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 610
Ort: Hessen
Hallo Axel,

danke für den Hinweis auf den Test. Ein etwas ausführlicherer Kommentar von mir dazu unter "Steuerrecht".

Grüße,
Peter


Gesperrt

Seite: 1

Parse-Zeit: 0.0344 s · Memory usage: 1.50 MB · Serverauslastung: 2.96 · Vorlagenbereich: 2 · SQL-Abfragen: 8