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wie beeinflusst g+v die bilanz?? HELP!!

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Gast
Hallo,
habe eine wichtige Frage und zwar muss ich wissen, wie die einzelnen Positionen der g+v sich auf die bilanz ausüben!
Kann mir jemand helfen?

Habe null Ahnung davon, brauche die Infos für ne Klausur in Unternehmensführung, hab alle Bücher durchgesehen die ich finden konnte, nirgends stand das erklärt!! :-/

Bitte helft mir...

(was ich z.b. weiß ist, dass sich die langfristigen zinsen aus g+v negativ auf das fk in der bilanz ausüben, das wars aber dann auch schon...)
Mitglied
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Hi,

also das ist etwas pauschal und so einfach nicht auf den Punkt zu bringen. Die GuV ist eine Stromgeößenrechnung im Gegensatz zur Beständerechnung in der Bilanz; man muß sich also jede einzelne Position ansehen, um die Wechselwirkung festzustellen.

Allgemein vermindern Aufwendungen die Bilanzsumme: schreibe ich mehr ab, so habe ich weniger Gewinn und auch weniger Vermögen. Erträge erhöhen die Bilanzsumme: verkaufe ich mehr, so steigt mein Gewinn, und die Bilanzsumme steigt ebenfalls.
Gast
Danke schonmal für die schnelle Antwort!
Bei mir siehts halt konkret so aus, dass ich in der Klausur sagen soll wie die folgenden Posten die Bilanz beeinflussen, ohne großartiges Hintergrundwissen.
Z.B. wenn ich Kapital aufnehme, fallen dafür Zinsen an, dies ist ein Posten in der G+V und beeinflusst mein FK in der Bilanz.

Unser Prof hat uns folgende G+V Posten genannt, bei denen wir jeweils sagen wie sie sich in der Bilanz auswirken...

1. Umsatzerlöse
2. sonstige betriebl Erträge
3. Personalaufwand
4. Materialaufwand
5. Abschreibungen
6. sonstige betriebl Aufwendungen = Raumkosten, Energiekosten, Reparatur, GWG, Büro, Telefon, Werbung, Verpackung, Entsorgung, Steuerberater
7. Erträge aus Beteiligungen
8. Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
11. Ergebnis der gewöhnl. Geschäftstätigkeit
12. außerordentliche Erträge
13. außerordentliche Aufwendungen
14. sonstige Steuern
15. jahresüberschuss, Jahresfehlbetrag

Könnten Sie mir dazu evtl noch einen Tip geben??

Wäre echt super, bin nämlich ganz schön aufgeschmissen, da ich weder weiß wie das die bilanz einflusst, noch es irgendwo nachlesen kann....

Danke im voraus!!
Mitglied
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Hi,

das fehlende Hintergrundwissen ist hier sicher das Problem (aber bitte mal in die Mailbox gucken!). Hier folgende Regeln:

Aurwendungen mindern die Aktivseite (und damit die Bilanzsumme), weil sie Verbräuche darstellen;
Erträge (und Erlöse) mehren die Aktivseite (und die Bilanzsumme), weil es sich hierbei um Mittelverwendungen handelt

Man kann die Aufgabe also ganz leicht lösen: Alles, was "Aufwand" im Namen führt, ist (jedenfalls in den meisten Fällen) eine Bilanzminderung, und alles, was sich "Ertrag" oder "Erlös" schimpft, ist eine Bilanzmehrung.

OK, das ist natürlich eine Vereinfachung, aber die Aufgabe scheint auch nur auf das grundsätzliche Verständnis und nicht auf die Sonderfälle zu zielen...

Bitte mal das Skript ansehen, da stehen die Defs drin! ;-)
Mitglied
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Hallo,

Harry hat Recht, das hier abgeforderte Hintergrundwissen solltest Du nach Möglichkeit schnellstens nachholen, sonst dürftest Du bald richtig aufschwimmen.

Nicht alle der von Deinem Prof. genannten Positionen wirken sich auf die Bilanzsumme aus, es sind auch welche dabei, die einen bloßen
Aktiv- oder Passivtausch darstellen:

Schon die erste, die Umsatzerlöse: der Bestand an Fertigerzeugnissen mindert sich, dafür erhöht sich der an Forderungen und/oder der an flüssigen Mitteln - weil das alles auf der Aktivseite aufgeführt wird, bleibt die Bilanzsumme gleich.

Beim Materialaufwand mindert sich den Bestand an Rohmaterial und erhöht sich der an unfertigen oder fertigen Erzeugnissen, wiederum ein Aktivtausch, wenn man strikt nach dem Begriff geht.
Bei der heutigen "just in time"-Produktion läuft das natürlich etwas anders: ich bestelle Material auf Ziel und verarbeite es sofort. Damit erhöht sich der Erzeugnisbestand (Aktivseite) und zunächst auch der Bestand an Verbindlichkeiten (Passivseite). Wird als zweiter Schritt noch vor dem Bilanzstichtag gezahlt, dann mindern sich die Verbindlichkeiten und die flüssigen Mittel. Dann führen die zwei Schritte im Ergebnis wiederum zu einem Aktivtausch - die Bilanzsumme bleibt gleich.

Natürlich sollten die Erzeugnisse möglichst mehr wert sein, als das Rohmaterial ;-). Dafür sind in sie aber erstmal auch weitere Aufwendungen eingegangen, bspw. die Fertigungslöhne.
Die Wertdifferenz zwischen diesen Aufwendungen (Mittelverwendung) und dem der Erzeugnisse manifestiert sich im Betriebsergebnis (Passivseite) und beeinflußt damit das Kapital.

Die Fragen sind zu beantworten, mit Auswendiglernen wirst Du dabei aber nicht weit kommen.

Grüße,
Peter
Mitglied
Registriert: Jun 2004
Beiträge: 353
"HZingel" schrieb
Man kann die Aufgabe also ganz leicht lösen: Alles, was "Aufwand" im Namen führt, ist (jedenfalls in den meisten Fällen) eine Bilanzminderung, und alles, was sich "Ertrag" oder "Erlös" schimpft, ist eine Bilanzmehrung.


So "simple" hätte ich es auch beantwortet.

Wenn ich kurz vom Thema abweichen darf:
Gerade weil das Fach Unternehmensführung auf alle anderen aufbaut steht es bei IHK Kursen ganz am Ende, direkt nach allen anderen Fächern und vor der Prüfungsvorbereitung.
Jetzt erkennt man vielleicht auch warum es zwar toll klingt wenn ein anderer Betriebswirt Kurs vom 1. Tag an Unternehmensführung anbietet, es aber nicht unbedingt viel Sinn macht.
Mitglied
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Guten Abend,

man kann das hier natürlich alles noch viel komplizierter machen, aber das Hauptproblem scheint mE nach die "Null-Ahnung"-Situation zu sein. Ich habe deshalb die einfachste mögliche Antwort gewählt - um hier nicht noch mehr Verwirrung zu stiften ;-) Ich kenne auch die Rahmenbedingungen nicht (IHK, Erstsemester oder was-auch immer).

Unter "Unternehmensführung" habe ich mir aber immer was ganz anderes vorgestellt... Führungs- und Motivationstheorien, Organisation, Netzplantechnik und dergleichen schöne Dinge mehr. Was Fragen aus dem Rechnungswesen in der Unternehmensführung zu suchen haben, erschließt sich mir mindestens nicht im Rahmen der üblichen Nomenklatur solcher Lehrfächer, wobei natürlich die Bilanzpolitik sachlich gesehen sehr wohl etwas mit der Führung zu tun hat, nur heißt das Ganze dann eben eher "Rechnungswesen" oder so...
Gast
Lass mich raten du studierst in KO an der Fh??
Hatte nämlich in meiner mündl. Prüfung ziemlich die gleichen Fragen!!
Alles halb so wild! Ich denke mal er will sehen, dass du die Zusammenhänge verstanden hast!! Also hilft auswendig lernen recht wenig. Versuche deine Lücken zu schließen und dann wird das passen.

Thomas
Mitglied
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"HZingel" schrieb
Hier folgende Regeln:

Aurwendungen mindern die Aktivseite (und damit die Bilanzsumme), weil sie Verbräuche darstellen;
Erträge (und Erlöse) mehren die Aktivseite (und die Bilanzsumme), weil es sich hierbei um Mittelverwendungen handelt


Warum denn so kompliziert, wenn´s auch einfacher und verständlicher geht?

M. E. wird hier mit Begriffen "hantiert", die für Anfänger eigentlich in anderen Zusammenhängen gebräuchlich sind.

So z. B. Aufwand und Ertrag mit Auswirkung auf die Aktivseite zu erklären, halte ich nicht für sooo glücklich, zumal dann auch noch der Begriff Mittelverwendung fällt.

Bislang bin ich gut damit gefahren, die Aktivseite als Mittelverwendung (Anlage- und Umlaufvermögen) und die Passivseite als Mittelherkunft (Eigen- und Fremdkapital) zu erklären.

Dann kommt die übliche Geschichte von "Aktiv-Tausch", "Passiv-Tausch", "Aktiv-Passiv-Mehrung" und "Aktiv-Passiv-Minderung".

Und erst dann folgen Aufwendungen und Erträge: als Unterkonten des Eigenkapitals:

wenn bei einem Geschäftsvorfall kein zweites Konto der Aktiv- oder der Passiv-Seite betroffen ist, muss es sich um Erfolgskonten als Unterkonten des Eigenkapitals handeln.

Und wenn ich das Eigenkapital jetzt als mein "Geldsäckchen" ;-) bezeichne, mindert jeglicher Aufwand den Inhalt meines "Geldsäckchens", somit also das Eigenkapital und die Passivseite der Bilanz bzw. die Bilanzssumme.

Und jeden Ertrag, den ich "reinhole" erhöt den Inhalt meines "Geldsäckchens", also das Eigenkapital und somit auch die Passivseite der Bilanz bzw. die Bilanzsumme.

Wenn ich altgedienten Handwerkern (nix gegen Handwerker, aber sie sind das Extrem-Beispiel für Probleme mit kaufmännischer Buchführung) auf diese Art und Weise in Fortbildungen das "alte Testament der Buchführung" erfolgreich beigebracht habe, kann das ja wohl nicht so verkehrt gewesen sein ;-)

"HZingel" schrieb
OK, das ist natürlich eine Vereinfachung, aber die Aufgabe scheint auch nur auf das grundsätzliche Verständnis und nicht auf die Sonderfälle zu zielen...


Das natürlich vorausgesetzt ;-)
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Ort: Erfurt
Hi Achim,

Zitat
Bislang bin ich gut damit gefahren, die Aktivseite als Mittelverwendung (Anlage- und Umlaufvermögen) und die Passivseite als Mittelherkunft (Eigen- und Fremdkapital) zu erklären.


Einverstanden - so mache ich es auch. Nur daß das ja hier nicht gefragt war: die Ausgangsfrage war ja die Auswirkung von GuV-Vorgängen auf die Bilanz. Hier habe ich die Grunddefinitionen (Aufwand = Verbrauch usw) zugrundegelegt.

Zitat
Dann kommt die übliche Geschichte von "Aktiv-Tausch", "Passiv-Tausch", "Aktiv-Passiv-Mehrung" und "Aktiv-Passiv-Minderung".


Wieder im Prinzip einverstanden... aber da die Ausgangsfrage ja ausdrücklich von geringen Vorkenntnissen ausgeht, müßte man hier auch die Buchungsregeln einführen (Mehrungen der Akriva im Soll, der Passiva aber im Haben usw), und das führt ein wenig zu weit, denke ich. Mindestens das Skript http://www.zingel.de/pdf/03grund.pdf (oder ein vergleichbares Grundlagenwerk) müßte hierzu gelesen und verstanden worden sein - wovon ich aber nicht ohne weiteres ausgehen konnte.

Zitat
Und wenn ich das Eigenkapital jetzt als mein "Geldsäckchen" bezeichne, mindert jeglicher Aufwand den Inhalt meines "Geldsäckchens", somit also das Eigenkapital und die Passivseite der Bilanz bzw. die Bilanzssumme.


Das finde ich beispielsweise gar nicht so glücklich gewählt (obwohl die EK-Minderung durch Aufwand sachlick völlig ok ist), denn es assoziiert beim Lernenden das Eigenkapital mit Bargeld (das im "Säckchen" steckt), was bekanntlich gerade nicht der Fall ist - das Mißverständnis, daß das Eigenkapital irgendwo in der Form von Bargeld herumliegen müsse, ist manchnal unausrottbar. Man sollte daher mE nach gleich zu Beginn die Unterschiede zwischen Zahlungen, Vermögen und Verbrauch verdeutlichen - dann kommt es gar nicht erst zu solchen Fehlern.
Mitglied
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Hallo Harry,

"HZingel" schrieb
Guten Abend,

man kann das hier natürlich alles noch viel komplizierter machen, aber das Hauptproblem scheint mE nach die "Null-Ahnung"-Situation zu sein. ... Ich kenne auch die Rahmenbedingungen nicht (IHK, Erstsemester oder was-auch immer).


mit der ersten Feststellung gebe ich Dir recht, wobei ich dem Fragesteller keineswegs unterstelle, "Wirtschaftspolitik" zu studieren. Üblicherweise werden die Dozenten von Weiterbildungsveranstaltungen nicht als "Prof" bezeichnet, daher vermute ich, daß es sich um ein Direktstudium handelt, welches (hoffentlich) nicht gerade vor dem Abschluß steht.

Zitat
Unter "Unternehmensführung" habe ich mir aber immer was ganz anderes vorgestellt... Führungs- und Motivationstheorien, Organisation, Netzplantechnik und dergleichen schöne Dinge mehr. Was Fragen aus dem Rechnungswesen in der Unternehmensführung zu suchen haben, erschließt sich mir mindestens nicht im Rahmen der üblichen Nomenklatur solcher Lehrfächer, wobei natürlich die Bilanzpolitik sachlich gesehen sehr wohl etwas mit der Führung zu tun hat, nur heißt das Ganze dann eben eher "Rechnungswesen" oder so...


Hier kann ich Dir nicht ganz folgen.
Wie soll eine Führungskraft von Gesellschaftern vorgegebene, sich in der Bilanz abbildende Zielsetzungen verwirklichen, wenn sie noch nicht einmal weiß, wie sich der Abverkauf der Ladenhüter auswirkt?

Und warum soll der "Prof" sich nicht dafür interessieren, ob die Studenten die Grundlagen seines Faches beherrschen? An der Hauptschule kann man dem Physiklehrer noch antworten, daß ihn die Rechenkünste seiner Schüler nichts angingen, denn dafür gebe es den Mathematikunterricht - beim Studium sollte es schon etwas anders laufen.

Grüße,
Peter
Mitglied
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Guten Abend Peter,

Zitat
Hier kann ich Dir nicht ganz folgen.
Wie soll eine Führungskraft von Gesellschaftern vorgegebene, sich in der Bilanz abbildende Zielsetzungen verwirklichen, wenn sie noch nicht einmal weiß, wie sich der Abverkauf der Ladenhüter auswirkt?


Du hast sachlich völlig Recht; ich meinte nur die "üblichen" Benennungen der Fächer in Studien- und Ausbildungsgängen: da ist "Führung" i.d.R. etwas Verhaltensorientiertes. Daß zu den Qualifikationen im Management auch das Rechnungswesen gehört, ist nicht zu bestreiten - nur in den "üblichen" Fachbezeichnungen wird es i.d.R. nicht unter "Führung" behandelt!
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Hallo Harry,
"HZingel" schrieb
Das finde ich beispielsweise gar nicht so glücklich gewählt (obwohl die EK-Minderung durch Aufwand sachlich völlig ok ist), denn es assoziiert beim Lernenden das Eigenkapital mit Bargeld (das im "Säckchen" steckt), was bekanntlich gerade nicht der Fall ist - das Mißverständnis, daß das Eigenkapital irgendwo in der Form von Bargeld herumliegen müsse, ist manchmal unausrottbar. ...


Donald Duck läßt grüßen!

Zitat
...
da ist "Führung" i.d.R. etwas Verhaltensorientiertes. Daß zu den Qualifikationen im Management auch das Rechnungswesen gehört, ist nicht zu bestreiten - nur in den "üblichen" Fachbezeichnungen wird es i.d.R. nicht unter "Führung" behandelt!


Hm,
da handelt es sich aber m.E. um Mitarbeiter- nicht aber um Unternehmensführung. Diese würde ich neben Fähigkeiten auf den Gebieten des Rechnungswesens zu den Qualifikationen zählen, die zur Unternehmensführung als Oberbegriff unabdingbar sind. Aber mancher Unternehmer bzw. Vorgesetzte hat weder das eine, noch das andere und wundert sich, wenn die Bank irgendwann nicht mehr mitspielt.

Grüße,
Peter


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