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Streik bei Opel ! Richtig so !

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Beiträge: 13
bitte lest
http://www.montagsdemo.claranet.de/opelstreik.htm
und verbreitet diese Seite !
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Beiträge: 68
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,323197,00.html

Grüße

TheBallabu
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Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Guten Tag,

Ein Streik geht in die völlig falsche Richtung. Damit macht man Opel nur noch etwas schneller kaputt. Vielleicht kriegen wie eher eine wohlverdiente Quittung, und Opel ist erst der Anfang? Hier steht, was noch kommt: http://www.bwl-bote.de/20041015.htm
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Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi Hans,

ich bin mir nicht so sicher, ob wir, wie es üblich ist, alle Fehler dem Management anlasten sollen. Schließlich müßten wir iwssen, wie es sich entwickelt hätte, wenn eine andere Produktpolitik gefahren worden wäre - aber wissen wir das? Wissen wir, ob die Vorurteile über Opel ("Ohne Power, Ewig Letzter") nicht in Wirklichkeit ein Erfolg waren? Du magst keinen Manta fahren, aber könnte der Manta für Opel nicht ein Volltreffer gewesen sein?

WOllte ich Dir zustimmen (oder dieses unterlassen), müßte ich sehr viel Marktfoschung betreiben. Hohe Energiepreise, hohe Arbeitskosten, Zertifikatehandel ab 2005, ein starres Arbeitsrecht und Angstsparen von Millionen Arbeitnehmern sind aber eine Tatsache, die ohne weiteres offenbar ist. Es liegt daher auch nahe, die wirtschaftlichen Umweltbedingungen (also die Systemkrise) wesentlich für Opel, KarstadtQuelle aber u.a. auch schon for Holzmann und die jvielen anderen Pleiten der letzten Jahre verantwortlich zu machen.

Daß sich letztlich jeder bereichern will, ist nicht zu leugnen - und daß dies meist auf dem Rücken der Arbeitnehmer passiert, auch nicht. Das wäre aber, finde ich, eine ganz andere (viel grundsätzlichere) Debatte!
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Beiträge: 4
Ort: Frankfurt
Hallo zusammen,

kurz gesagt, jawohl es wird immer so weitergehen, solange die Manager für ihr Versagen dicke Abfindungen kassieren und nicht zur Verantwortung gezogen werden.

Zum Thema Karstadt kann doch nur noch von Verarschung gesprochen werden, wenn von der Geschäftsführung behauptet wird, dass die wirtschaftliche Lage ja so schlecht ist und der Kunde ja nicht mehr kauft, die Konkurenz namens OTTO aber ganz gut leben kann. Ja sogar an teilen von Quelle interessiert ist, sollte eine Insolvenzabwicklung geben.

Patentrezepte gibt es nicht, doch wie würde es aussehen, wenn Manager mit Ihrem Privatvermögen haften müßten, wenn Managementfehler nachweisbar sind?
Da gehts ja dann ans eigene Geld.

Wenn ich mir die Wirtschaftslandschaft so anschaue, habe ich den Eindruck, das alte Familienunternehmen immer noch gut dastehen (Haribo) allerdings sowie externes Management dazukommt, gehen Traditionsunternehmen einen Abwärtsweg (Körbergruppe / Mannesmann etc.). Habe ich da einen falschen Eindruck??

Ich denke nicht, wie es im BWL-Boten geschrieben wurde, das die Autoindustrie nur an den ökopolitischen Rahmenbedingungen krankt, denn die Produktpallette der 3 Liter Autos und alternativen Antriebsformen sind ja vorhanden, nur wenn ich den Preis dieser Autos und das Marketing entsprechend gestalte, was ja Managementfelder sind, brauche ich mich natürlich nicht zu wundern, das die Nachfrage ja so gering ist....
Fahrzeuge mit Gas gibt es genug, nur wenn ich keine Infrastrucktur für Gastankstellen habe, fehlt natürlich wieder ein Verkaufsargument, das durch geschicktes Management aber zum Kundenbindungsinstument werden könnte=> jede Filiale bekommt eine Gastankstelle zum Beispiel (Prämien für die Verbesserungsvorschläge bei mir abgeben P-)).

Also kein gejammer, Manager in die Verantwortung und Ideen und Visionen braucht das Land !! (Gilt nicht nur für die hier angesprochenen Felder)
Gruß
Olaf
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Registriert: Aug 2009
Beiträge: 534
Hi Harry,

genau das wollte ich erreichen, eine Diskussion. Die wird aber so umfangreich, wenn wir sie RICHTIG und mit Inhalten füllen wollten, daß sie jedes Forum sprengen würde.

Ohne eine grundsätzliche Erforschung der Ursachen (auch im Bereich Marktforschung) würden wir ganz schnell eine Stammtischdiskussion haben und in dickbackigen Parolen enden, das hilft uns (DEUTSCHLAND im Besonderen und dem System Kapitalismus im Allgemeinen nicht weiter)!

Ich finde lediglich, daß die Rahmenbedingungen in diesem unserem Lande auf BREITER FRONT schon ganz lange nicht mehr stimmen, das betrifft das Management, die Flexibilität der Arbeiter, die Medien, die Abzocker, die "Geiz-ist-geil-Denker" und so weiter - aber vor allen Dingen unsere politischen Führer, die sich (egal welcher Couleur) einen Flop nach dem anderen liefern und die eigenen Taschen so voll hauen, daß selbst Maßschneider die dicken Beutel nicht mehr verstecken können!

Der Hase liegt in vielen Verstecken begraben! Deshalb stinkts bei uns aus vielen Richtungen!

Ciao!
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Guten Abend,

ich habe mal versucht, die Diskussion über Managementfehler etwas zu beleben, und nicht nur mit dem ganz neuen Artikel "Krise" in meinem Lexikon für Rechnungswesen und Controlling (die jetzt aktuelle Version 8.44 haben noch nicht sehr viele), sondern auch mit diesem Beitrag im BWL-Boten:
<A HREF="http://www.bwl-bote.de/20041016.htm">KarstadtQuelle: Eine gescheiterte Diversifikation?</A>
Was haltet Ihr davon?
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Registriert: Jun 2004
Beiträge: 229
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"HZingel" schrieb
ich werde den Verdacht nicht los, daß die Diskussion um dicke Managergehälter und gefeuerte Verkäuferinnen etwas einseitig ist. Die Führungskräfte verdienen (oder: bekommen) nämlich im internationalen Maßstab noch recht wenig.


Das ist richtig, aber nur die halbe Wahrheit. Amerikanische Unternehmensführer tragen bzgl. Haftung, sozialer Abstieg bei Jobverlust, Gehaltsverluste bei mauer Geschäftslage ... sehr viel größere Risiken als unsere deutschen Vollkasko-Nullrisiko-Manager. Das findet sich auch im Gehalt wieder.

Abgesehen davon kann man nicht gleichzeitig niedrigere Löhne fordern (weils anderswo billiger sei) und gleichzeitig höhere Vorstandsgehälter fordern (weils anderswo mehr gäbe).

Dann mögen doch bitte die betreffenden Manager kündigen und auswandern! Dahin wo es für sie mehr Geld gibt. Besser heute als morgen. An ihren Fähigkeiten gemessen sind sie jedenfalls leicht ersetzbar. Ist ja schließlich nicht so dass wir hier von zahlenmäßig knappen Elitespitzenkräften reden, deren Abgang große Löcher hinterlässt.

Gruß, Guido
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi Guido,

freut mich, Dich hier wiedermal zu lesen! :-)

Zitat
Amerikanische Unternehmensführer tragen bzgl. Haftung, sozialer Abstieg bei Jobverlust, Gehaltsverluste bei mauer Geschäftslage ... sehr viel größere Risiken als unsere deutschen Vollkasko-Nullrisiko-Manager. Das findet sich auch im Gehalt wieder.


Da hast Du allerdings Recht!

Zitat
Abgesehen davon kann man nicht gleichzeitig niedrigere Löhne fordern (weils anderswo billiger sei) und gleichzeitig höhere Vorstandsgehälter fordern (weils anderswo mehr gäbe).


Unabhängig von dem vorigen Punkt kann ich das aber nicht nachvollziehen: derzeit polarisieren sich die Märkte ohnehin, d.h., Managergehälter steigen und Arbeitnehmerentgelte fallen. Das ist mE nach nur der an sich höchst begrüßenswerte internationale Wettbewerb. Hinzu kommt offensichtlich auch, daß man bei den AN das wegnimmt, was man demnächst durch den Zwangsemissionshandel an zusätzlichen Kosten haben wird. DaimlerChrysler ist da mit "gutem" Beispiel vorweggegangen. Ob diese Situation "gesund" ist, ist eine andere Sache; das zu diskutieren wäre aber eine normative (und damit eine ideologische) Debatte. Sollte es nicht gesund sein, werden die Märkte das durch einen möglicherweise bevorstehenden Regimewechsel von selbst richten: 1989/90 hat auch keiner geplant.
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Registriert: Apr 2004
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Ort: Hessen
"HZingel" schrieb
...Hinzu kommt offensichtlich auch, daß man bei den AN das wegnimmt, was man demnächst durch den Zwangsemissionshandel an zusätzlichen Kosten haben wird. DaimlerChrysler ist da mit "gutem" Beispiel vorweggegangen. Ob diese Situation "gesund" ist, ist eine andere Sache; das zu diskutieren wäre aber eine normative (und damit eine ideologische) Debatte. Sollte es nicht gesund sein, werden die Märkte das durch einen möglicherweise bevorstehenden Regimewechsel von selbst richten: 1989/90 hat auch keiner geplant.


Hallo Harry,

da hast Du Recht - 1989/90 war so nicht vorgesehen, mit diesem Ergebnis nicht einmal von denen, die den Stein ins Rollen gebracht haben. Die Chance, etwas ganz Neues zu machen, indem man die Vorzüge der bisherigen Gesellschaften verbindet und versucht, krasse Nachteile zu vermeiden, ist vor fünfzehn Jahren vertan worden. Wenn es also in den nächsten zwei Legislaturperioden zu einem "Regimewechsel" käme, was durchaus möglich ist, so ist der mit Sicherheit nicht ergebnisoffen.

Grüße,
Peter
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Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi Peter,

hier sollte ich vielleicht betonen, daß mE nach ein "Regimewechsel" im Rahmen des bestehenden Systems unmöglich ist, der Wandel also tiefgreifender sein muß als der 1989/90. Selbst die FDP, die das Wort "Liberal" allen Ernstes im Namen hat, hat ja dem russischen Beitritt zu Kyoto applaudiert, was uns zeigt, daß es derzeit eigentlich gar keine Unterschiede zwischen den Parteien gibt - oder unwählbare Parteien, wie die NPD. Selbst bei der Gesundheitsreform, wo es einst noch Unterschiede zwischen Regierung und Opposition gab, sind diese Unterschiede inzwischen ziemlich abgeschmolzen. Weder zu wählen noch sich im Rahmen dieses Systems zu engagieren ist daher mE nach sinnvoll. Ein grundlegender Wandel muß her, und wenn ich das Maß der Unzufriedenheit beobachte, das schon vor dem Start von Hartz IV, Maut und Emissionshandel besteht, dann scheint die Bereitschaft für einen Wandel gegeben. Es bleibt nur zu hoffen, oder zu beten, daß dieser so friedlich abgeht wie 1989/90, und nicht zu so einer Katastrophe führt wie 1933.
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Registriert: Jun 2004
Beiträge: 229
Ort: Bayern
"HZingel" schrieb
derzeit polarisieren sich die Märkte ohnehin, d.h., Managergehälter steigen und Arbeitnehmerentgelte fallen. Das ist mE nach nur der an sich höchst begrüßenswerte internationale Wettbewerb. Hinzu kommt offensichtlich auch, daß man bei den AN das wegnimmt, was man demnächst durch den Zwangsemissionshandel an zusätzlichen Kosten haben wird. DaimlerChrysler ist da mit "gutem" Beispiel vorweggegangen. Ob diese Situation "gesund" ist, ist eine andere Sache; das zu diskutieren wäre aber eine normative (und damit eine ideologische) Debatte. Sollte es nicht gesund sein, werden die Märkte das durch einen möglicherweise bevorstehenden Regimewechsel von selbst richten: 1989/90 hat auch keiner geplant.


Wettbewerb sollte eigentlich Ausdrucksform friedlicher Koexistenz sein. Wird er aber als Waffe missbraucht, um Mitmenschen zu unterjochen, auszubeuten und zu unterdrücken, dann sollten sich die Leute die so handeln, nicht wundern wenn ihre Gegner ebenfalls die Waffen erheben und zurückschießen.

Und zwar nicht mit Wettbewerb sondern mit Waffen, die töten.

Und nicht um ihre Gegner materiell zu schädigen, sondern um sie umzubringen! Nur ein getöteter Angreifer ist entgültig kampfunfähig. Nur ein getöteter Angreifer kann nicht mehr zurückschlagen. Oft reicht es einige wenige zu töten und ihre Leichen medial wirksam zu präsentieren, um einen scheinbar übermächtigen Gegner zum Rückzug zu bewegen. Gerade dieses Phänomen konnte in den letzten Jahren mehrfach beobachtet werden.

Es ist ein gefährlicher Irrtum zu glauben, ein Wirtschaften das den einen nützt und anderen schadet, werde von den Geschädigten auf Dauer toleriert. Egal wie das volkswirtschaftlich mit Wettbewerbsmodellen oder sonstwie begründet wird. Wenn der Krieg erstmal da ist, weil man entgültig überzogen hat, fragt da keiner mehr danach.

Gruß, Guido


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