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Marketing - Definitionen

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Gast
Hallo ! Ich stehe kurz vor meiner Wiederholungsprüfung in BWL und bräuchte für folgende Begriffe kurze, leicht zu merkende Definitionen:

* Marketing

* Marketingstrategien

* Marketingmix

* Marketingziele
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi Nachtschatten,

Also, etwas spät aber doch einige knappe, knackige Definitionen:

* Marketing: der Prozeß der Bedürfnisbefriedigung durch den Austausch nützlicher Güter, der im Sozialgefüge stattfindet (nach Kotler/Bliemel)

* Marketingstrategien: Die Summe aller langfristig, qualitativ orientierten Instrumente im Rahmen des Marketing.

* Marketingmix: Die Summe aller Instrumente, die auf einen bestimmten Markt oder Teilmarkt angewandt werden,

* Marketingziele: Was mit dem Marketing erreicht werden soll.

Ich hoffe, das Dir das erstmal hilft? Wenn nein, bitter weiterfragen!
Gast
Re ... Danke für die Beantwortung meiner Fragen. Die Antworten haben mir bisher sehr geholfen, daher bräuchte ich noch einmal Ihre Hilfe.

Bitte Definition für:

*) Marktarealstrategie

*) Marktparzellierungsstrategie

*) Marktstimulierungsstrategie

Noch was ... wie bzw. was wäre eine passende (ausreichende) Antwort auf die Frage:

*) Marketingmix - Was ist das, Was sind seine Bestandteile und welche Bedeutung hat der Marketingmix im Geschäftsleben ?

und

*) Aus welchen Bestandteilen setzt sich ein Marketingkonzept zusammen und welche Marketingstrategien unterscheidet man ? Vorgangsweise der Erstellung einer Marketingstrategie anhand eines Beispieles.

--> Wie könnte man da ein Beispiel aufbauen ? Bzw. auf was muss ich schaun oder welche Fehler könnt ich machen ?

Mfg, ich hoffe Sie können mir weiter helfen ... Steffi
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Guten Abend,

also, auf ein Neues:

*) Marktarealstrategie: Keine Ahnung, sieht aus wie ein von Deinem Dozenten erschaffener Begriff!

*) Marktparzellierungsstrategie: Die Aufteilung des Gesamtmarktes in Teilmärkte, die dann jeweils praktisch mit jeweils einem passenden Marketing Mix bedienbar sind. Aber: Kein Mensch nennt das so. Heißt eigentlich "Marktsegmentierung".

*) Marktstimulierungsstrategie: Alle Strategien, die die Nachfrage auf einem Markt erzeugen oder erhöhen sollen, z.B. Marktkommunikation (Werbung, Verkaufsförderung, PR), aber oft auch Preispolitik.

Zitat
*) Marketingmix - Was ist das, Was sind seine Bestandteile und welche Bedeutung hat der Marketingmix im Geschäftsleben ?


Nein, diese Fragen gehören zur Marktforschung. Der Marketingmix ist das letzte, die Marktforschung aber das erste Glied: Marktforschung --> Marktsegmentierung --> Marketing Mix!

Zitat
*) Aus welchen Bestandteilen setzt sich ein Marketingkonzept zusammen und welche Marketingstrategien unterscheidet man ? Vorgangsweise der Erstellung einer Marketingstrategie anhand eines Beispieles.
--> Wie könnte man da ein Beispiel aufbauen ? Bzw. auf was muss ich schaun oder welche Fehler könnt ich machen ?


Ein Beispiel, das hier möglicherweise hilfreich ist, findet sich unter http://www.bwl-bote.de/20031009.htm.
Mitglied
Registriert: Oct 2004
Beiträge: 1
Ort: Wien - Österreich
:) Mhm ... Danke für die bisherigen Infos. Die Seite ist wirklich toll. Schade, dass ich sie erst so spät entdeckt hab, die hätte mir in meinen letzten 5 Schuljahren sicher öfter weitergeholfen.

Momentan hab ich keine Fragen mehr, aber ich melde mich bestimmt wieder, wenn ich mal was brauchen sollte !!!

DANKE nochmals. Lg aus Österreich ... :wink:
Mitglied
Registriert: Oct 2006
Beiträge: 1
Also ich bin etwas erschüttert so etwas hier zu lesen.
Ich habe durch Zufall das Forum und diesen Beitrag gefunden.
Schlimmer als die Tatsache, daß man Jochen Becker und seine Ausführungen im Bereich Marketing/strategischem Marketing/Marketing-Konzeption nicht kennt, finde ich, daß z.B. die Marktstimulierungsstrategie vollkommen fehlleitend, bzw. unzureichend erklärt wird.


Marktarealstrategie:
Entscheidung darüber, wo die SGEs agieren sollen.

Unterteilung:

Nationale Gebietserschließung mit den Alternativen:
lokale Markterschließung, regionale Markterschließung, überregionale Markterschließung, nationale Markterschließung.

Übernationale Gebietserschließung ("internationales Marketing") mit den Alternativen:
internationale Markterschließung (mind. zwei Länder), multinationale Markterschließung (mehr als zwei Länder), Weltmarkterschließung (global).

Marktparzellierungsstrategie:

Die Marktparzellierung beschreibt die Art und Weise, wie man den Markt einteilen und bearbeiten will. Hierbei geht es um Alternativen der Marktbearbeitung und der Marktabdeckung. Diese Optionen lassen sich auf einer Vierfelder-Matrix abbilden. Zu entscheiden ist, ob man eine Massenmarktstrategie, oder aber eine Marktsegmentierungsstrategie als Alternative zur Marktbearbeitung anstrebt. Danach ist zu entscheiden, ob man mit einer totalen Marktabdeckung den gesamten Markt bedienen möchte, oder nur einen Marktausschnitt, und damit einen partialen Markt.

Massenmarktstrategie mit totaler Marktabdeckung: Massenmarkt be-schreibt einen „Grundmarkt“, der alle theoretisch in Betracht kommen-den Abnehmer (z.B. Haushalte, Einwohner) umfasst, von dem nur die Abnehmer ausgenommen sind, die nicht für die Verwendung des Pro-dukts in Frage kommen, z.B. Kinder für Rauchwaren. Die totale Markt-abdeckung sagt aus, dass die Produkte für alle diese in Frage kommen-den Subjekte geeignet sind (z.B. Nivea-Universalcreme).

Massenmarktstrategie mit partialer Marktabdeckung:
Bei dieser Form der Marktbearbeitung ist der massenhafte („flächige“) Charakter der Strategie erhalten, allerdings wird hier kein universelles Produkt für alle Subjekte des Grundmarktes angeboten, sondern man konzentriert sich auf bestimmte Globalabschnitte eines Marktes. Als Beispiel sei hier der Markt „Zweiräder mit Motor“ als Massenmarkt genannt, partiale Abdeckung meint aber ein Spezialisierung auf z.B. Motorroller.

Marktsegmentierungsstrategie mit totaler Marktabdeckung:
„Ein Markt kann mit Hilfe verschiedener Variablen schrittweise unterteilt werden, um Segmente zu gewinnen.“ Dadurch sollen abgrenzbare, möglichst homogene Teilmärkte aus dem Gesamtmarkt entstehen. So können Zielgruppen besser erfasst und bearbeitet werden, denn Käufer in Teilmärkten sind homogener im Bezug auf Wünsche und Bedürfnis-se. Nimmt man nun als Beispiel das Segment „demografisches Merkmal: Geschlecht weiblich“, dann hat man für Produkte, welche für alle Subjekte weiblichen Geschlechts hergestellt wurden, eine totale Marktabdeckung. Als Beispielprodukt soll eine Gesichtscreme für Frau-en jeden Alters genannt werden.

Marktsegmentierungsstrategie mit partialer Marktabdeckung: Die Segmentierungskriterien bleiben unverändert, jedoch werden hier die Produkte nur für einen bestimmten Teil des Segments „Geschlecht weiblich“ angeboten. Als Beispielprodukt soll hier eine spezielle Handcreme für ältere Frauen dienen.


Marktstimulierungsstrategie

„Bei der hier zu behandelnden Strategieebene geht es nun um die Art und Weise der Marktbeeinflussung und –steuerung (Stimulierung) im Sinne definierter Marktziele.“ Hierbei gibt es zwei grundlegende Strategiemuster, die ein Unternehmen zur Beeinflussung/Steuerung von Märkten wählen kann: die Präferenzstrategie (Hochpreis-, bzw. Markenartikelkonzept), oder die Preis-Mengen-Strategie (Niedrigpreis-, bzw. Discountkonzept). Beide Strategien zielen dabei auf bestimmte Abnehmergruppen ab, die spezifische Kaufverhaltensweisen an den Tag legen. Zum Tragen kommen diese Strategien in verschiedenen Märkten, denn typisch ist für die Märkte eine Dreiteilung:
(1) Oberer Markt = Markt der Premium-Marken, gehobene Qualitäts- und Preisklasse.
(2) Mittlerer Markt = Markt der klassischen Markenartikel, mittlere Qualitäts- und Konsumpreisklasse.
(3) Unterer Markt = Markt der „Billigmarken“, untere Qualitäts- und Niedrigpreisklasse.

Präferenzstrategie:
„Die Präferenzstrategie, die für eine klare Position im Markt steht (hohe Qualität/hoher Preis), bedient sich zur Beeinflussung bzw. Steuerung des Marktes eines speziellen strategischen Hebels: nämlich das qualitativ hochwertige Produkt (im Sinne eines konsequenten Leistungsvorteils) am Markt anzubieten.“ Die Träger solcher Präferenzen sind zumeist Marken. Bedient werden mit der Präferenzstrategie der obere und mittlere Markt. Damit ist die konsequenteste Umsetzung der präferenz-strategischen Umsetzung am Markt das sog. Markenartikel-Konzept. „Der eigentliche Grund für den Erfolg des Phänomens Marke und die hohe Akzeptanz von Marken war und ist das Vertrauen, das der Käufer bzw. Konsument der Marke entgegenbringt (…).“ Dieses Vertrauen bedeutet, dass der Konsument durch „Innovation, hohe Qualität, öffentliche Präsenz durch Werbung und breite Distribution“ eine besondere Wahrnehmung für die Marken entwickelt, weswegen er eine Marke anderen vorzieht, diese (mehrdimensional) präferiert. Für die Präferenzstrategie kommen der obere und mittlere Markt in Frage.

Preis-Mengen-Strategie:
„Demgegenüber zielt die Preis-Mengen-Strategie auf den Aufbau eindimensionaler Präferenzen. Hierfür werden alle Marketingaktivitäten auf preispolitische Maßnahmen konzentriert. Der Abnehmer soll das Produkt im wesentlichen aufgrund des sehr niedrigen Preises kaufen.“ Diese Strategie bedient den unteren Markt. Als Markenstrategie kann man hier die klassischen Handelsmarken, Discount-Handelsmarken und Gattungsmarken (Generics, no-names, weiße Ware) nennen, die eine preisgünstigere qualitativ standardisierte Alternative zu klassischen Herstellermarken sind. Für die Preis-Mengen-Strategie kommt der untere Markt in Frage.


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Als Literatur kann ich nur Jochen Becker: "Marketing-Konzeption. Grundlagen des strategischen und operativen Marketing-Managements" empfehlen.


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