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China <-----> Japan, jedoch recht allgemeine Frage!

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Gast
Mich würde mal interessieren wieso alle den Ratschlag erteilen, dass man sich eher auf den sich öffnenden chinesischen Markt spezialisieren sollte und nicht auf den etablierten, abgesteckten japanischen. Natürlich wächst die chinesische Wirtschaft in einem ganz enormen Tempo und die japanische dümpelt nur so vor sich hin, aber dennoch geht das Wachstum (bzw. die Stagnation) in Japan schließlich von einer ganz anderen Basis aus, dass BIP ist in Japan schließlich immer noch 3 1/2 mal so hoch wie das in China. Angenommen China wächst weiter in diesem atemberaubenden Tempo, dann wird es die japanische Wirtschaft wohl in 10-15 Jahren überholt haben (vielleicht würde das ganze aber auch etwas länger dauern, wenn Japan durch die Exporte nach China profitiert oder China Probleme kriegt) dann wäre China auf lange Sicht natürlich der größere Markt aber Japan immer noch Platz 3, statt Platz 2 auf der Welt was die größe der Volkswirtschaften anbelangt (das Deutschland Japan in absehbarer Zeit überholt schließ ich jetzt einfach mal aus :wink: ). Und als angehender Arbeitnehmer ist es doch im Prinzip nicht so wahnsinnig ausschlaggebend wie schnell die Wirtschaft in einem Land wächst, sondern v.a. wie groß der Markt und somit die Nachfrage ist im Verhältnis zur Anzahl der Spezialisten die sich auf diesem Markt zurecht finden und Erfolg haben können. Und da der japanische Markt weiterhin riesig bleiben wird (auch wenn der chinesische ihn wohl überholen wird) bleibt Japan doch weiterhin spannend und somit wären japanisch und chinesisch erfolgversprechend, auch wenn man sich um auf den japanischen Markt zu gelangen wohl eher an die großen Firmen halten müsste, oder begehe ich dabei einen Denkfehler?

Würde mich freuen Bestätigungen oder auch andere Meinungen zu diesem Thema zu hören!
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi Henry,

Zitat
Mich würde mal interessieren wieso alle den Ratschlag erteilen, dass man sich eher auf den sich öffnenden chinesischen Markt spezialisieren sollte und nicht auf den etablierten, abgesteckten japanischen.


Genau deshalb - Du gibst die Antwort eigentlich selbst: es ist viel schwerer, in einen abgesteckten, "vermachteten" Markt mit vergleichsweise starren Strukturen einzudringen als in einen, der radikal wächst und auf die bekannten Hemmnisse - Bürokratie, Ökologismus, Überregulierung - keine Rücksicht nimmt. Zudem kommt das gewaltige unerschlossene Potential: soweit ich weiß, spielt sich die Wirtschaft in China immer noch zumeist in küstennahen Gebieten ab. Wie ist es aber mit den Menschen, die weiter im Inland wohnen? Hier gibt es Chancen, die die 140-or-so-Millionen Japaner beiweitem übertreffen!
Gast
Hi!

Das mit dem abgesteckt sollte eigentlich ein Zitat sein sorry ;-)

Naja das sich bisher alles in der Küstenregion in China abgespielt hat ist klar, aber wenn man bedenkt, dass die restlichen 90% der Bevölkerung die nicht zur Mittel- oder Oberschicht gehören einen Tageslohn von durchschnittlich 2 Euro bekommen ist die Kaufkraft Chinas auch nicht ganz so riesig wie die Einwohnerzahl vermuten lässt. Und bis sich das verändert werden wohl noch ein paar Jahrzehnte verstreichen nehm ich an...?

Grüße!
Mitglied
Registriert: Aug 2009
Beiträge: 534
Hallo Henry,

Zitat
Und bis sich das verändert werden wohl noch ein paar Jahrzehnte verstreichen nehm ich an...?


Da bist Du ganz sicher auf dem Holzweg!

Denn: Die Dynamik im Reich der Mitte wird sehr schnell in die Millionenstädte im Landesinneren überschwappen und von dort punktuell aus weite Landesteile erreichen.

Denn: Appetit kommt mit dem Essen - und wenn "der Chinese an sich" erst mal gemerkt hat, dass man auch Güter kaufen kann, dann geht die Post ab!

Also, keine Jahrzehnte mehr warten, das geht viel schneller. Übrigens viel schneller, als uns allen recht sein kann.

Ciao!
Gast
Hm. Danke für die Antworten erstmal!

@Kunde: Ich bin ja selbst auch nicht unbedingt pessimistisch für China gestimmt, aber es heißt doch z.B. auch, dass es in China weiterhin billige Arbeitskräfte geben wird, gerade wegen dem enormen Konkurrenzdruck (und die Löhne deswegen niedrig bleiben werden). Daraus könnte man dann doch eigentlich auch den Umkehrschluss ziehen, dass die relativ arme Bevölkerung Chinas noch lange Zeit den Hauptteil der Bevölkerung ausmacht. Dann würden zwar viele Landleute in die Millionenstädte im Landesinneren gelangen um dort zu arbeiten etc. aber aufgrund des Konkurrenzdrucks wär doch trotzdem noch der Großteil der Bevölker Billiglöhner - oder glaubst Du, dass in den Städten im Landesinneren dann auch sehr viele zu Wohlstand gelangen würden?

Aber mal zurück zur eigentlichen Frage: Auch wenn es in Zukunft mehr Stellen für China-Experten geben dürfte, als für Japan- oder Koreaexperten bedeutet das dann dass jemand der sich auf dem chinesischen Markt prima zurechtfinden kann (also Kultur, Sprache, etc.) im Normalfall mit einer höheren Entlohnung rechnen kann als jemand der dasselbe auf dem japanischen oder koreanischen Markt kann oder ist es allgemein einfach so, dass man als China-Experte dann größere Auswahlmöglichkeiten haben dürfte welche Stelle/ in welcher Branche man arbeiten will?

Und mal eine etwas andere Frage zum Schluss: Wie lange glaubt Ihr, wird es in etwa dauern bis China ein modernes industrialisiertes Land wird, also wie die USA Deutschland oder Japan z.B.? Denn selbst Peking z.B. soll ja auch noch weit hinter den Metropolen Shanghai und HK hinterherhinken...

Grüße!


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