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Könnte man Wissenschaft und Ideologie ein bisschen wenigsten

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Gast
voneinander trennen?
Der neueste Beitrag über die Preiserhöhung bei der DB ist wieder einmal ein Beispiel dafür, wie der gute Harry Zingel seine Abscheu gegen den (volkswirtschaftlich und ökologisch allen anderen Verkehrsträgern überlegenen) Schienenverkehr verprackt.
Bitte doch Sachurteile und Werturteile trennen!
Man verlangt das schon von einem Erstsemestrigen!
Nichts für ungut, Gast.
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Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Ideologie ist in der Wissenschaftstheorie definiert als Soll-Setzung an die Wirklichkeit, wohingegen seit dem Positivismus das Kriterium der Wissenschaftlichkeit allgemein u.a. die Falsifizierbarkeit von Aussagen ist und die Freiheit von Meinungen des Autors.

Der von Dir offenbar nicht geschätzte Beitrag http://www.bwl-bote.de/20040910.htm erhebt aber gar nicht den Anspruch, ein wissenschaftlicher Beitrag zu sein, aber sehr wohl den, kein ideologischer Beitrag zu sein. ich habe, wie es im Journalismus durchaus üblich ist, die aus Sachanalysen begründete Meinung geäußert, daß schienengebundene Verkehrssysteme für den Personenverkehr außer in eng begrenzten Spezialanwendungen (Stadtbahn) nicht mehr zeitgemäß sind. Hierzu habe ich eine ökonomische Analyse aufgrund mathematischer Gesetzmäßigkeiten (die in dem verlinkten Skript http://www.zingel.de/pdf/09prs.pdf und der zugehörigen XLS unter http://www.zingel.de/zip/09prs.zip nachgeprüft werden können) durchgeführt die zu dem Ergebnis kommt, daß die Preise angehoben werden, weil die Elastizität der Nachfrage der Bahnkunden weitgehend starr ist, d.h., daß die, die im Zug sitzen, keine Alternative haben. Die Preiserhöhung für Bahntickets ist also so sinnvoll wie die der Mineralölkonzerne für Benzin, denn Energie wie Eisenbahnfahrkarten werden nachgefragt, weil sie nachgefragt werden müssen (und nicht, weil dieses Spaß macht). Hieraus folgt die Analyse, daß Märkte mit starrer Nachfrage Zwangsmärkte sind, die die Ausübung politischer macht erleichtern - an aktuellen Beispielen hierfür sollte es nicht mangeln! - so daß Monopole von der Politik aufrechterhalten werden.

OK, was die grundsätzlichen Systemnachteile der Eisenbahn angeht, könntest Du auch unter http://www.bwl-bote.de/20021217.htm nachsehen (ist im Beritrag nicht verlinkt). Müßte ohne weiteres offensichtlich sein?

Um es kurz zu machen: Der BWL-Bote ist kein wissenschaftliches Fachmagazin, sondern gehört dem Journalismus an. Er soll, kann und will nicht "meinungsfrei" sein (was mE nach ohnehin unmöglich ist), sondern vertritt eine klare antigrüne politische Richtung. Dazu stehe ich, und das werde ich fortsetzen.

PS Ach ja, Du tust genau was Du mir vorwirfst:

Zitat
...seine Abscheu gegen den (volkswirtschaftlich und ökologisch allen anderen Verkehrsträgern überlegenen) Schienenverkehr...


Daß ich eine ntiefe Abscheu gegen alle kollektiven Formen, sei es im Verkehr oder anderswo habe, ist zwar gut getroffen, aber wie bitte ist die Bahn überlegen? Außer bei Verzögerungen, Servicemängeln und Kosten kann ich keine Überlegenheit feststellen!
Mitglied
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Guten Abend,

Peter hat Recht, das hier gehört eigentlich in die "Politische Debatten". ich habe es also dorthin verschoben. natürlich hindert uns das nicht am Weiterdiskutieren. ;-)


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