Forum

Problem in Recht...

Gesperrt

Seite: 1

Autor Beitrag
Mitglied
Registriert: Jul 2004
Beiträge: 3
Ort: Stuttgart
Hallo zusammen!

Gerade erst angemeldet und schon fragen.

Naja, zunächst mal werde ich mich kurz vorstellen, damit ihr wisst, mit wem ihr es zu tun habt. Mein Name ist Thomas und ich bin 37 Jahre alt. Nachdem ich eigentlich von Beginn meiner beruflichen Karriere im In- und Ausland im Schwermaschinen- und Tunnelbau unterwegs war, habe ich nun, nach der 4. Kniearthroskopie und dem ersten operativ entfernten Bandscheibenvorfall eine Umschulung zum Kaufmann begonnen. Da ich bereits in der Vergangenheit in Kalkulationen "mitspielen" durfte, ist die Sache an sich keine große Umstellung für mich - dachte ich zumindest. Ich war als Maschinenmeister und später als Bauleiter eingesetzt, also wirklich nicht ganz am Anfang. Nach und nach durfte ich dann das Niveau feststellen durfte, das diese Umschulung hat. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Ich versuche, die Zeit so gut es geht zu nutzen und auch wirklich was zu lernen - unter anderem mit der BWL-CD (die nebenbei bemerkt klasse ist).

Jetzt aber zum eigentlichen Punkt.
Ich habe ein kleines Problemchen mit einer Klausur, die ich in meiner Umschulung geschrieben habe. Dort war in einem Punkt folgende Frage

"Mit Unterschrtift unter einen Arbeitsvertrag treten automatisch Gesetze, Tarife und Verträge in Kraft. 3 Beispiele."

Damit habe ich ein paar Gesetze wie BGB, ArbeitszeitG usw. angegeben und gut. An sich nicht schwer, dachte ich mir. Jetzt kam die Klausur zurück und es gab nur einen Punkt, weil keine Verträge und keine Tarife angegeben wurden. Wie würde ein "Außenstehender" diese Frage verstehen? Mir geht es nicht um Punkt oder kein Punkt, hier geht es mir ums Prinzip.

Zum einen ist jeder angehalten, Fragen zuerst sorgfältig zu lesen und zu verstehen und dann soll aber gemäß dem Gutdünken des jeweiligen Referenten geantwortet werden. Wie würdet ihr das bewerten?

Vielen Dank schonmal im Voraus für konstruktive Antworten.

Thomas
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Guten Abend,

Zitat
Ein eingetragener Rechtsanwalt, der im Unterricht den Schülern erklärt, er kann nichts dafür, dass z.B. Türken den (wörtlich!) "falschen Glauben besitzen", auf dessen Beurteilung kann ich liebend gern verzichten.


Ich verstehe hier den Zusammenhang nicht ganz - hat Dir/Euch das jemand gesagt?

Zitat
Da ich in den letzten Jahren in Asien gelebt und gearbeitet habe, erstaunt (und ehrlich gesagt schockt) mich das Ausbildungsniveau zum Erlernen eines Berufes. Ich weiß nicht, ob es flächendeckend so ist, aber wenn ich das, was ich in meiner Umschulung erlebe als Durchschnitt nehme, dann sträuben sich mir die Nackenhaare.


Das ist ein wunder Punkt, und selbst die PISA-Studie hat die Deutschen zwar gerüttelt, aber nicht geweckt. Ich habe an anderer Stelle mal berichtet, daß ich als Dozent aus einer (vom Arbeitsamt finanzierten) Verkäuferschulung geflogen bin, weil ich darauf bestanden habe, daß diese Leute die Prozentrechnung üben und nochmals üben - die konnten nämlich keine Umsatzsteuer richtig ausweisen. Ich war übrigens in Indien (und in Africa), und da hätte ich auch diesen oder jenen Vergleich... :-( Die große Frage ist jetzt mE nach, ob, wann und vor allem wie sich dieses Problem beheben läßt?
Mitglied
Registriert: Jul 2004
Beiträge: 3
Ort: Stuttgart
Zitat
Ein eingetragener Rechtsanwalt, der im Unterricht den Schülern erklärt, er kann nichts dafür, dass z.B. Türken den (wörtlich!) "falschen Glauben besitzen", auf dessen Beurteilung kann ich liebend gern verzichten.


Ich verstehe hier den Zusammenhang nicht ganz - hat Dir/Euch das jemand gesagt?

Jepp, das kam aus dem Mund des Referenten, der eben die am Anfang des Threads genannte Frage gestellt hat. Ging in dem Zusammenhang um Arbeitsrecht und um Freistellung auf Grund relegiöser Feste. Solche Aussagen sprechen allein für sich.

Das ist ein wunder Punkt, und selbst die PISA-Studie hat die Deutschen zwar gerüttelt, aber nicht geweckt. Ich habe an anderer Stelle mal berichtet, daß ich als Dozent aus einer (vom Arbeitsamt finanzierten) Verkäuferschulung geflogen bin, weil ich darauf bestanden habe, daß diese Leute die Prozentrechnung üben und nochmals üben - die konnten nämlich keine Umsatzsteuer richtig ausweisen.

Muss man sich dann wundern, wenn Deutschland im internationalen Vergleich nicht so recht mithalten kann? Ich glaube, es war Schopenhauer, der mal sagte "Ein gesunder Verstand kann gute Bildung ersetzen, aber gute Bildung noch lange keinen gesunden Verstand". Und wenn bei Schulungen gleich welcher Art in einer solchen Weise gelehrt wird, dann besitzt man eben Bildung - aber der gesunde Verstand verkümmert. Meiner Ansicht nach kann man das momentan bestens verfolgen - im Bildungsland Deutschland machen Manager Unternehmen "fit", deren Markt mit eben der angewandten Methodik von selbst abgegraben wird. Und auf der anderen Seite stehen in Asien Unternehmer ohne jede akademische Bildung im Rampenlicht, die ihre Firmen äußerst rentabel zu führen verstehen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass sich hiesige Manager in Asien als die kompetentesten Führer und Denker schlechthin sehen und am Ende gewaltig auf die Nase fallen.

Ich war übrigens in Indien (und in Africa), und da hätte ich auch diesen oder jenen Vergleich... -( Die große Frage ist jetzt mE nach, ob, wann und vor allem wie sich dieses Problem beheben läßt?

In Indien war ich auch eine Weile, in Gwalior. Ist etwa nochmal so weit wie von Dehli nach Aggra. Auch der Unternehmer dort hatte einen gesunden Menschenverstand und hat sich wohl für den Rest seines Lebens dank der starken Verhandlungstätigkeit deutscher Manager saniert. Die Bedingungen hat er wohl überlegt an den Mann gebracht in Kenntnis darüber, dass kaum eine andere Chance besteht...

Viele Grüße

Thomas
Mitglied
Registriert: Jun 2004
Beiträge: 229
Ort: Bayern
"wb-kite" schrieb
In Indien war ich auch eine Weile, in Gwalior. Ist etwa nochmal so weit wie von Dehli nach Aggra. Auch der Unternehmer dort hatte einen gesunden Menschenverstand und hat sich wohl für den Rest seines Lebens dank der starken Verhandlungstätigkeit deutscher Manager saniert. Die Bedingungen hat er wohl überlegt an den Mann gebracht in Kenntnis darüber, dass kaum eine andere Chance besteht...


Die "Nieten in Nadelstreifen"-Diskussion - da könnte ich auch ein paar Kapitel dazu beitragen. Aber lassen wir das. Besser dürfte es wohl nur dann werden, wenn die Schäden, welche diese "Nieten in Nadelstreifen" anrichten, auf diese selbst persönlich durchschlagen. Und nicht durch eine Versicherung, verwischte Kollektivverantwortungen oder Arbeitsplatzabbau zur Refinanzierung des Schadens weggesteckt werden können.

Im Merkur (Wochenendausgabe, 31.07.-01.08.) gab es dazu im Wirtschaftsteil eine Meldung, die mich doch noch hoffen lässt: Die Versicherungsprämien für "Directors&Officers-Policen" (eine Art Manager-Haftpflicht) werden gerade drastisch raufgesetzt. Und der Leistungsumfang ordentlich zusammengestrichen. Hintergrund ist der, dass in den letzten Jahren knapp doppelt soviel ausgezahlt werden musste, als an Prämien reinkam.

Leute wie Ackermann sowie Vorstände börsennotierter AGs generell werden da - ganz Versichererlatein - treffend als "Großschadensrisiko" bezeichnet.

Gruß, Guido
Mitglied
Registriert: Aug 2009
Beiträge: 534
Hi Guido,

Zitat
Leute wie Ackermann sowie Vorstände börsennotierter AGs generell werden da - ganz Versichererlatein - treffend als "Großschadensrisiko" bezeichnet.


SUPERSPITZENKLASSE!

Ackermann ein Großschadensrisiko - das ging runter wie Honig!

Ciao und vielen Dank für den Hinweis!


Gesperrt

Seite: 1

Parse-Zeit: 0.0342 s · Memory usage: 1.48 MB · Serverauslastung: 1.52 · Vorlagenbereich: 2 · SQL-Abfragen: 8