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Was bedeutet das im Detail?

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Gast
Hallo,
ich habe eine Stellenausschreibung vorliegen und möchte gerne mal von erfahrenen Leuten eine genaue Definition haben. In der Auschreibung steht folgendes:

Sie besitzen gute Kenntnisse zeitgemäßer Steuerungsinstrumente und Managementinformationssysteme sowie organisatorische Fähigkeiten zur Leitung bzw. Organisation eines Bereiches mit rund 150 Beschäftigten.

Was meinen die mit zeitgemäßen Steuerungsinstrumenten?
Was meinen die wohl mit Managementinformationssystemen?

Für mich ist die Formulierung ein wenig wischi waschi, oder?

Für Tipps bin ich euch sehr dankbar.

Danke

Gruß

Markus
Mitglied
Registriert: Aug 2009
Beiträge: 534
Hallo Markus,

ganz frech kurze Antworten:

1. Schau mal auf der CD von :H und in den diversen downloads auf seiner Seite nach.
2. Wenn Dir das nicht reicht, kannst Du ja mal die Firma Google dazu befragen.

Und jetzt:
3. Wenn Du die Ausdrücke nicht kennst, ist die Stelle nix für Dich! :wink:

He, bevor Du explodierst: Das war im Punkt 3 nicht so ernst gemeint! Fragen sind ok, aber manchmal hilft ein kleiner Schubs in die richtige Richtung beim eigenen Denken weiter, ok?

Ciao!
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi Markus,

Zitat
Was meinen die mit zeitgemäßen Steuerungsinstrumenten?
Was meinen die wohl mit Managementinformationssystemen?


Ich empfehle Dir, in meinem zufällig gerade gestern neu erschienenen Controlling-Skript nachzusehen. Dort findest Du eine sehr oberflächliche aber dafür auch eher breite Einleitung in das Thema. Du müßtest dann eine ungeführe Vorstellung haben, was Steuerungsinstrumente und Managementinformationssysteme sind und leisten können bzw. sollen. Wie Kunde schon angemerkt hat: eine Vielzahl von weiteren Inhalten steht bereit... ;-)

<A HREF="http://www.zingel.de/pdf/05ctrl.pdf">Zum Controlling-Skript</A>
(für Adobe Reader 5 oder 6)
Gast
Hallo,
das ist mir schon klar, dass Controlling (Zielplanung, Zielverwirklichung etc.) damit gemeint ist. Allerdings ist für mich diese Formulierung so etwas von wischi waschi. Ist in meinen Augen genau so, als wenn man Mathe vorraussetzt, was ein BWLer können sollte. Ich denke, dass jeder BWLer dieses im Studium lernt, ob man es anwenden kann ist eine andere Sache. Aber kann man BWL zu 100% lernen? Da ist wieder einmal das Fingerspitzengefühl in meinen Augen gefragt, entweder man hat es oder nicht.

Danke aber.

Gruß

Markus
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Wenn Du das meinst: was genau dieser Betrieb unter "zeitgemäßen Steuerungsinstrumenten" und "Managementinformationssystemen" versteht, bist Du aufgerufen, vor der Bewerbung durch Recherche über den potentiellen Brötchengeber herauszufinden. Zeigst Du diese Kenntnisse möglichst schon im Anschreiben und/oder im Vorstellungsgespräch, hast Du von Anfang an gute Karten. Das ist mE nach, was ein Arbeitnehmer unter due diligence verstehen sollte ;-)
Mitglied
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Beiträge: 610
Ort: Hessen
Hallo in die Runde,

mehrmals ist es mir in Stellenausschreibungen direkt ins Gesicht gesprungen, daß deren Verfasser nicht die Spur einer Vorstellung hatte, was für eine Qualifikation überhaupt benötigt wird. Bspw. wurden BWL-Absolventen mit hervorragendem Abschluß gesucht, von denen man glaubte, daß sie in der Bearbeitung eines Teilbereiches der Kreditorenbuchhaltung ihre berufliche Erfüllung sehen.

Harrys Anregung ist daher nicht von der Hand zu weisen - möglicherweise entpuppt sich das Anforderungsprofil schon bei Betrachtung des Internetauftritts dieses Unternehmens als Lachnummer.

Nebenbei angemerkt sei noch, daß Stellenausschreibungen keinesfalls immer geschaltet werden, weil man Leute sucht. Oft soll das Unternehmen nur gut dargestellt (schaut her, wir stellen ein!) oder der Markt getestet werden (könnten wir jetzt billigeres / besseres Personal kriegen?). Fies wird es natürlich, wenn man mit dieser Anzeige nur das eigene Personal unter Druck setzen will (mit der Anzeige selbst, oder indem immer wieder öffentlichkeitswirksam die Stapel Bewerbungsmappen gewälzt werden) - das dürften wohl dann auch die Fälle sein, in denen Bewerber monatelang keine Antwort und ihre Unterlagen nie zurückbekommen.

Euch allen viel Glück,
Peter
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Moin,

da hat Peter leider Recht: viele Stellenanzeigen dienen nur der Marktkommunikation und der Public Relations nach innen wie nach außen, und nicht wirklich der Beschaffung geeigneter Mitarbeiter. Ja, das ist traurig aber vermutlich auch ein Symptom der derzeitigen Krise :-(
Mitglied
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Beiträge: 229
Ort: Bayern
"Peter" schrieb
Nebenbei angemerkt sei noch, daß Stellenausschreibungen keinesfalls immer geschaltet werden, weil man Leute sucht. Oft soll das Unternehmen nur gut dargestellt (schaut her, wir stellen ein!) oder der Markt getestet werden (könnten wir jetzt billigeres / besseres Personal kriegen?). Fies wird es natürlich, wenn man mit dieser Anzeige nur das eigene Personal unter Druck setzen will (mit der Anzeige selbst, oder indem immer wieder öffentlichkeitswirksam die Stapel Bewerbungsmappen gewälzt werden) - das dürften wohl dann auch die Fälle sein, in denen Bewerber monatelang keine Antwort und ihre Unterlagen nie zurückbekommen.


Das ist in der Tat ein Übel, dass aber schon seit Jahren grassiert. Weil es die betreffenden Firmen ja nichts kostet, Angebote zu machen hinter denen kein ernsthafter Wille zur Einstellung der scheinbar gesuchten Mitarbeiter steht.

Wahrscheinlich wird das immer mehr überhandnehmen, bis dann irgendwann eine Regelung kommt, dass ausnahmslos alle offenen Stellen der Arbeitsagentur zu melden sind, Scheinausschreibungen verboten werden und dazu eine happige Sanktion in Höhe eines Jahresgehalts des "Scheinarbeitsplatzes" verhängt werden kann. Schließlich werden da Menschen unmittelbar finanziell geschädigt, indem sie Bewerbungen für eine Stelle abgeben, die gar nicht existiert.

In anderen Bereichen der Wirtschaft werden unlauterer Wettbewerb und betrügerische Geschäftspraktiken schon jetzt geahndet. Und um nichts anderes geht es auch hier.

Und dann beklagen sich die Firmen, die es zuvor am buntesten getrieben haben, über unnötige Regulierungen. Hätten sie seriöse Geschäftspraktiken an den Tag gelegt, wären viele heute notwendige Gesetze in der Tat unnötig.

Gruß, Guido
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Moin Guido,

Zitat
Wahrscheinlich wird das immer mehr überhandnehmen, bis dann irgendwann eine Regelung kommt, dass ausnahmslos alle offenen Stellen der Arbeitsagentur zu melden sind


Das ist in der Tat zu fürchten; und Dein netter Vorschlag zeigt hervorragend, weshalb unlautere Praktiken oder andere Verstöße Einzelner Freiheiten für alle Marktteilnehmer beschneiden. Man könnte mE nach aus diesem Muster eine allgemeine Theorie vom Typ "Liberty dies by Inches" ableiten... :-(
Mitglied
Registriert: Aug 2009
Beiträge: 534
Hallo in die Runde,

habe mehrfach in meinem Teilnehmerkreis die Erfahrung mitgeteilt bekommen, die Peter treffend beschrieben hat.

Es gibt leider (noch) keine Stelle im Internet, die eine Liste solcher Firmen enthält - da traut sich wohl noch keiner so richtig ran :cry: .

Gäbe es eine solche Liste der "Schwarzen Schafe", dann könnte das ein prima Mittel sein, solche unseriösen Praktiken zumindest einzuschränken.

Mein Tip in solchen Fällen (wischi-waschi- Angaben in Stellenanzeigen): schaut euch die Internet Seite dieses Ladens genauestens an, sonst seid ihr als BWL-Absolvent in der Mahnabteilung für 1. bis 3. Mahnungen gelandet, die weitere Verfolgung der offenen Posten unternimmt dann ein Doktor der Wirtschaftswissenschaften mit mehreren internationalen Veröffentlichungen :lol:

Traurig, das Bild!

Ciao!
Mitglied
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Beiträge: 610
Ort: Hessen
Hallo in die Runde,

eine "schwarze Liste" ist in vielen Fällen völlig überflüssig. Diese zweifelhaften "Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit und Personalführung" werden in der Regel von Unternehmern angewandt, die gerade davon keine Ahnung haben. Mit solchen Praktiken geht ja in der Regel eine Demotivierung der Mitarbeiter einher, so daß sich das Unternehmen zusätzlich zu den ungelösten Problemen neue schafft.
Das einmal untaugliche Mittel wird infolge fachlicher Blindheit und Einfallslosigkeit dann bald wieder angewandt - wer regelmäßig und aufmerksam den Stellenmarkt beobachtet, kennt dann bald diese Pappenheimer und kann sich die Bewerbungskosten sparen.

Zwangsmittel gegen diese Unsitte wird es allerdings keine geben, da braucht ihr keine Angst haben. Schließlich gehört es zu den Grundfreiheiten, sich nach Kräften zu blamieren oder andere zu verarschen.

Grüße,
Peter
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Aber ob das noch mitkriegt, wer schon 16 Seiten Formulare drohend auf dem Tisch liegen hat, bezweifele ich. Am Ende erlaubt nur die derzeitige Wirtschafts- und Sozialkrise den Unternehmen solche unfairen Spielchen. Ein ganz ähnliches Indiz ist übrigens der Zulauf, den unseriöse Marketingspielchen wie das sogenannte <A HREF="http://www.zingel.de/mlm_d.htm">MLM</A> besonders unter Arbeitslosen haben, die das ebenfalls als letzten Strohhalm zu nutzen versuchen - und damit fast immer noch mehr Geld verlieren.
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 610
Ort: Hessen
Hallo Harry,

die genannten Spielchen sind beileibe keine neuen Erfindungen. Solche Anzeigen gab es hier schon, als wirklich noch händeringend Leute gesucht wurden und sich diese "Arbeitgeber" damit nur lächerlich machten. Jede Woche in einem halben Meter Bewerbungsmappen zu wühlen, war eine Marotte des Chefs meiner Ausbildungskanzlei - die befand sich allerdings nicht in Hessen.

Wenn jemand für seine MLM-Struktur jetzt Leute braucht und zu faul zum Suchen ist, dann meldet er das dem Arbeitsamt. Das hat im Erzgebirge schon vor mehr als zehn Jahren für Amway oder als Handelsvertreter ohne Fixum vermittelt.

Grüße,
Peter
Mitglied
Registriert: Aug 2009
Beiträge: 534
Hi Peter,

die von Dir so bezeichnete "Schwarze Liste" wäre doch nicht so überflüssig, denn ganz viele Arbeitsuchende gehen mit dem Zustand ihrer Arbeitslosigkeit nicht professionell genug um:

Würden sie den Stellenmarkt aufmerksamer beobachten, stimmt Deine Aussage, denn diese "Klitschen" tauchen in regelmäßigen Abständen immer wieder auf.

Und daß das "Arbeitsamt" auch schon mal "blödsinnige" Stellenangebote weiterreicht, liegt einzig und allein daran, daß die Sachbearbeiter dort froh um jede gemeldete offene Stelle sind und weiterhin eine Beratung im Sinne der Qualifikation ihrer Kunden (!) einfach nicht stattfindet. Die Kunden sind weitgehend eine Nummer und werden verwaltet (z.B. in Maßnahmen gesteckt usw. wie schon so oft an anderer Stelle gepostet).

Es ist nicht in erster Linie die Liste gefordert (wenngleich sie ganz nett wäre), sondern es ist gefordert, daß die Arbeitsuchenden (!) sich professioneller verhalten und mit dem Zustand der nicht mehr vorhandenen Arbeitsstelle emotionsfreier umgehen lernen müssen.

Diese Hilfestellung ist dringend notwendig! Aber auch das ist ein abendfüllendes anderes Thema.

Ciao!


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