Also, hier bin ich mir auch nicht sicher was ein Fehlsteuerungspotential in Zusammenhang mit Shareholder Value sein soll. Shareholder Value ist

* im engeren Sinne die Rendite, die ein Anteilseigner aus seinen Anteilsscheinen ziehen kann, sowohl durch Dividendenrechte als auch durch Wiederverkauf der Wertpapiere, aber zugleich auch

* im weiteren Sinne jedoch die Summe aller Management-Aktivitäten, die auf die Steigerung des Potentials des Unternehmens zielen, die den Anteilseignern auch nur nützen könnten (selbst wenn sie zur Zeit keine Rendite erwirtschaften).

Der Shareholder Value im engeren Sinne hat daher in erheblichem Maße mit gewinn- und zahlungsbezogenen Größen zu tun, insbesondere mit dem Cash Flow. In diesem Zusammenhang wird in Weiterentwicklung des "klassischen" Cash Flows oft die erweiterte Definition des sogenannten "Free Cash Flow" zugrundegelegt:

Umsatzerlöse
– Herstellungskosten
– Vertriebskosten
– Verwaltungskosten
+ sonstige betriebliche Erträge
– sonstige betriebliche Aufwendungen
+ Abschreibungen
– Steuern
– Investitionen
– Erhöhung Working Capital
= Free operating Cash Flow

Aus dieser Definition kann ein Shareholder Value Konzept abgeleitet werden: Die Summe der mit den Kapitalkosten (oder der Mindestrentabilität) abgezinsten Free Operating Cash Flows ergibt den Unternehmenswert, der auch (insbesondere bei diversifizierten Unternehmen und Konzernen) als "Wert der Geschäftseinheit" oder "Enterprise Value" bezeichnet wird. Dieser ist ein Maß für den Shareholder Value, weil er eine Aussage über Gewinnerwirtschaftungs- und Marktbeherrschungspotential macht.

Wie Du jetzt das Fehlsteuerungspotential da unterbringst, ist mir allerdings auch nicht so ganz klar... insbesondere im Zusammenhang mit Just in Time, was ja bekanntlich ein materialwirtschaftliches Konzept ist: untersuche mal die HK oder ggfs. die Investitionen und die Veränderung des Working Capital, wenn JiT vermehrt eingesetzt wird. Kannst Du da vielleicht irgendwas Signifikantes erkennen? Ich bin nicht sicher...