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Nutzwertanalyse und Wertanalyse ist das dasselbe?

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Beiträge: 5
Ort: München
Hallo,

jetzt habe ich für die Prüfung so viel gelernt, dass ich schon völlig wirr bin.

Ist Nutzwertanalyse und Wertanalyse dasselbe bzw. wo liegen die Unterschiede?
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Guten Abend,

Zitat
jetzt habe ich für die Prüfung so viel gelernt, dass ich schon völlig wirr bin.


Dann machen wir erstmal eine Pause :wink:

Zitat
Ist Nutzwertanalyse und Wertanalyse dasselbe bzw. wo liegen die Unterschiede?


Also, das ist absolut nicht dasselbe.

Wertanalyse ist die Untersuchung der Einzelfunktionen eines Produktes oder einer Leistung und ihres Beitrags für die betriebliche Wertschöpfung. Ziel ist es, unnötige Funktionen zu eliminieren und
damit die mit der Produktion zusammenhängenden Kosten zu reduzieren, ohne zugleich die Qualität oder Marktfähigkeit zu beeinträchtigen. Die Wertanalyse basiert auf der „Value Analysis“, die von General Electric 1947 eingeführt wurde und ist in Deutschland sogar nach DIN 69 910 genormt (!). Die Schritte der W. sind:

1. Vorbereitende Maßnahmen, etwa Untersuchung des Analyseobjektes mit einer ABC-Analyse, die die wertschöpfungs- und die kostenintensiven Arbeitsschritte finden soll.
2. Ermittlung eines Ist-Zustandes, insbesondere der Funktionen und der Funktionskosten des Objektes. Dabei wird das Objekt zumeist in Funktionsaspekte zerlegt, etwa in Haupt-, Neben- und Unterfunktionen, die auch in einer hierarchischen Skizze dargestellt werden können.
3. Prüfung des Ist-Zustandes, etwa der jeweiligen Funktionserfüllung und der Funktionskosten. Für jede Funktion muß dabei festgestellt werden, ob sie erforderlich ist und was sie kostet, d.h., wie hoch die Funktionskosten sind. Das ist insbesondere bei technischen Produkten sinnvoll, bei denen jede dem Anwender zur Verfügung stehende Funktion mit einem Kostenwert versehen werden kann.
4. Ermittlung von Alternativlösungen, d.h., Auffinden von kostengünstigeren Alternativen qualitativ und marktbezogen gleichrangige Funktionen zu erzielen oder unnötige Funktionen zu streichen.
5. Prüfung dieser Alternativlösungen und Vergleich mit dem Ausgangszustand zur Überprüfung der gefundenen Verbesserung.
6. Auswahl von Ergebnissen und ggfs. erneute Prüfung des optimierten Zustandes oder Einführung der Veränderung.

Die Wertanalyse kann insbesondere Teil eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses sein (Total Quality Management), birgt aber die Gefahr einer übertriebenen Kostenorientierung und damit einer Vernachlässigung von marktbezogenen und oft subjektiven Wertfaktoren
wie hochwertige Verarbeitung und "guter Ruf" des Produktes, die auch einen höheren Wert und damit einen höheren Preis rechtfertigen.

Die Nutzwertanalyse ist ein Verfahren der Nutzen-Kosten-Untersuchung, das die Wirksamkeit von Prozessen in nichtmonetären Einheiten im Hinblick auf ein formuliertes Ziel oder Zielsystem beurteilt und bewertet. Die Nutzwertanalyse baut häufig auf dem Erwartungswert auf bzw. ist eine Variante der Erwartungswertrechnung. Sie kann mehrere Zielparameter parallel berücksichtigen und erlaubt die Aufstellung einer konsistenten Zielhierarchie.

Die Arbeitsschritte bei Aufstellung einer Nutzwertanalyse sind:

1. Definition der Zielstellungen, die durch die Nutzwertanalyse untersucht werden sollen,
2. Finden von Bewertungskriterien der einzelnen zu bewertenden Sachverhalte,
3. Gewichtung der einzelnen Bewertungskriterien,
4. Finden von Handlungsalternativen,
5. Bewerten der einzelnen Handlungsalternativen nach den zuvor aufgestellten Kriterien und
6. Ausmultiplikation der einzelnen Zeilen und Addition der Spalten der Entscheidungsmatrix.
7. Die optimale Entscheidung ist die mit dem Maximalwert der Additionsoperation aus Schritt 6.

Das Beispiel, das ich dazu habe, kann ich hier schlecht reproduzieren, weil es ein Diagramm und eine Tabelle enthält.

(Beide Artikel sind Teile der jeweiligen Artikel aus meinem Lexikon für Rechnungswesen und Controlling)
Mitglied
Registriert: May 2004
Beiträge: 5
Ort: München
Ich bin wirklich sehr beeindruckt, von der Schnelligkeit und Präzision, in der Ihre Antworten kommen (gibt es auch noch ein Leben neben dem "Job"/Hausbau?) und parallel fang ich mich an zu fragen, ob ich bei der "in 27 Tagen um Betreibswirt IHK SpassLernDenkmethode" die richtige Wahl getroffen habe?!
nochmal Danke, viele Grüße und gute Nacht
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Guten Morgen,

Zitat
...und parallel fang ich mich an zu fragen, ob ich bei der "in 27 Tagen um Betreibswirt IHK SpassLernDenkmethode" die richtige Wahl getroffen habe?!


Ehrlich gesagt, das haben sich schon viele Leute gefragt! :-)
Gast
in 27 Tagen um Betreibswirt IHK SpassLernDenkmethode????

Wenn ich die Beiträge richtig deute, habe ich nicht wirklich was verpasst - und in anbetracht der Tatsache, dasss ja übermorgen Prüfung ist, habe ich sowieso keine 27 Tage mehr.

Trotzdem würde mich interessieren, was es damit aufsich hat - falls jemand Zeit und Lust hat mich da aufzuklären :wink:

Sonst schonmal allen PrüfungsteilnehmerInnen viel Erfolg

Gruss

Annette
Gast
Danke :) - das ging ja wirklich super flott mit der Antwort.

das hört sich so gut an, dass es nicht wirklich wahr sein kann - und ich habe wirklich nichts verpasst -

Gruß

Annette
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 37
Ort: Leipzig
Hi Harry, und alle BWL Liebhaber

das tolle an BWL ist das man es lesen kann und so wunderbar einschläft.Ich habe diesen Herbst, wie viele andere, Prüfung und bereite mich auch intensiv mit den IHK Textbänden darauf vor. Das Problemn ist ich lerne und fühl mich überhaupt nicht klüger lol. Ich hatte letztes Jahr schon Prüfung (alle bestanden :) ) und da hatte ich diesen wundervollen aha effekt (da hätte ich ja gar nicht lernen brauchen) nicht weil ich alles wusste sondern weil gar nichts davon dran kam.HaHaHa ich bin mir sicher es ging schon einigen so.Und nun sitztze ich wieder vor dem stapel und überleg mir, warum lernen kommt doch eehh nichts davon dran :) was ich natürlich nicht mache.Das schlimme ist man kann aber auch nicht so einfach was weglassen,mut zur lücke, es könnten ja die entscheidenden punkte sein die fehlen;( In diesem sinn an alle fleissigen Lerner toi toi toi für eure prüfung ;)
Gast
Bezüglich des Betriebswirtes in 27 Tagen - ich kann nur sagen, ich habe diesen mit der vergangen Frühjahr- / Sommerprüfung erfolgreich bestanden und sogar noch ganz gute Noten erzielt (bis auf wenige Ausnahmen).

Man kann diesen Betriebswirt in 27 Tagen nicht über einen Kamm scheren. Zum ersten wurden noch "ein paar Zusatztage" eingeschoben, zum anderen wird hier von Vollzeittagen gesprochen, bei denen wirklich relativ effektiv der Stoff vermittelt wird. Erwähnen muss man natürlich, dass es bei der Tiefe des Stoffes manchmal ein wenig mehr sein könnte. Es liegt jedoch an jedem selbst, was und wieviel er nebenher tut, z.b. in Fächern in denen sehr dünner Stoff vermittelt wurde, sich hier ein paar Skripte zu Vertiefung "reinziehen". Hierzu ist dieses Forum ja ideal. Ein kleines Lob nebenbei!

Bei den meisten anderen Kursanbietern ist die Unterrichtsform meist Abendunterricht, nach einem anstrengenden Arbeitstag - sicherlich nicht sehr effektiv. Und oftmals wird eine Fülle von Informationen (überflüssige?) zur Verfügung gestellt, so dass viele lernende die grundsätzlichen Sachen aus den Augen verlieren.

Langer Rede kurzer Sinn - sicherlich wird bei anderen Anbietern auf das eine oder andere Thema ausführlicher eingegangen, dafür ist der Unterricht manchmal nicht so effektiv (meine persönliche Meinung). Letztendlich kommt es darauf an, was der einzelne daraus macht, wieviel er sich noch zusätzlich informiert und nicht zu vergessen, welche Vorkenntnisse er hat.


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