Hallo,
im IHK Skript steht zur Ermittlung des durchschnittlich gebundenen Kapitals (für die Berechnung der kalkulatorischen Zinsen bei der statischen Investitionrechnung) folgendes:
"Bei einem diskontinuierlichen Verlauf, d.h. einem Mittelrückfluss jeweils am Periodenende, wird im Vergleich zum kontinuierlichen Rückfluss über die Gesamtdauer T mehr Kapital gebunden. In diesem Fall gilt:
DK = I0 * (T + 1) / 2
Bei der Verwendung dieser Formel erscheint mir das Ergebnis zu hoch. Ist die Fomel evtl. fehlerhaft?
Danke & Gruß - tommi
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Durchschnittlich gebundenes Kapital
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#1 18.05.2004 00:25 Uhr
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#2 18.05.2004 09:21 Uhr
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Moin,
Diese Formel finde ich ziemlich seltsam, insbesondere was den Faktor "10" angeht, der da drinsteht. Allgemein ist das durchschnittlich gebundene Kapital der Durchschnitt aus Anfangs- und Endwert einer Betrachtungsperiode, also: ØKapitalbindung = (Anfang + Ende) / 2 Das wird beispielsweise in der Kostenrechnung angewandt. Hier hilt: ØKapitalbindung = (Anschaffungskosten + Schrottwert) / 2 und also: Kalk. Zins = (Anschaffungskosten + Schrottwert) / 2 * Rmin wobei Rmin die Mindestrentabilität ist, die in den IHK-Textbänden und Aufgaben oft als Kalkulationszinsfuß bezeichnet wird. Man kann die allgemeine Formel der ØKapitalbindung bei diskontinuierlicher Wertveränderung z.B. in einem Lager genauer machen, indem man die Betrachtungsperioden an Zahl erhöht und verkürzt. Die Formel wäre dann: ØKapitalbindung = Summe (Periodenwert) / Anzahl Perioden Ist die Periode beispielsweise der Tag, und wird täglich der Wert eines Lagers o.ä. ermittelt, so erhält man schon eine ziemlich genaue Kapitalbindung, die dann wiederum für die kalk. Lagerzinskostenrechnung verwendet werden kann. Vielleicht hilft Dir das ein wenig weiter? |
#3 18.05.2004 11:45 Uhr
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Moin,
vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort... Der "Faktor 10" sollte eigentlich die Anschaffungskosten darstellen => "I(Investition) 0(Null)". In den IHK-Skripten sind die Formlen leider immer sehr unglücklich dagestellt, da dort scheinbar keine Bruchstriche o.ä. dargestellt werden können... Bis bald - tommi |
#4 18.05.2004 11:50 Uhr
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Die Kämmerlinge scheinen beim Machen der Skripte viele der hier beschriebenen technischen Fehler zu machen: http://www.bwl-bote.de/20020710.htm. Das erklärt auch das Problem mit den seltsamen Bruchstrichen Nochmal zu der ursprünglichen Formel: jetzt scheint es natürlich so zu sein, daß gemeint (!) ist, daß der Anfangswert einer Periode ("I0") plus der Anfangswert der Folgeperiode (besser: I(t+1)) addiert und durch zwei geteilt werden sollte - und das wäre dann nix Anderes als meine Formel ØKapitalbindung = (Anfang + Ende) / 2. |
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