Hallo Freunde,

ich habe dieses nette kleine Gedicht zum Thema Betriebsprüfung gelesen und dachte mir, daß es doch ganz angebracht sein könnte in dem Forum, in dem es nur so von erfahrenen Leuten wimmelt, gemeinsam ein paar Checklisten zu entwickeln, die hilfreich sein könnten bevor der Betriebsprüfer (vom Finanzamt, vom Arbeitsamt, von der Berufsgenossenschaft usw. usf.) kommt.

Was haltet Ihr von diesem Vorschlag?
In Erwartung Eurer Antworten und Diskussionsbeiträge
Andreas

"cytosin13" schrieb

Hallo Freunde,

ich habe dieses nette kleine Gedicht zum Thema Betriebsprüfung gelesen und dachte mir, daß es doch ganz angebracht sein könnte in dem Forum, in dem es nur so von erfahrenen Leuten wimmelt, gemeinsam ein paar Checklisten zu entwickeln, die hilfreich sein könnten bevor der Betriebsprüfer (vom Finanzamt, vom Arbeitsamt, von der Berufsgenossenschaft usw. usf.) kommt.

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Andreas

Ehrliche Antwort: nicht sehr viel ...

Hallo in die Runde,

zunächst möchte ich einmal vorausschicken, daß ich zwar schon etliche Betriebsprüfungen miterlebt habe, bei denen ich natürlich die geprüften Firmen kannte, keine BP aber einer anderen glich.

Wenn Ihr einen Arzt am Telefon fragt, Ihr habt Bauchschmerzen, was dagegen zu tun sei, wird dieser ohne weitere Rückfragen zu keiner Antwort bereit und in der Lage sein. Es kann sich genausogut um eine äußerst akute Blinddarmentzündung wie um irgendetwas Harmloses handeln, also sind pauschale Ratschläge fehl am Platz.

Genauso verhält es sich bei einer Betriebsprüfung. Klischees und Vorurteile sind alles andere als zweckdienlich. Die Betriebsprüfer, mit denen ich zu tun hatte, waren keinesfalls alte verknöcherte, im Amt ergraute Herren, die mit dem Vorsatz gekommen wären, den jeweiligen Betrieb zu beerdigen. Es handelte sich meistens um attraktive junge Damen ;-), auch einmal Herren so etwa mittleren Alters.

So vielfältig wie die Prüfungsanlässe sind, so flexibel muß man auch sein Verhalten auf unterschiedliche Situationen einrichten. Diesen angemessene Reaktionen lassen sich nicht aus einer ohne Kenntnisse des konkreten Falles vorgegebenen "Checkliste" herleiten: z.B. Kooperation ja, aber bis wohin?
Wobei ich unter "Kooperation" hier nicht das verstehe, wozu der Stpfl. mittlerweile ohnehin gesetzlich verpflichtet ist (einen Arbeitsplatz, auf Anforderung mit PC, die in der Prüfungsanordnung genannten Unterlagen sofort und ggf. weitere unverzüglich).

Weil aus meiner Erfahrung eben keine BP einer anderen gleicht, müßten Verhaltenshinweise dazu dann so allgemein gehalten sein, daß niemand wirklich etwas damit anfangen kann. Man muß sich dieser eklatanten systemimmanenten Mängel bewußt sein und solche "Checklisten" danach einordnen.

Generell kommt es darauf an, in der täglichen Arbeit anerkannte Regeln des Berufes zu beachten. Ein Unternehmen hinterläßt mit seiner Tätigkeit dermaßen viele Spuren bei Geschäftspartnern, Behörden und in der Öffentlichkeit, daß in den Tagen vor einer angekündigten BP hektische Betriebsamkeit in fast allen Fällen nutzlos ist.
Es sei denn, es ginge ausnahmsweise wirklich einmal um Tatbestände nach §§ 369 ff AO und eine sogar noch mögliche Selbstanzeige. Die deutsche Bevölkerung besteht aber keinesfalls im Wesentlichen aus Steuerhinterziehern, auch wenn gerne ein solcher Eindruck erweckt wird.

Grüße,
Peter