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Auswertung Investition

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Registriert: Oct 2011
Beiträge: 2
Hallo zusammen,

meine Investitionsausbildung liegt schon eine Weile zurück. Im Rahmen meiner Bachelor-Arbeit untersuche ich eine Investition in eine Maschine.

Anschaffungskosten sind 400.000€, Zins 6%, Nutzungsdauer 20 Jahre (Fremdkapital).

Ich bin mir unsicher, ob meine Herangehensweise richtig ist.

Ich habe die Annuität, also die gleichbleibenden jährlichen Rückzahlungen, für die Investition bestimmt (8,72%). Zu der Annuität kommen meine sonstigen Kosten, die durch die Maschine verursacht werden. In der Summe erhalte ich alle jährlichen kapital- und betriebsgebunden Kosten. Wenn ich die Erlöse gegenüber stelle, erhalte ich meinen Gewinn. Konkret sind meine Erlöse bei ca. 84.000€, die Kosten bei 51.000€. Mein jährlicher Überschuss (Gewinn) beträgt dann 33.000€.

Soweit so gut. Jetzt bin ich beim Auswerten das Ergebnisses und habe dabei Schwierigkeiten. Ich weiß überhaupt nicht, in welche Richtung ich auswerten soll. Wie gehe ich da vor? Möchte ich z.B. wissen, inwieweit ein Unterlassen der Investition und Anlage am Kapitalmarkt sinnvoller wäre?
Rechne ich dazu mit dem Endwertfaktor x jährl. Gewinn meinen Endwert nach 20 Jahren aus? Stelle ich dem Ganzen die 400.000€ auf 20 Jahre aufgezinst gegenüber, wenn ich aus Eigenkapital finanzieren würde?

Bin ein bisschen durch den Wind. Ich hoffe, Ihr kennt mir weiterhelfen!

Vielen Dank
Felix
Moderator
Registriert: Mar 2007
Beiträge: 586
Ort: 87700 Memmingen
Die Annuität (Zins + Tilgung) von 8,72% p.a. stellt keine Kosten dar!
PS: Der anfängliche Tilgungssatz ist genau 2,718455698%, gerundet 2,72%

8,72% von 400.000 = 34.880 die den 33.000 zu zuschlagen sind!

Gewinn p.a. sind dann 34.880 + 33.000 = 67.880

Du kannst nun den Barwert bei 6% Zinsen berechnen:

67.880*((1,06^20 -1)/(1,06 -1))*1,06^-20 - 400.000

Ist der Barwert positiv, dann ist die Investition o.k.

oder den internen Zinsfuß:

67.880*((q^20 -1)/(q -1)) - 400.000*q^20 = 0
(um negative Exponenten zu vermeiden wird hochgezinst)

q ist nach der regula fallsi (Sekantenverfahren, beginn mit zwei Probierzinsen die einmal ein positives und andermal ein negatives Ergebnis liefern) bzw. nach dem Newtonischen Tagentenverfahren (Ableitung erforderlich) zu ermitteln!

Ist p = 100*(q-1) größer als 6%, dann ist die Investition o.k.

Würdest Du die 400.000 am Kapitalmarkt gegen jährliche Zinsauszahlung anlegen, haste nach 20 Jahren noch Dein Startkapital, während die Investition es auffraß!

Nur eine Rentenzahlung von jährlich 67.880 über 20 Jahre mit Kapitalverzehr der 400.000 wäre dieser Investition gleichgestellt!
_______________
Diplom Betriebswirt (FH), Fachhochschule Kempten/Allgäu &
staatl. anerkannter Techniker für Betriebswissenschaft-REFA (Akd.), REFA-Akademie Ulm/Böflingen &
staatl. geprüfter Techniker für allgemeine Elektrotechnik (FS), TS Allgäu in KE &
gelernter Elektromechaniker (IHK), 3 1/2 Jahre Lehrzeit bei MSM in Memmingen
Erfinder vom Hauptstromwendeschütz bei Motoren zeitgleicher Drehrichtungsumkehr (Otto Christ, Autowaschanlagen-Portale C30 und C31 in 1968)
« Zuletzt durch Zinsknecht am 22.10.2011 02:57 Uhr bearbeitet. »
Mitglied
Registriert: Oct 2011
Beiträge: 2
Hallo Zinsknecht, danke für deine Antwort!

Ich verstehe nicht so recht, wieso die Annuität keine Kosten sind?

Bei meiner Betrachtung stelle ich die Erlöse durch die Maschine den Zahlungen gegenüber, die ich durch die Maschine leisten muss. Im konkreten Fall Heizkosten, Kapitalkosten (Annuität), Betriebsgebundene Kosten.

Die Annuität ist ja ein Betrag, den ich sonst nicht zu zahlen hätte! Die Annuität wären ja dann keine Kosten, wenn die 400.000€ mein Eigenkapital wären.

Ich hatte für die Auswertung über Nacht folgende Idee:
Würde es nicht Sinn machen den jährlichen Gewinn bei Fremkapital mit dem jährlichen Gewinn bei Eigenkapital und dem Unterlassen der Investition (bei Eigenkapital, Anlage am Kapitalmarkt) zu vergleichen. Und das dann über den Endwert oder Barwert?
Moderator
Registriert: Mar 2007
Beiträge: 586
Ort: 87700 Memmingen
Die Investitionssumme von 400.000 wäre durch die Annuität (Tilgungsanteil) ein Zweitesmal als Kosten verrechnet.

Ebenso verhält es sich mit den Zinsen, beim Abzinsen (Barwert Co) wird bereits der Zins berücksichtigt!
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Diplom Betriebswirt (FH), Fachhochschule Kempten/Allgäu &
staatl. anerkannter Techniker für Betriebswissenschaft-REFA (Akd.), REFA-Akademie Ulm/Böflingen &
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