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Break-Even wenn Kapitalwert =0

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Registriert: Feb 2011
Beiträge: 8
Hallo zusammen,

habe heute in einem Buch gesehen, dass der Break-Even dann erreicht wird, wenn der Kapitalwert=0 ist.

Warum ist das so? Kann mir das nicht erklären.

Bei der Kapitalwertmethode wird doch ein Zeitraum und die Anschaffungskosten betrachtet und beim Break-Even nur ein Jahr und keine Anschaffungskosten....


Vielen Dank schonmal
LG
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Registriert: Feb 2011
Beiträge: 8
ist übrigens totaler schwachsinn.
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Beiträge: 22
Break even zeigt, wann die Einzahlungen die Auszahlungen decken. Dies wird zumeist bei Ertragsgrößen verwendet (Absatzmenge bis Kosten gedeckt sind). Bei der Investitionsrechnung wäre wohl die Amortisationsdauer äquivaltent mit der Break-Even-Analyse.
Ein Kapitalwert von 0 zeigt lediglich, dass die Einzahlungen die Auszahlungen erst am Ende der Investitionslaufzeit bei dem aktuell gewählten Zins decken können. Dieser Zins ist der interne Zins des Investitionsobjekt.
flying Horst
Gast
Silium schrieb
Break even zeigt, wann die Einzahlungen die Auszahlungen decken.


Nein!
Break even zeigt, ab welcher kritischen abgesetzten Stückzahl die Leistungen gleich den Kosten sind.

Silium schrieb
Dies wird zumeist bei Ertragsgrößen verwendet (Absatzmenge bis Kosten gedeckt sind).


Ertragsgrößen? Naja leistungsgrößen ist etwas trefflicher.

Silium schrieb
Bei der Investitionsrechnung wäre wohl die Amortisationsdauer äquivaltent mit der Break-Even-Analyse.


Kann man wohl so sagen, ja.

Silium schrieb
Ein Kapitalwert von 0 zeigt lediglich, dass die Einzahlungen die Auszahlungen erst am Ende der Investitionslaufzeit bei dem aktuell gewählten Zins decken können.


Erst am Ende? Seit wann das?

Silium schrieb
Dieser Zins ist der interne Zins des Investitionsobjekt.


Du verwechselst was.
Kapitalwert = 0 bei aktuellem Zins heißt, dass der Investor indifferent zwischen Projektrealisierung ist und der Unterlassensalternative, dem Anlegen der Investitionsauszahlung am Finanzmarkt.

Sucht man hingegen einen Zins, bei dem der Kapitalwert null werden soll, dann ist dies der interne Zins. Die Methode des internen Zinsfußes ist nur unter spezielleren Annahmen vollständig mit dem Kapitalwertkriterium und damit der Vermögensmaximierung kompatibel.
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Registriert: Jan 2011
Beiträge: 22
Ich gebe zu mich verwirrend ausgedrückt zu haben. Ich habe den Verweis auf die Kapitalwertmethode überlesen. Ich bin von einem objektspezifischen Kapitalwert von 0 ausgegangen (Interner Zins) nicht aber von der Kapitalwertmethode.
Im Falle der Kapitalwertmethode wird der Kapitalwert des Objektes nur dann am Ende der Laufzeit 0 wenn der gewählte Zins dem internen Zins des Grenzobjektes entspricht. Dies kann eine Anlagemöglichkeit am Kapitalmarkt sein, muss es aber nicht. Bei diesem Objekt beträgt erst am Ende der Laufzeit der Kapitalwert 0.
BTW: Die Kapitalwertmethode geht nicht unbedingt mit der Vermögensmaximierung einher.
flying Horst
Gast
Ich verstehe hier unter Vermögensmaximierung die Maximierung von "Einzahlungen minus Auszahlungen" unter Berücksichtigung von Finanzmarkttransaktionen bei vollkommenem Finanzmarkt. Ich weiss jetzt nicht, was Du hier unter Vermögensmaximierung verstehen willst. Definiert man das aber so, gilt immer:
Je höher der Kapitalwert einer Investition, desto höher das Vermögen.

Warum sollte das nicht so sein?
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Registriert: Jan 2011
Beiträge: 22
Mario Horstmann schrieb
Ich verstehe hier unter Vermögensmaximierung die Maximierung von "Einzahlungen minus Auszahlungen" unter Berücksichtigung von Finanzmarkttransaktionen bei vollkommenem Finanzmarkt. Ich weiss jetzt nicht, was Du hier unter Vermögensmaximierung verstehen willst. Definiert man das aber so, gilt immer:
Je höher der Kapitalwert einer Investition, desto höher das Vermögen.

Warum sollte das nicht so sein?

Bei der Vermögensmaximierung werden bei einem vorher festgelegtem Einkommenstrom die gemäß Konsumpräferenz vorgenommenen Entnahmen maximiert. Dies ist völlig unabhängig von der Vollständigkeit und Sicherheit des Marktes.
Dem gegenüber steht die Einkommensmaximierung, welche die Breite des Entnahmestroms maxmiert und dies ebenfalls unabhängig von der Vollständigkeit und Sicherheit des Marktes.
Bei Vollständigkeit und unter Sicherheit des Marktes lassen sich nur beide Zielsetzen zum selben Kalkulationszins am Finanzmarkt nachbilden, da Soll- und Habenzins äquivalent sind und sowohl Geldanlagen als auch Kreditaufnahmen in unendlicher Höhe über die gesamte Laufzeit getätigt werden können. Diese Prämissen wurden hier aber nie erwähnt noch vorausgesetzt noch wurde in irgendeinerweise auf die Zielsetzung des Investors hingewiesen. Diese Eingrenzung kam von dir, war aber nie im Ausgangspost enthalten. Bei Wegfall der Vollkommenheit des Marktes lassen sich nicht mehr unendlich hohe Verschuldungen durchführen und auch nicht zu einem zur Anlage äquivalenten Zins. Es sind durchaus Konstellationen denkbar, in denen keine Finanzmarkttransaktion auf einem typischen Grenzobjekt (z.B. Girokonto) durchgeführt werden, z.B. wenn vorhandene Barbestände genutzt werden und für 1,5 Investitionen durchgeführt werden. In diesem Fall finden weder Kreditaufnahmen noch Geldanlagen statt in der Periode 1 wird also der der interne Zins auf Basis des restlichen Investitons- und Finanzierungsprogrammes der teilweise durchgführten Investition zum Kalkulationszins.
Deine Aussage schließt aber das Partialmodell Kapitalwertmethode für die Einkommensmaximierung aus, was schlicht falsch ist. Die Verwendung der Kapitalwertmethode ist unabhängig von der Zielsetzung verwendbar, setzt aber eine ungefähre Kenntnis der periodenspezifischen endogenen Grenzzinsfüße voraus.
flying Horst
Gast
Endlich mal einer, der scharf argumentiert und auch richtig und nicht mit zwei Sätzen alles abhakt. Sieht man hier nicht häufig im Forum.
Natürlich hat niemand die Zielsetzung des Investors gepostet. In den Aufgaben, die hier aber zu Hauf gepostet werden, ist eben das Kapitalwertkriterium quasi "die richtige Methode" (bewusst in Anführungszeichen gesetzt), da eben genau die von dir genannten Prämissen als zutreffend angenommen werden.

Grüße,
Mario


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