Hallo zusammen,

ich stehe gerade vor folgendem Problem und hoffe, dass mir irgendwer helfen kann.
Ich möchte den Cash Conversion Cycle ausrechnen und brauche dazu bekanntlich neben dem Kundenziel und der Vorratsumschlagsdauer auch das Lieferantenziel!
Dieses setzt sich unter anderem aus dem Wareneingang zusammen. Allerdings habe ich im Konzernabschluss die GuV nach Umsatzkostenverfahren, das heißt der Materialaufwand zur Berechnung des Wareneingangs ist nicht gegeben und auch nicht aus den Notes ersichtlich.
Kann ich den Materialaufwand irgendwie anders berechnen bzw. näherungsweise bestimmen??

Danke schon mal

Meines Erachtens ist das aus dieser Situation heraus für den externen Analysten nicht möglich, da das UKV keine Informationen zum Materialaufwand bzw. Wareneinsatz enthält.

Eigentlich sind große Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften soweit ich weis bei bei Aufstellung des UKV verpflichtet im Anhang Informationen über den Material- und Personalaufwand zu liefern.
Ansonsten würde ich hier auch nicht draufkommen? - Aber interessieren würde es mich sehr...
Vielleicht könnte man über Differenzenbildung aus der Bilanz in Bezug auf das Bruttoergebnis vom Umsatz, zumindest näherungsweise dahinterkommen( Differenzen in Bezug auf Bestandsveränderungen FuE??? Die Umsatzkosten bestehen ja zum einen aus Material-EK- und MGK, Fertigungslöhnen und FGK. Gibt es in Deinen Notes hierzu keine weiteren Angaben?

In meinem Fall zählen die Umsatzkosten zu den Funktionskosten und bestehen aus den Herstellkosten der abgesetzten Produkte, Afa auf vermietete Gegenstände, Refinanzierungskosten, Wertminderungen auf Fo. und Fin-DL, sowie übrige Umsatzkosten.
Gibt vielleicht der Posten "Herstellkosten der abgesetzten Produkte" Aufschluss über die Mat.aufwendung?? Leider sind in den Umsatzkosten auch bspw. der Posten Vertriebskosten, der sich "...überwiegend aus Vertriebs-, Personal-, Materialaufwendungen zusammensetzt" - Leider sind hiezu keine weiteren Angaben gemacht.
Ich hab auch nachgeschaut. Im Einzelabschluss sind nach HGB ist es Pflicht, den Materialaufwand anzugeben(§ 285 Nr. 8a HGB). Im Konzernabschluss und nach IFRS allerdings leider nicht.
Danke aber für deine Hilfe ...Vielleicht fällt dir ja noch was dazu ein..

Das Umsatzkosten ist so aufgebaut

Umsatzerlöse
./. Herstellkosten des Umsatzes
= Bruttoergebnis vom Umsatz
./. Vertriebskosten
./. Verwaltungskosten
+ sonst. betr. Erträge
./. sonstige betriebliche Aufwendungen
= Betriebsergebnis

Die Herstellkosten des Umsatzes sind immer Absatzbezogen da die Bestandsveränderungen herausgerechnet werden, dh.
Bestandsmehrungen abgezogen, Bestandsminderung hinzugerechnet werden.

Die Bestandsveränderungen erhältst Du aus der Beständedifferenz in der vorliegenden Bilanz sofern diese mit Vorjahresvergleich dargestellt wurde.

D.h. Eine Berstandsmehrung wird dazugezählt und eine Bestandsminderung wird abgezogenn (retrograd also). Nun nennst Du andere Funktionskosten wie Abschreibungen/ Wertminderungen, Kosten Refinanzierung etc. Wenn Du diese nun von Deinem, um die Bestandsveränderung, berichtigten übrigen Kosten abziehst dürftest Du, zumindest näherungsweise an Deine Materialkosten herankommen. Exakt, also ohne Anhangsangaben ist das ohne detaillierte Angaben m.E. nicht möglich (Es sein denn der Aufgabensteller hat Dir alle nötigen Infos in Form der o.g. Kosten genannt).


Deine HK des Umsatzes ( der abges. Produkte), man denke an die HK d. U aus der Kostenrechnung) sind also die Basis Deiner retrograden Ermittlung der Materialkosten.

Wenn Du gar nichts der o.g. Kosten aufgeschlüsselt bekommen hast, kann ich Dir auch nicht weiter helfen, dann weis ich leider nicht weiter...
Bin gespannt...

Hi Thony,

Danke für deinen Versuch. Werd mal nach schaun ob ich da was finde...
Aufgabenstellung hab ich leider gar keine.
Ich analysiere gerade den IFRS-Konzernabschluss von Daimler
Falls du interessiert bist auf, S. 192 im Anhang stehen die Funktionskosten!!
Der folgende Link führt dich direkt zum Geschäftsbericht:
http://www.daimler.com/Projects/c2c/channel/documents/1813320_DAI_2009_Geschaeftsbericht.pdf
Gruß Markus