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Herstellkostenkalkulation nach Optimierungen

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Registriert: May 2010
Beiträge: 14
Hallo BWL Freunde,
leider bin ich auf diesem Gebiet kein Experte und brauche daher Euren Rat. Folgendes Problem habe ich momentan.

Wir Produzieren bei uns Genussmittel und ich wurde beauftragst durch Verbesserungen im Prozessablauf die Zeiten für die Produktionsaufträge zu senken.

Beispiel: Produktionsauftrag A dauerte vor den Optimierungen 3,0 Stunden und nach den Optimierungen nur noch 2,5 Stunden.

Jetzt möchte ich den Bogen zu den Herstellkosten spannen.
Durch die Senkung der Produktionszeiten soll es zu einer Senkung der Herstellkosten kommen. Die Frage ist nur, wo in der Kalkulation der Herstellkosten macht sich eine solche Zeiteinsparung bemerkbar, bzw. wie kann eine solche Kalkulation vorher und nachher aussehen? Gerechnet wird bei uns im Unternehmen mit einem Maschinenstundensatz.

Falls noch irgendwelche Angaben zur Beantwortung dieser Frage gebraucht werden, werde ich diese gerne noch nachreichen.

Über Eure Hilfe würde ich mich sehr freuen.
flying Horst
Gast
Zunächst einmal ist festzustellen, dass die Herstellkosten auch fixe Bestandteile enthalten und nicht zu verwechseln sind mit den Fertigungskosten (die ihrerseits so gesehen auch fixe Bestandteile enthalten können).

Deutlich wird es z.B. hier:
http://www.bwl-bote.de/20070118.htm

Wird nun eine Maschinenstundensatzrechnung durchgeführt und kann ich festhalten das ein und dasselbe Produkt auf dieser Maschine gefertigt wird, dann kann ich zusätzlich in die o.a. Kalkulation die Position "Maschinenstundenkosten" mit hereinnehmen. Das wird wohl auch bei euch so sein.
Jetzt allerdings kann es auch sein, dass mehrere Produkte hergestellt werden auf der Maschine und eben nicht mit 1000% Genauigkeit gesagt werden kann, welches Produkt wie oft auf der Maschine gelaufen ist. Wir haben es mit Gemeinkosten zu tun oder man muss statistische Verfahren anwenden um dann "ungefähr" zu bestimmen, welches Produkt wie lange auf der Maschine hergestellt wurde.

Da Du nun die variablen Fertigungskosten mit deiner Optimiererei erfolgreich gesenkt hast, wird wohl der Maschinenstundensatz sinken, was sich entweder in der Kalkulation durch die niedriger werdende Position "Maschinenkosten" niederschlägt oder, falls die Maschinenkosten als Gemeinkosten verrechnet werden eben in einem geringeren Zuschlagssatz.

Das heißt also: es gibt nicht nur fixe Gemeinkosten (wie oftmals fälschlich behaupet wird), sondern auch variable Gemeinkosten. Die Maschinenkosten sind hier ein Beispiel dafür.

In erster Linie aber - und ich denke, dass das hier ebenso gut möglich ist - hast du mit den Maschinenkosten nun die variablen Kosten eines bestimmten Produktes (wenn als Einzelkosten rechenbar) gesenkt.
Das aber erhöht ceteris paribus den Deckungsbeitrag, der sich nicht direkt aus dem o.a. Kalkulationsschema errechnet. Erhöht sich aber der Deckungsbeitrag, so erhöht sich auch die Priorität des Produktes in der Produktion. Hier kommen wir nämlich in den Bereich der Engpassrechnung. Bei mehreren Engpässen und mehreren Produkten muss man bei nicht realtiv gleicher Rohstoffbeanspruchung durch die zu fertigenden Produkte das Simplex-Verfahren anwenden.

Fazit:
1. Höhere Priorität durch Optimierung
2. Geringere Herstellkosten (ceteris paribus!)
3. Höherer Deckungsbeitrag (ceteris paribus!)
« Zuletzt durch Unbekannt am 28.05.2010 19:01 Uhr bearbeitet. »
Mitglied
Registriert: May 2010
Beiträge: 14
Hallo,
danke für die Antwort.
Eine Kalkulation der HK mit Maschinenstundensatz müsste für mich so aussehen:

MEK
+ MGK
+ FEK Maschine 1 (welche kosten finde ich hier? Beispiel?)
+ maschinenabhängige FGM Maschine 1
+ RFGK Maschine 1 (in % der FEK)
= HK (Herstellkosten)

Wo genau und welche Kosten könnten sich verändern?
flying Horst
Gast
Na welche wohl?
Mitglied
Registriert: May 2010
Beiträge: 1
Hallo zusammen,

nachdem was Horst gesagt hat, müsste es -denke ich- so sein:

Fall 1 (Zurechnung aufs einzelne Produkt ist zu 100% möglich): die FEK für Maschine 1 sinken, da auf das Produkt/ den Auftrag eine geringere Ressourceninanspruchnahme fällt. Dadurch das der Zuschlagssatz für die FGK diesbezüglich in diesem Fall nicht erhöht ist, dürften deine FGK der Maschine auch nur in dem Rahmen sinken, der durch die EK-Senkung verursacht wird.

Fall 2 (Verrechnung über einen erhöhten Zuschlagssatz): da GK grundsätzlich in % der EK ausgedrück werden, dürfte sich nur dieser Block (Maschinenabhängige Gemeinkosten) verändern, da der Zuschlagssatz sinkt.

Grüße
flying Horst
Gast
lothar schrieb
Hallo zusammen,

nachdem was Horst gesagt hat, müsste es -denke ich- so sein:

Fall 1 (Zurechnung aufs einzelne Produkt ist zu 100% möglich): die FEK für Maschine 1 sinken, da auf das Produkt/ den Auftrag eine geringere Ressourceninanspruchnahme fällt.


Genau. Das war's schon.

Zitat
Dadurch das der Zuschlagssatz für die FGK diesbezüglich in diesem Fall nicht erhöht ist, dürften deine FGK der Maschine auch nur in dem Rahmen sinken, der durch die EK-Senkung verursacht wird.


Zuschlagssatz = (1 + Gemeinkosten/Einzelkosten) * 100%

Warum sollen denn die FGK der Maschine sinken?
Wenn die Maschine nur ein Produkt herstellt, gibt's gar keine FGK der Maschine (sondern wohlmöglich nur FGK beim Lohn oder so).

Zitat
Fall 2 (Verrechnung über einen erhöhten Zuschlagssatz): da GK grundsätzlich in % der EK ausgedrück werden, dürfte sich nur dieser Block (Maschinenabhängige Gemeinkosten) verändern, da der Zuschlagssatz sinkt.

Grüße


Ja das hört sich gut an.


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