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Investitionsrechnung - Schätzung der Einsatzmenge

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Hallo BWL'er,

ich arbeite gerade im Rahmen meiner Bachelorarbeit an einer Investitionsanalyse für ein medizinisches Gerät.
Sämtliche, für eine Berechnug relevanten Informationen zu Kosten und Vergütungsmöglichkeiten habe ich bereits zusammengetragen. Es fehlt allerdings noch eine Schätzung der Einsatzmenge p.a. und hier tue ich mich etwas schwer, da ich auch nicht direkt BWL studiere. Daher meine Frage:

Gibt es zur Schätzung der Einsatzmenge Richtlinien, bzw. Formeln?
Ich weiß z.B. dass es im vergangenen Jahr x Patienten gegeben hat, für die die Behandlung in Frage käme. Darüber hinaus ist mir aus einer Befragung bekannt, dass im Durchschnitt x% der Patienten, denen die Therapie angeboten wird, diese auch in Anspruch nehmen... Im ersten Einsatzjahr wird die Inanspruchnahme aber sicherlich schwächer sein als in den darauffolgenden Jahren.
Wie kann so etwas abgebildet werden?
« Zuletzt durch slasha86 am 28.05.2010 12:32 Uhr bearbeitet. »
flying Horst
Gast
Hallo slasha86!

Erste Frage: Was studierst Du denn, wenn Du "nicht direkt BWL" studierst, aber dennoch eine Investitionsanalyse vorhast?

Wenn Du eine dynamische Investitionsrechnung machst, dann spielen die Kosten keine Rolle, sondern nur die Ein- und Auszahlungen!
Wenn Du eine statische Investitinsrechnung machst, dann spielen nur Kosten und Leistungen eine Rolle.

Nicht jede Kostenart führt zu einer Auszahlung.

Wer das verinnerlicht hat und auch die wichtigsten theoretischen Bausteine Nachts um 3 Uhr aufzählen und durchgängig argumentieren kann, darf mit der Investitionsanalyse beginnen.

Rein gefühlsmäßig sieht es so aus, als wenn Du einen Kostenvergleich machst.
Die Kosten werden aber grade in der Medizinbranche wohl durch staatliche Interventionen verzerrt.
Hierzu ein Beispiel:

Kosten sind ja praktisch der Güterverzehr. Eine Solaranalge mit schlechtem Wirkungsgrad wird nicht dadurch billiger (im Sinne der KOSTEN), wenn der Staat Einspeisevergütungen bezahlt.
Jedoch schlägt sich die Einspeisevergütung in der dynamischen Investitionsrechnung nieder, in dem sie die liquiden Rückflüsse erhöht.

Was unter "liquide" zu verstehen ist, habe ich an anderer Stelle schon einmal erläutert. Hier: http://www.bwl24.net/forum/topic-post3282.html#post3282

Weiterhin wichtig:
Wird eine dynamische Investitionsrechnung aufgstellt, dann rate ich zunächst davon ab, Rentabilitäten auszurechnen, auch wenn das in der Praxis immer wieder (und leider auch immer wieder mal falsch) getan wird. Es ist nämlich durchaus möglich, wie bereits einfache mathematische Betrachtungen zeigen, dass ein und dieselbe medizinische Anlage mehrere "dynamische Rentabilitäten" hat... dies ist ein mathematisches Phänomen. Ökonomisch ist immer noch der Kapitalwert am plausibelsten.

Entscheidend ist, dass man ein vernünftiges theoretisches Fundament hat.

Dass das leider nicht immer der Fall ist, zeigen so Begriffe wie "Investitionskosten", die zuweilen zwar auch in wissenschaftlichen Artikeln zur Mikroökonomie präsent sind (hier aber in einem anderen Kontext!!!), aber in der BWL (sozusagen in der Nano-Ökonomie) per definition schon nicht existieren. Leider wissen das viele Wirtschaftsjournalisten nicht besser.

Also:
ich rate zunächst zu einer Kostenvergleichsrechnung. Besteht eine Korrealation zwischen Einsatzstunden und technischer (und damit ökonomischer) Abnutzung?
« Zuletzt durch Unbekannt am 28.05.2010 14:48 Uhr bearbeitet. »
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Hallo Flying Horst,

danke für die Antwort! Ich studiere Gesundheitsökonomie.

Geplant ist eine Break-Even-Analyse um zu sehen, wieviel Patienten p.a. benötigt werden um die Kosten zu decken. Eine statische Gewinnrechnung (Es gibt keine Investitionsalternativen) und eine Kapitalwertrechnung, wobei ich mir bei letzterem noch nicht ganz sicher bin.
Eine Korrelation zwischen Einsatzstunden und technischer Abnutzung besteht, ist aber meiner Meinung nach nicht relevant. Der Hersteller bietet die Option an, das Gerät nach x Jahren zu einem festen Preis wieder zu kaufen. Darüberhinaus besteht eine Servicevertrag mit Garantieverlängerung, welcher auch dieses Gerät mit abdeckt.
flying Horst
Gast
slasha86 schrieb
Hallo Flying Horst,

danke für die Antwort! Ich studiere Gesundheitsökonomie.


Ich Wirtschaftswissenschaften. ;)

Zitat
Geplant ist eine Break-Even-Analyse um zu sehen, wieviel Patienten p.a. benötigt werden um die Kosten zu decken.


xBEP = Kfix / (p-kv)

Scheint zu funzen, wenn man den Preis des Patienten kennt, den "der Patient bringt" und wenn man die variablen Kosten pro Untersuchungseinheit kennt.

Zitat
Eine statische Gewinnrechnung (Es gibt keine Investitionsalternativen) und eine Kapitalwertrechnung, wobei ich mir bei letzterem noch nicht ganz sicher bin.


Letztere könnte grade hier sogar einfacher sein! Zahlungen sind wohl hier einfacher zu identifizieren als Kosten.

Zitat
Eine Korrelation zwischen Einsatzstunden und technischer Abnutzung besteht, ist aber meiner Meinung nach nicht relevant.


Warum? Das wäre dann eine variable Kostenart, nämlich die leistungsbezogene, kalkulatorische Abschreibung vom Wiederbeschaffungswert. Kann ich die pro Stück angeben, dann kann ich das für die Break-Even-Analyse gut gebrauchen.
Sie kann aber auch (dem internen Rechnungswesen werden ja von Gesetztes Wegen keine Schranken in den Weg gestellt) neben den variablen Bestandteilen eine rein zeitliche Komponente enthalten. Dann hätte man eine Abschreibung als Funktion der Zeit und der Nutzungseinheiten.
Hierbei (also beid er Break-Even-Analyse) geht die Zeit nur für jeweils 1 Jahr ein, denn wir betreiben ja eine einperiodige Betrachtung

Zitat
Der Hersteller bietet die Option an, das Gerät nach x Jahren zu einem festen Preis wieder zu kaufen. Darüberhinaus besteht eine Servicevertrag mit Garantieverlängerung, welcher auch dieses Gerät mit abdeckt.


Ist das der Grund, warum die technische Abnutzung nicht relevant ist?
Wenn ja: da stimme ich nicht zu, s.o.

"Zu einem festen Preis" wiederkaufen? Das hieße, bei 100%iger Sicherheit der Vertragseinhaltung, dass der Wiederbeschaffungswert dem Anschaffungswert entspricht.

Der Servicevertrag.. hmm. Ja der ist natürlich immer in Anspruch zu nehmen, wenn er eh dieses Gerät mit abdeckt (scheinbar habt ihr schon etwas von dem Hersteller)?

Grüße,
flying Horst
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Zitat
xBEP = Kfix / (p-kv)

Scheint zu funzen, wenn man den Preis des Patienten kennt, den "der Patient bringt" und wenn man die variablen Kosten pro Untersuchungseinheit kennt.


Wie gesagt, es sind alle Informationen bis auf eine Schätzung der Patientenmenge bekannt... auch die einzelnen Vergütungsoptionen pro Patient.

Zitat
Warum? Das wäre dann eine variable Kostenart, nämlich die leistungsbezogene, kalkulatorische Abschreibung vom Wiederbeschaffungswert. Kann ich die pro Stück angeben, dann kann ich das für die Break-Even-Analyse gut gebrauchen.
Sie kann aber auch (dem internen Rechnungswesen werden ja von Gesetztes Wegen keine Schranken in den Weg gestellt) neben den variablen Bestandteilen eine rein zeitliche Komponente enthalten. Dann hätte man eine Abschreibung als Funktion der Zeit und der Nutzungseinheiten.
Hierbei (also beid er Break-Even-Analyse) geht die Zeit nur für jeweils 1 Jahr ein, denn wir betreiben ja eine einperiodige Betrachtung


Ich habe mich deswegen schon mit dem Rechnungswesen unterhalten und die Abschreibung geschieht rein zeitlich über X Jahre.

Zitat
Der Servicevertrag.. hmm. Ja der ist natürlich immer in Anspruch zu nehmen, wenn er eh dieses Gerät mit abdeckt (scheinbar habt ihr schon etwas von dem Hersteller)?


Von diesem Hersteller wäre es das erste Gerät, aber dieses Gerät wird vom bestehenden Servicevertrag mit gedeckt.
flying Horst
Gast
slasha86 schrieb
[...]

Gibt es zur Schätzung der Einsatzmenge Richtlinien, bzw. Formeln?
Ich weiß z.B. dass es im vergangenen Jahr x Patienten gegeben hat, für die die Behandlung in Frage käme. Darüber hinaus ist mir aus einer Befragung bekannt, dass im Durchschnitt x% der Patienten, denen die Therapie angeboten wird, diese auch in Anspruch nehmen... Im ersten Einsatzjahr wird die Inanspruchnahme aber sicherlich schwächer sein als in den darauffolgenden Jahren.
Wie kann so etwas abgebildet werden?


Mit Statistik.
Du könntest eine Zeitreihe erstellen. Das wäre mein erster Gedanke. Wenn nämlich die Patientenzahl nicht wesentlich von einem anderen Faktor beeinflusst wird, wäre das durchaus eine sinnvolle Sache.
Anhand des Graphen kann man dann erkennen, ob es auch saisonale Schwankungen gibt und ob daher ggf. Saisonkomponenten berechnet werden müssen.
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Zitat
Mit Statistik.
Du könntest eine Zeitreihe erstellen. Das wäre mein erster Gedanke. Wenn nämlich die Patientenzahl nicht wesentlich von einem anderen Faktor beeinflusst wird, wäre das durchaus eine sinnvolle Sache.
Anhand des Graphen kann man dann erkennen, ob es auch saisonale Schwankungen gibt und ob daher ggf. Saisonkomponenten berechnet werden müssen.


Da muss ich glatt mal mein "Statistics" rauskramen.
flying Horst
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Das würde ich auch machen :)
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Registriert: Mar 2010
Beiträge: 11
Servus Horst, ich habe mittlerweile eine Patientenschätzung erstellt, welche ich auch schon dem Arzt geschickt hab, damit er beurteilen kann ob sie realistisch ist.

Inzwischen hab ich mit der Break-Even-Analyse begonnen, welche ja unabhängig von der Schätzung d. Patientenmenge erstellt werden kann.
Wie gesagt möchte ich mit der Break-Even-Analyse herausfinden, wie viele Patenten pro Jahr nötig sind, damit Kosten durch Erlöse gedeckt sind. Da Wartungskosten von Jahr zu Jahr steigen würde ich zunächst berechnen, wie viele Patienten über die gesamte Nutzungsdauer nötig sind und anschliessend Patientenmenge / Nutzungsdauer. Soweit in Ordnung?

Grüße, Sascha
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Ich hab jetzt folgendes gemacht:

(durchschnittliche Wartungskosten / Jahr + Kalk. Abschreibungen / Jahr + Kalk. Zinsen / Jahr) / (Vergütung pro Patient - Kv)

Im Anschluss habe ich die Kommastellen aufgerundet... es können ja keine halben Patienten kommen ;)
flying Horst
Gast
Es muss immer auf die nächst größere Einheit gerundet werden, ja.

Was ist mit der kalkulatorischen Miete?
Kann sie tatsächlich hier entfallen?

Gibt es noch Subventionen / staatliche Vergünstigungen? Die sind vielleicht rauszurechnen.
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Beiträge: 11
Hallo Horst,

danke für die Antwort. Eine Kalkulatorische Miete gibt es nicht, da keine zusätzlichen Räumlichkeiten benötigt werden.

Bezüglich der Subventionen habe ich mich im Controlling erkundigt und es stehen Pauschale Fördermittel nur zu Verfügung, wenn die Einnahmen wieder den PFM zugeführt werden... scheidet also aus.

Ansonsten habe ich heut als zweite Rechnung die Kapitalwertrechnung nach folgendem Schema durchgeführt:

"-Anschaffungsauszahlung + (Patientenmenge*Vergütung - Kv - Wartungskosten für das entsprechende Jahr)*1,025^-t "
... und das für die gesamte Nutzungsdauer.

Ist das korrekt so?

In den Herstellerinformationen steht, dass das Gerät nach t Jahren gegen ein neues Gerät gegen Abschlagszahlung von x Euro eingetauscht werden kann.
Kann ich diese Abschlagszahlung als Restverkaufserlös bzw. Liquidationserlös interpretieren und die Kapitalwertrechnung mit integrieren?

Zu guter Letzt möchte ich noch den Return on Investment berechnen. In meinen Unterlagen steht, dass man hierfür den durchschn. Gewinn vor Zinsen / durchschn. gebundenes Kapital berechnet. Könnte man dies auch mit dem Kapitalwert berechnen ... also quasi Kapitalwert / Anschaffungsauszahlung?
flying Horst
Gast
slasha86 schrieb
Hallo Horst,

danke für die Antwort. Eine Kalkulatorische Miete gibt es nicht, da keine zusätzlichen Räumlichkeiten benötigt werden.


Das verstehe ich jetzt nicht. "Normalerweise" verrechnet man die kalkulatorische Miete, um die Opportunitätskosten der entgangenen alternativen Verwendung, also der andernorts erzielbaren Miete, abzubilden...

Zitat
Bezüglich der Subventionen habe ich mich im Controlling erkundigt und es stehen Pauschale Fördermittel nur zu Verfügung, wenn die Einnahmen wieder den PFM zugeführt werden... scheidet also aus.


Also eh oder je keine Diskussion über Subventionen/Fördermittel. OK.

Zitat
Ansonsten habe ich heut als zweite Rechnung die Kapitalwertrechnung nach folgendem Schema durchgeführt:

"-Anschaffungsauszahlung + (Patientenmenge*Vergütung - Kv - Wartungskosten für das entsprechende Jahr)*1,025^-t "
... und das für die gesamte Nutzungsdauer.

Ist das korrekt so?


Wenn die variablen Kosten auch völlig zahlungsgleich sind (und die Wartungskosten), was nicht immer der Fall ist und wenn dies tatsächlich die einzigen zahlungsgleichen Positionen sind, dann ist das zumindest von den in der Kapitalwertmethode auftauchenden Positionen her gesehen korrekt.
Bedenke, dass Du bei der Kapitalwertmethode annimmst, dass alle Zahlungen thesauriert werden und am Jahresende, quasi am 31.12.JJJJ, ausgeschüttet werden. Wenn man es ein Stück weiter präzisieren will und die Thesaurierungen jeweils auf einen Monat bezieht kann man den Kalkulationszinsfaktor qJahr, den Du für das Jahr angesetzt hast, in einen Monatfaktor qMonat mit Hilfe der Formel
qMon = qJahr^(1/12) berechnen. In Zeiten von ausreichender Digitaltechnik würde ich das sogar so machen.


Und dennoch steckt ein Fehler in obiger Formel. Es muss wenn schon denn schon heißen:

"-Anschaffungsauszahlung + (Patientenmenge*Vergütung - Kv - Wartungskosten für das entsprechende Jahr)*RBF(t Jahre, q)"

Wenn Du wirklich jedes Jahr den gleichen Zahlungssaldo hast, musst Du auch jede einzelne Zahlung disktonieren und aufsummieren, also z/q + z/q² + z/q³ + ... + z/q^t rechnen. Dieser Ausdruck wird in dem RBF, dem sogenannten Rentenbarwertfaktor zusammengefasst und dieser lautet:
RBF = [ q^t - 1 ] / [q^t * (q-1) ]

Außerdem staune ich nicht schlecht über den verdammt niedrigen Kalkulationszinsfuß von 2,5%. Soll das etwa die Inflationsrate abbilden? Davon rate ich dringend ab, denn der Kalkulationszins ist ein Opportunitätszins. Häufig liegt der aber zwischen 8 und 15% ganz grob.

Zitat
In den Herstellerinformationen steht, dass das Gerät nach t Jahren gegen ein neues Gerät gegen Abschlagszahlung von x Euro eingetauscht werden kann.
Kann ich diese Abschlagszahlung als Restverkaufserlös bzw. Liquidationserlös interpretieren und die Kapitalwertrechnung mit integrieren?


Ich würde es so machen:
Wenn bekannt ist, dass die Anlage 2 Mal (3 Mal?, 4 Mal?...) beschafft werden soll und man die Abschlagszahlung in Anspruch nimmt, ist diese quasi zu berücksichtigen. Also statt, sagen wir 10.000€ Wiederbeschaffungsauszahlung nur 6500€ Wiederbeschaffungsauszahlung. Dann kannst du eben diese 6500€ immer wieder benutzen und den Kapitalwert für mehrere male Wiederbeschaffung errechnen.
Hierbei muss natürlich auch die Patientenzahl möglichst realistisch prognostiziert werden.

Zitat
Zu guter Letzt möchte ich noch den Return on Investment berechnen. In meinen Unterlagen steht, dass man hierfür den durchschn. Gewinn vor Zinsen / durchschn. gebundenes Kapital berechnet. Könnte man dies auch mit dem Kapitalwert berechnen ... also quasi Kapitalwert / Anschaffungsauszahlung?


Ehhhmm... Nein. Das wäre ein Gemotsche von verschiedenen Konzepten.
Renditekennziffern erfreuen sich in der Praxis zwar großer Beliebtheit, sind aber "nur" Relativkennzahlen.
10€ Gewinn/2€ eingesetztes Kapital = 500% Rendite
1 Million Gewinn / 50 Millionen eingesetztes Kapital = 2% Rendite
;)
Mitglied
Registriert: Mar 2010
Beiträge: 11
Zitat
Und dennoch steckt ein Fehler in obiger Formel. Es muss wenn schon denn schon heißen:

"-Anschaffungsauszahlung + (Patientenmenge*Vergütung - Kv - Wartungskosten für das entsprechende Jahr)*RBF(t Jahre, q)"

Wenn Du wirklich jedes Jahr den gleichen Zahlungssaldo hast, musst Du auch jede einzelne Zahlung disktonieren und aufsummieren, also z/q + z/q² + z/q³ + ... + z/q^t rechnen. Dieser Ausdruck wird in dem RBF, dem sogenannten Rentenbarwertfaktor zusammengefasst und dieser lautet:
RBF = [ q^t - 1 ] / [q^t * (q-1) ]


z/q + z/q² + z/q³ So hab ich das auch berechnet, da ja jedes Jahr verschiedene Zahlungen anfallen.. Ich hab halt blos in meinem letzten Post den ersten Teil der Formel hingeschrieben weil die ganze Formel über eine Seite geht ;)

Zitat
Außerdem staune ich nicht schlecht über den verdammt niedrigen Kalkulationszinsfuß von 2,5%. Soll das etwa die Inflationsrate abbilden? Davon rate ich dringend ab, denn der Kalkulationszins ist ein Opportunitätszins. Häufig liegt der aber zwischen 8 und 15% ganz grob.


Als Kalkulationszinsfuß habe ich den Kalkulatorischen Zins genommen, welchen ich im Rechnungswesen der Einrichtung erfragt habe. Ist dies nicht zweckmäßig? Wie kann ich den Kalkulationszinsfuß ermitteln?

Zitat
Ehhhmm... Nein. Das wäre ein Gemotsche von verschiedenen Konzepten.
Renditekennziffern erfreuen sich in der Praxis zwar großer Beliebtheit, sind aber "nur" Relativkennzahlen.
10€ Gewinn/2€ eingesetztes Kapital = 500% Rendite
1 Million Gewinn / 50 Millionen eingesetztes Kapital = 2% Rendite


Bin ich also mit Break-Even und Kapitalwert gut aufgestellt? ... oder würdest du noch eine andere Berechnung mit aufführen? (Die Rendite liegt im dreistelligen Prozentbereich)
flying Horst
Gast
Renditekennzahlen sind m.E.n. überflüssig.
Was den dreistelligen Prozentbereich angeht, siehst du ja an meinem Zahlenbeispiel. 10€Gewinn bei 2€ Einsatz sind eben 500% Rendite - da kriegt selbst Ackermann feuchte Träume.
Ich als Unternehmer würde aber lieber 1 Millionen Gewinn bei 2 Millionen eingesetztem Kapital machen, auch wenn ich dann "nur" 50% Rendite mache. Von 1 Millionen lässt es sich besser leben (vorausgesetzt die 1 Millionen sind auch auf dem Konto und nicht nur Forderungen ;).

Den kalkulatorischen Zins bei 2,5% p.a. anzunehmen halte ich irgendwie für zu wenig.
Schau mal hier:

http://www.bwl-bote.de/20090307.htm

und auch hier:

http://www.bwl-bote.de/20090317.htm

Das kann man natürlich kritisieren und da fällt mir ein, dass ich über das Thema Zinstheorie mal eindringlich was schreiben sollte. In unseren Skripten steht nämlich zum Beispiel GAR NICHTS von "Mindestrentabilität" im Zusammenhang mit dem Kalkulationszinsfuß. Das Konzept was Zingel da anwendet, wäre einmal zu hinterfragen
« Zuletzt durch Unbekannt am 12.06.2010 21:31 Uhr bearbeitet. »


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