Abteilung Versicherungsbetrug:
DER FLASCHENZUG
(unbekannte Quelle)

Als ich an dem Gebäude ankam, sah ich, daß der Wirbelsturm eine Anzahl Ziegel vom Dach getragen hatte. Ich habe deshalb einen Balken und einen Flaschenzug angebracht und damit zwei Kisten Ziegelsteine auf das Dach gehievt.

Als ich den Schaden beseitigt hatte, blieb eine große Anzahl Ziegelsteine übrig. Ich zog also die leere Kiste noch einmal auf das Dach und knotete dann den Strick unten fest. Dann ging ich durch die Luke erneut auf das Dach und füllte die Kiste mit den überflüssigen Ziegeln. Als ich das getan hatte, ging ich wieder hinunter und löste den Knoten.

Unglücklicherweise war aber die Kiste voller Steine nun schwerer als ich, und bevor ich begriff, was vorging, kam die Kiste herunter, und ich schwebte herauf. Ich klammerte mich an den Strick, aber auf halben Wege begegnete ich der Kiste, die mir heftig an die Schulter stieß.

Infolge der zunehmenden Geschwindigkeit kam ich ziemlich schnell oben an und schlug mit dem Kopf mit aller Gewalt an den Balken, während mir der Flaschenzug die Finger quetschte.

Im selben Augenblick kam die Kiste unten an, aber infolge der Geschwindigkeit schlug sie so heftig auf, daß der Boden heraussprang und die Ziegel überall herumflogen.

Da ich selber aber nun plötzlich viel schwerer war als die nun leere Kiste, sauste ich wieder nach unten, und die leere Kiste begegnete mir unterwegs und zerbeulte mir das rechte Knie.

Als ich unten ankam, fiel ich auf die Ziegelsteine und bekam durch die scharfen Kanten mehrere böse Schrammen. Offenbar verlor ich dadurch die Geistesgegenwart, denn ich ließ den Strick los. Die Folge war, daß mir die leere Kiste auf den Kopf fiel.

Seitdem bin ich hier im Krankenhaus und bitte höflichst um Urlaub.