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AfA Bitte um Hilfe

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Mitglied
Registriert: Mar 2019
Beiträge: 1
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei einen Businessplan zu erstellen. 0% Eigenkapital, 100% aus Gläubigerhand, kurz, mittel und langfristige Kredite. (Einzelunternehmen)
Jetzt zu meinem Problem:

Wenn ich im worst case 170.000€ Umsatz im ersten Jahr mache, 150.000€ Ausgaben (inkl. Zins) habe und noch 70.000€ Abschreibungen dazurechne, lande ich vor Steuern im Minus. Ich muss also keine Steuern zahlen und entnehme dann noch mein Unternehmerlohn.

Wie muss ich das jetzt bewerten.?
Die Abschreibungen sind ja eigentlich keine Kosten? Dass sie gewinnmindernd wirken ist klar. Verschleißt ja, wird benutzt etc. Für Instandhaltung habe ich aber separat Kosten eingeplant.
So ein angeschafftes Stück Möbel verursacht ja keine weiteren Kosten. Trotzdem wird alles zu einem stolzen Sümmchen addiert und ist ja grundsätzlich auch gut um Steuern zu senken. Aber Abschreibungen werden ja so nie bezahlt, warum auch, dann hätte ich den PC für 1000€ in 3 Jahren ja 2 mal gekauft, einmal normal und 3x zu 333€ in AfA raten. so ist es ja nicht. Aber wie muss ich die AfA sehen? Außer gewinnmindernd?

Bin ich jetzt gut im Geschäft oder geh ich baden?
Meiner Meinung nach sieht alles gut aus. Ich habe weniger Ausgaben als Umsätze und wenn ich den worst case vermeiden kann, kann ich auch betriebliche Rücklagen bilden.

Aber ich werd das Gefühl nicht los dass ich hier einen Denkfehler habe.

Danke an alle die mir helfen wollen.

matzman
Mitglied
Registriert: Jul 2017
Beiträge: 314
Hallo,

natürlich sind Abschreibungen Kosten. Die abschreibbaren Gegenstände verschleißen ja mit der Zeit und erfahren so einen Wert- und Gebrauchsverlust. Du kannst die Abschreibungen so verstehen, dass diese deine Ersatzinvestitionen am Ende der Nutzungsdauer finanzieren sollen. Wenn es sie nicht gäbe, würde dein Unternehmen automatisch permanent an Substanz verlieren und du wärst rechnerisch nach der Nutzungsdauer deines Anlagevermögens vollkommen ohne Unternehmenssubstanz. Das kann ja nicht sein. Die "Einsparung", die du durch die Abschreibungen vornimmst, dienen als Refinanzierung der Ersatzinvestitionen nach Ende der Nutzungsdauer. Verjubeln wäre also ziemlich unklug.

Deine Zahlen fürs erste Jahr sind zwar dann negativ, aber das muss nicht dramatisch sein. Für gewöhnlich sind die ersten Gründerjahre Verlustjahre und du hättest nie und nimmer eine volle Fremdfinanzierung erhalten, wenn da keine positive Perspektive drin wäre. Trotzdem solltest du gerade bei den Zahlen immer schön genau hingucken. Und je nach Rechtsform des Unternehmens hängst du ja mit deinem Privatvermögen drin.

Viele Grüße

Chris


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