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Transferzahlungen

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Mitglied
Registriert: Jun 2018
Beiträge: 1
Hallo zusammen,

ich bin neu in diesem Forum und hoffe, dass ich das Thema nicht überlesen habe und ein Thema anlege, welches bereits existiert.

Ich habe ein Verständnisproblem mit öffentlichen Transfers (Transfers im allokativen Bereich, die eine Mengensteigerung durch Anregung der Nachfragseite/Privatpersonen) bewirken sollen.

Beispiel: Die Gemeinde fördert die energetische Sanierung alter Gebäude im Ortskern mittels eines Investitionszuschusses von 35 % der förderfähigen Kosten. Die Menge der Sanierungen steigt dadurch. Aber wie verteilt sich die Konsumenten- und Produzentenrente bzw. wo ist der Wohlfahrtsverlust abgebildet, der die staatliche Subvention darlegt?

Leider konnte ich meine Grafiken hier nicht hochladen.Aber ist es die Differenz zwischen dem alten und neuen Preis auf der linken Achse des Diagramms (Preis) und der Fläche von dieser Achse bis zum neuen Angebotspreis?

Ist die staatliche Subvention immer größer als der Nutzenzuwachs bei Konsumenten und Produzenten oder existiert auch der Fall, dass die staatliche Subvention dies nicht übersteigt, weil ein Marktungleichgewicht/versagen geherrscht hat?

Vielen Dank!

MaFu
Mitglied
Registriert: Jul 2017
Beiträge: 314
Hallo,

vielleicht müsste man zunächst unterscheiden, ob der betrachtete Markt ohne staatlichen Eingriff überhaupt effizient ist. Das wäre dann der Fall, wenn kein Marktversagen beispielsweise in der Form eines externen Effekts vorliegt. Bei Fragestellungen zur Umweltökonomie sind meist externe Effekte im Spiel, was bedeutet, dass der Markt ohne staatlichen Eingriff einen Wohlfahrtsverlust hat und durch den staatlichen Eingriff beispielsweise in Form einer Subvention auch eine Minderung des Wohlfahrtsverlusts eintritt.

Nehmen wir mal an, dass genau das hier nicht der Fall ist, und der Markt zuvor effizient und damit wohlfahrtsmaximal war. Dann führt eine Subvention zu einer Rechtsverschiebung der Angebotsfunktion mit der Folge eines neuen Marktgleichgewichts. Der Wohlfahrtsverlust wäre grafisch dann das "Dreieck" rechts vom alten Gleichgewicht, dass durch die Differenz neue Gleichgewichtsmenge und alte Gleichgewichtsmenge sowie den Subventionssatz bestimmt wird. Die Differenz zwischen altem und neuen Preis ist nur ein Teil des Subventionssatzes, da Überwälzungen stattfinden (außer eine Marktseite reagiert vollkommen preiselastisch oder vollkommen preisunelastisch).

Die neue Produzenten- und Konsumentenrente kann man im Falle der Subvention ein bisschen schlecht sehen, aber es kommen dann weitere Dreiecke hinzu. Gleichzeitig verlieren die Seiten aber auch ein Rechteck, dass durch Subventionssatz mal neue Menge beschrieben wird. Insgesamt sind die Zugewinne aber kleiner als die Subventionssumme, weshalb der Wohlfahrtsverlust entsteht. Wie gesagt, das gilt nur dann, wenn der Markt vorher ein effizienter Wettbewerbsmarkt war.

Ich hoffe, das hilft ein bisschen weiter.

Viele Grüße

Chris


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