Forum

Eigenkapitalquoten bei Banken

Seite: 1

Autor Beitrag
Mitglied
Registriert: Nov 2017
Beiträge: 7
Hallo zusammen, ich sitze gerade an meiner ersten Seminararbeit zum Thema "Ergebnisstrukturanalyse - Vergleich zw. deutschen und US-Großbanken" und sitze gerade vor der Bilanz der Deutschen Bank 2016 und stehe irgendwie auf dem Schlauch.
Laut Basel 3 muss die EK-Quote ja nun bei mind. 8% liegen.
In der Bilanz ist jetzt ausgewiesen:
Eigenkapital 46.067 Mio. €
- gezeichnetes Kapital 3.531 Mio. €
- Kapitalrücklage 35.796 Mio. €
- Gewinnrücklagen 13 Mio € (gesetzlich) + 6.280 Mio. € (andere)

Die Bilanzsumme beläuft sich insgesamt auf 1.372.646 Mio. €.

Daraus ergibt sich doch eine EK-Quote von 46.067/ 137.372.646 = 3,335 %.
Dies würde doch eher zu einer Leverage Ratio passen und nicht zu den EK-Anforderungen nach Basel 3?
Wahrscheinlich überseh ich hier etwas total triviales, aber könnt ihr mir erklären, wo ich gedanklich falsch abgebogen bin?

Vielen Dank im Voraus :)
Mitglied
Registriert: Jul 2017
Beiträge: 314
Hallo,

schau vielleicht noch mal in den Basel III-Akkord, was man zum EK zuzählen und was man aus der Bilanzsumme rausrechnen darf - da gab es so ein paar spezielle Berechnungssachen, wenn ich mich recht erinnere.

Wird vermutlich aber auch nicht ausreichen, um auf die 8 Prozent zu kommen - die Deutsche Bank erfüllt im Moment schlicht diese Anforderung nicht. Das war und ist ja auch Diskussionsgegenstand.

Viele Grüße

Chris
Mitglied
Registriert: Nov 2017
Beiträge: 7
Moin,
Danke für die zeitnahe Antwort. Das werde ich wohl nochmal machen! :)
Mitglied
Registriert: Jul 2017
Beiträge: 314
Hallo,

noch mal ganz kurz, habe nur einen kurzen Blick in einen Artikel zu Basel III reingeworfen. Ich denke, der Ansatz mit der Eigenkapitalquote ist hier bereits teilweise überholt, da der Akkord eine Reihe von Kennzahlen beschreibt. Bei der Quote ist meist vom Kernkapital die Rede, somit dürfte in erster Linie gezeichnetes Kapital plus Gewinnrücklagen relevant sein.

Den Leverage-Ratio, den du ausgerechnet hast, taucht in den Beschreibungen auch auf, allerdings ohne eine genaue Zielgröße, die eingehalten werden soll, wenn ich das richtig gelesen habe. Wie auch immer, die Deutsche Bank ist so oder so hier in Schwierigkeiten. :-D

Viele Grüße

Chris
Mitglied
Registriert: Nov 2017
Beiträge: 7
Hallo Chris, danke für deine Antwort!
Habe nochmal in den Jahresbericht geschaut und auch nochmal die Berechnung der Baseler-EK-Quote geschaut. Ich glaube, ich habe einfach vergessen, die Aktiva mit den entsprechenden Risikos zu gewichten. Der Jahresbericht weist RWA in höhe von 357,5 Mrd. € aus. Wenn ich dann die Eigenkapitalquote berechne komme ich auf ca 12% und damit würden ja auch die geforderten 8% erreicht werden.
Mitglied
Registriert: Jul 2017
Beiträge: 314
Hallo,

stimmt, die Risikoverrechnung ist hier ja besonders wichtig. Wenn du was passendes raushast, super. :-) Wobei mir 12 Prozent recht hoch scheinen - aber kann natürlich sein. Soweit ich das von der Deutschen Bank mitbekommen, haben die enorme Schwierigkeiten, sowohl die Kennzahlen nach Basel III zu erfüllen, als auch positive betriebswirtschaftliche Kennzahlen darzubringen. :-)

Viele Grüße

Chris
Mitglied
Registriert: Nov 2017
Beiträge: 7
Habe mir jetzt ein paar Jahresberichte von 2007-2011 angeguckt, und in deren Risikoberichten kommen sie jedes mal auf mind. 8% - meistens sogar über 10%. Kann man sich jetzt natürlich fragen, wie viel in den Bilanzen und der GuV da geschönt ist, aber das werd ich ja wohl nicht nachvollziehen können :D
Mitglied
Registriert: Jul 2017
Beiträge: 314
Nun, es gibt ja die Möglichkeit, toxische Wertpapiere in eine eigene Gesellschaft auszulagern, und schon sind sie aus der eigenen Bilanz verschwunden ...


Seite: 1

Parse-Zeit: 0.0505 s · Memory usage: 1.48 MB · Serverauslastung: 1.95 · Vorlagenbereich: 2 · SQL-Abfragen: 9