Hallo zusammen,
auch auf die Gefahr hin, dass ihr mich für dumm haltet, habe zwei Fragen, über die ich mir immer wieder neu den Kopf zerbreche, vielleicht könnt ihr mir da mit einer einfachen Erklärung weiterhelfen

1. Wieso ist eine EK-Quote von 100% nicht erstrebenswert?

Hierzu ein Zitat von www.investor-verlag.de
"Also Eigenkapitalquote von 100% erstrebenswert? Warum gibt es die nur sehr selten?
Weil es für die Aktionäre durchaus besser ist bzw. sein kann, wenn ein Teil der Investitionen mit Krediten finanziert wird. Wenn eine Investition eine Rendite von 10% bringt, dafür ein Bankkredit zu 6% Zinsen aufgenommen werden muss, dann lohnt sich das. Vielleicht kann das Unternehmen sogar eine Anleihe zu nur 5% am Markt platzieren. Das ist für die Aktionäre dann günstiger, als die Investition selber mit frischen Kapital zu finanzieren."

Unabhängig davon, ob es sich um eine AG handelt, wieso ist es denn günstiger im o.g. Fall einen Kredit aufzunehmen, als mit frischem Kapital zu finanzieren? Wenn ich doch mein eigenes Geld aufbringe, spare ich mir die 6% Zinsen. Okay, ich verzichte gleichzeitig auf die Zinsen, die ich bekäme, wenn ich mein Geld zur Bank bringen würde (was aber so oder so nur ca. 1% wären) und ich habe ein höheres Risiko (aber das lässt sich doch in den meisten Fällen auch abschätzen).

2. Passend zur oberen Frage. Mir ist immer noch nicht 100% klar, wieso EK teurer ist als FK?
Nur weil die Zinsen fürs FK steuerabzugsfähig sind? Mit EK hätte ich doch garkeine festen Zinsen zu zahlen? Vermutlich spielt hier auch wieder das Risiko eine Rolle?!

Hoffe ihr könnt mir da ein wenig weiterhelfen. Habe schon öfter diesbezüglich recherchiert, befriedigende Antworten konnte ich jedoch nicht finden, vielleicht bin ich ja auch einfach zu dumm

Herzlichen Dank im Voraus!
Rowley

1) Leverage Effekt

2) das erhöhte Risiko muss auch noch vergütet werden

Wenn z. B eine AG auf dem Finanzmarkt atraktiv bleiben will muss sie ihren Aktionären eine annehmbare Dividente ausschütten! Dieses Kapital fehlt dann als EK.

Oder wenn eine große Investition ansteht die ohne FK nicht zu stemmen ist.

Ferner liegt das EK i.d.R. nicht auf einer Bank, sondern ist im Unternehmen gebunden.

2) Eigenkapital ist grundsätzlich teurer als Fremdkapital:

-Eigenkapitalgeber sind einem höheren Risiko ausgesetzt, dies liegt daran das EK-Geber keine festgelegten Zinszahlungen erhalten wie die FK-Geber

-durch das erhöhte Risiko haben die EK-Geber grundsätzlich einen höheren Anspruch auf Verzinsung ihres eingesetzten Kapital

-im Insolvenzfall werden die FK-Geber generell vor dem EK-Gebern bedient (EK ist Haftungskapital!)

Fremdkapital, wenn billiger als die Eigenkapitalrendite kann ein Hebel zur Verbesserung dieser sein (Levarageeffekt)!