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Rahmenstoffplan-Ausschüsse, grausel

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Hi @all,

ich hatte kürzlich Gelegenheit, mit jemandem zu sprechen, der in dem Ausschuß sitzt, der den Rahmenstoffplan gemacht hat. Dabei kamen einige interessante Sachverhalte ans Tageslicht. Kurz zusammengefaßt:

1. Das Durchschnittsalter der Ausschußmitglieder ist weit oberhalb des Rentenalters. Das könnte die bieweilen wundersamen Themen erklären, z.B. das Stichwort mit der "wertenden Betriebswirtschaft" (H. Nicklisch "Die Betriebswirtschaft", Stuttgart 1932).

2. Die Kompetenz der Stoffplanersteller, die ihre berufliche Blütezeit in den 1960er und 1970er Jahren hatten, wäre damit in Zweifel zu ziehen. Entwicklungen wie IFRS oder die digitalen Techniken (OLAP, Data Warehousing, ERP, CRM und der Rest) sind ihnen weitgehend unbekannt.

3. Der Stoffplan wird bewußt löcherig gehalten, um nicht so bald wieder verändert werden zu müssen. Das soll eine Vorgabe von oben gewesen sein.

4. Die gewisse inhaltliche Unbestimmtheit hat auch den bewußt gewählten Zweck, den Aufgabenausschüssen genug Raum für inhaltliche Grausamkeiten bei den Prüfungsfragen zu geben.

Das alles finde ich wenig prickelnd. Es zeigt, daß die Politik die Kammerlehrgänge geringschätzt. Sie haben solche Behandlung nicht verdient.

Mal sehen, vielleicht mache ich da einen knackigen Boten draus... das Problem: ich muß die Quelle schützen, und zu viele Einzelheiten offenbaren, wer geplappert hat. Der Singvogel würde dann aber aufhören, zu zwitschern, und ich würde vielleicht einen Auftraggeber verlieren ;-)

Ach ja: meine Quelle hat bestätigt, daß "oben" wohlbekannt ist, daß die Kammerprüfungen immer wieder teils heftige Fehler enthalten. Was man dagegen zu tun gedenkt? Ähhh... also...

Das betrifft auch andere Fortbildungsprüfungen. Es ist offenbar ein generelles Phänomen.
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Ort: überall und nirgends
"HZingel" schrieb
... daß "oben" wohlbekannt ist, daß die Kammerprüfungen immer wieder teils heftige Fehler enthalten. Was man dagegen zu tun gedenkt? Ähhh... also...

Das betrifft auch andere Fortbildungsprüfungen. Es ist offenbar ein generelles Phänomen.


Na, das fällt aus meiner Sicht kaum auf, da erst bei einer Weiterbildung die Absolventen so viel Selbstbewußtsein haben um auch mal IHK-unbequeme Fakten an die Öffentlichkeit zu zerren. Bei den Berufsabschlüssen (und selbst bei einigen BW-Absolventen) wirkt das altbewährte Druckmittel: "lieber nichts sagen - vielleicht braucht man die IHK ja noch".

Ansonsten sind in den Prüfungsausschüssen für die Berufsabschlüsse der 1. Stufe meist Leute, die es selbst nicht besser wissen (IHK-Fachwirte oder IHK-Betriebswirte). Selbst die Berufsschullehrer haben zumindest hier im Bezirk keine Lust mehr bei der Veräppelung mitzumachen und steigen reihenweise aus. Und somit gibt es keine Leute, die Fehler/Ungereimtheiten feststellen können oder diese gar an die Öffentlichkeit zerren.
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Beiträge: 48
Hallo zusammen,

ich denke, das Problem liegt darin, dass sich zu wenige junge Leute in IHK-Ausschüssen betätigen.
Ich bin seit 3 Jahren in zwei Prüfungsausschüssen, war 27 Jahre jung, als ich damit angefangen habe. Das Alter ist total unüblich und meiner Erfahrung nach kann man bei den meisten Ausschüssen schon froh sein, wenn die jüngsten Prüfer um die 40 sind.

Also Leute, ran an die IHK-Ausschüsse, da wird händeringend Nachwuchs gesucht. :D
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Beiträge: 23
Na dann lass mal was vom Stapel, was muß man tun, damit man da hin kommt, was sind die Voraussetzungen und vor allem was muß man alles tun, wenn man dort ist...
Plaudere doch mal ein bischen aus dem Nähkästchen.

Wobei: Durch mich würde keine deutliche Verjüngung stattfinden, da ich die 40 auch schon fast erreicht habe...
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Beiträge: 168
"Schönling" schrieb
Na dann lass mal was vom Stapel, was muß man tun, damit man da hin kommt, was sind die Voraussetzungen und vor allem was muß man alles tun, wenn man dort ist...
Plaudere doch mal ein bischen aus dem Nähkästchen.

Wobei: Durch mich würde keine deutliche Verjüngung stattfinden, da ich die 40 auch schon fast erreicht habe...


Glaub mir, du würdest den Schnitt noch gewaltig drücken :wink:
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Registriert: Apr 2004
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Ort: Erfurt
Es ist mE nach beiweitem nicht nur eine Frage des Alters. Auch über Mißmanagement und den Rest könnte ich einen Haufen heftige Geschichten erzählen. Nur mal ein Detail, eines, bei dem ich neutral bin (das ist besser): hier hatte für viele Jahre der Personaler der Oper Erfurt beim Betriebswirt/IHK den Orga- und Führung-Teil gemacht, und der Mensch wußte, was er tut. Hat täglich mit den Künstlern zu tun, kennt alle menschlichen Abgründe. Weiß auch, mit richtig zickigen Personen umzugehen (und kennt die entsprechenden zugrundeliegenden Konzepte aus Management, Psychologie und Soziologie). Kam bei den Teilnehmern gut an. Wurde von allen geschätzt. Und wurde rausgeekelt. Jetzt haben die niemanden, der das richtig machen kann...

Noch Fragen?
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Beiträge: 77
..
gibts eonen Gesang, was nächste Woche bei Unternehmensführung thema sein könnte?
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Ort: Erfurt
Warum, muß man neuerdings singen??
Nein, Zwitschern hilft auch net, http://twitter.com/HZingel
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Registriert: Oct 2007
Beiträge: 77
... bin 6 Monate raus aus dem Thema.
Muss zum 2. mal ran.
Pech :oops:


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