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Der TBW und die Politik, ein Trauerspiel

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Hi @all,

ich konnte heute morgen hier nicht mitmischen. Das lag daran, daß ich im Wahlkreisbüro eines Bundestagsabgeordneten war und mit dem über die IHKen, die Prüfungen und die ganzen Probleme hier gesprochen habe. Es ist (für mich) erstaunlich, wie leicht man an diese Leute rankommt (ein Anruf genügt). Ich habe dem Menschen die Einzelheiten dargestellt und ihm einige der Postings gezeigt, die hier so geschrieben wurden.

Nur herausgekommen ist dabei nichts.

Es ist wie viele von Euch schon immer wissen: die Selbstverwaltung der Industrie- und Handelskammern verhindert direkte Eingriffe der Politik. Es besteht keine Weisungsbefugnis. Das Problem wurde, so hatte ich das Gefühl, zur Kenntnis genommen aber nicht mehr. Allerdings war "mein" Abgeordneter auch kein Spezialist für Bildungsfragen; die MdB haben ja jeweils ihre Fachgebiete, die sie mehr oder wniger gut ausfüllen. Dieser hat mir angeboten, einen Kontakt zu den jeweiligen Fachgremien herzustellen. Ob das aber irgendeinen Erfolg haben wird oder kann, konnte er mir nicht versichern.

Was kann man jetzt noch tun, das Problem "von oben" anzugehen? Vielleicht kennt jemand die Frau Schavan?
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find ich vorbildhaft das Problem weiter zu diskutieren und Aufmerksamkeit zu erzielen.

Besonders diese TBW Prüfung 2008 wie immer sie jetzt auch von den einzelnen IHK bewertet wird oder nicht, hat den Teilnehmern keine faire Chance gegeben die Prüfung zu bestehen.

Was immer hier auch für Ergebnisse herauskommen, sie sind falsch, weil die Prüfung falsch war.

Soviele schlechte Resultate können nicht lügen und dieses Debakel verursacht durch die Prüfungssteller soll jetzt einfach akzeptiert werden???
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Hallo Harry,
ich meine, dass man nur zusammen etwas erreichen kann mit Unterstützung der Öffentlichkeit. Damit meine ich z.B. Zeitungen, TV oder ähnliches. Außerdem könnte doch auch eine Unterschriften Aktion den Druck erhöhen?

Eine Schlagzeile wie: "IHK zockt Prüflinge ab" macht sich bestimmt gut in einer Tageszeitung. Da würde die IHK schon reagieren. Ich habe in der Firma einen Presseverteiler mit e-mail von ca. 100 Journalisten in ganz Deutschland. Es gibt bestimmt einen der sich für die Problematik Interessiert. Man konnte auch den Techniker Verband angehen. www.v-dt.de. Oder Wir gründen selber ein Verein der unsere Interessen gegenüber der IHK und der Öffentlichkeit vertritt.

Wie seht Ihr das?

Gruß

Matthias
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Hi Eisbär,

icb in leider etwas enttäuscht vom ganzen Kammersystem, besonders wenn man Dinger wie http://www.bwl-bote.de/20081024.htm als Feedback bekommt. Auch der Weg in die Politik scheint mindestens lang, um es vorsichtig auszudrücken. Da wirst Du wohl schon Recht haben mit dem Gang in die Öffentlichkeit.

Immerhin habe ich Feedbacks von einer Kammer, wo immerzu die BWL-Boten auf dem Tisch liegen, jemand druckt die aus. Und wir wissen, daß die Kämmerlinge hier recht zahlreich jeden Tag in der Logdatei stehen; insofern werden wir also schon wahrgenommen. Das mit einer Tageszeitung habe ich noch nicht hingekriegt, auch nicht das mit dem Fernsehen: die konnte ich bisher nicht erwärmen... wenn Du das hier über Deinen Presseverteiler laufen lassen kannst, wäre das aber ganz sicher hilfreich. Verlinke ggfs. auch den BWL-Boten, oder wir sprechen uns vorher ab, welche Links da rein sollen. Nur zwei oder drei aussagekräftige Links sind vermutlich besser als zu viele Verweise.

Bei der Frage mit dem Techniker-Verein stehen mE nach zwei Dinge im Wege: die große räumliche Distanz und die Fluktuation. Schließlich verschwinden viele Leute aus dem Forum, wenn sie den Abschluß haben, und nicht alle sagen Tschüß. Wenn es aber einen Weg gibt, sowas aufzuziehen, wäre ich allemal dabei!
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Hallo Harry,
ich werde morgen mal den Presseverteiler nutzen und dann folgende BWL Boten anfügen:
»Geprüfter Technischer Betriebswirt«: massive Probleme mit der Herbstprüfung 2008

»Auffällig geworden«: wie der DIHK auf Beschwerden reagiert
Sowie den Link auf deinen Boten.

Mal sehen ob da eine Reaktion kommt.
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OK, bin gespannt, was dabei rauskommt...
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Ort: weit, weit weg...
Also wenn aus diesem Disaster nicht bald Konsequenzen gezogen werden, dann weiss ich auch nicht. Lange kann man das doch nicht mehr unter den Teppich kehren.

Aber hat schon mal einer der betroffenen Absolventen laut darüber nachgedacht, Regressansprüche anzudrohen oder geltend zu machen. Gut es geht dann nur um Prüfungsgebühren - aber immerhin haben ja die eine oder andere Kammer schon einen Nachlass für die zu wiederholende Prüfung angedeutet.

Ich kann mir gut vorstellen, das man auch über die Kursgebühren reden muss (falls der Vorbereitungskurs ebenfalls von der IHK durchgeführt wurde). In der freien Wirtschaft wäre das mit das erste nachdem das Problem gelöst ist.

Aber vielleicht sollten wir alle uns an unsere Wahlkreis-Abgeordneten wenden und an die örtliche Presse. Nur so gibt es Aufmerksamkeit und vielleicht setzen sich dann endlich die Verantwortlichen zusammen und lösen die Probleme oder lassen in Zukunft die Finger von Sachen die ihnen offensichtlich über den Kopf gewachsen sind :!:
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Es gibt derzeit den Vorschlag, die Oktober-Prüfung für ungültig zu erklären, also nicht bei der Anzahl der möglichen Versuche mitzurechnen. Das könnte die entlasten, die zum dritten Mal durchgefallen sind und jetzt insgesamt keinen Ausweg mehr sehen. Freilich wäre dies eine ungewöhnliche Lösung, aber das ist ja auch eine ungewöhnliche Lage. Ist aber bisher nur ein Vorschlag und meines Wissens noch nirgendwo Realität...
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HuHu,

das ganze ist natürlich ein nicht einfaches Thema. Buchprüfungen verleiten einen schon mal gerne dazu nicht richtig bzw. nicht genug zu lernen. OK, das natürlich soviel in REWE "ich auch" durchgefallen sind ist natürlich nicht wircklich normal, was aber haben denn die gemacht, die es geschafft haben?

Hat einer eigentlich eine Ahnung wie hoch die Durchfallquote in REWE ist?
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Das klingt ja interessant und würde einigen bestimmt enormen Druck nehmen. Des weiteren wäre das mal ein Zeichen der IHK das in die richtige Richtung geht. Das Abwerten der Prüfung hilft sicherlich, aber ist sicherlich nicht ein so eindeutiges Zeichen wie das, die Prüfung nicht werten zu wollen. :roll:
Aus welcher Ecke kommt denn dieser Vorschlag und wie weit besteht die Chance das dies Realität wird ?

:lol:
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Ich wurde wie so oft von meiner Quelle gebeten, keine Namen zu nennen. Es ist aber anscheinend kein Vorschlag, der von einer Kammer kommt, sondern einer, der einer Kammer gemacht wurde. Die freilich gut daran täte, darüber gut nachzudenken...
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Stimmt die IHK sollte dies mal überdenken, vielleicht kommt ja dann aus deren Ecke ein Gegenvorschlag oder zumindest regt es die langsam mahlenden Kammermühlen an.

Für mich wäre es zumindest beruhigend da dies mein zweiter REWE Versuch war und mir nur noch W2 also der dritte Versuch bleibt. Es würde zumindestens den Druck aus der Sache nehmen, da ich alle anderen Prüfungen auf Anhieb geschafft habe.

Aber ich bin froh das zumindest etwas passiert und endlich die IHK in Zugzwang kommt.

:roll:
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Hi @all,

zu der Debatte ist soeben http://www.bwl-bote.de/20081121.htm erschienen. An einem weiteren Artikel in diese Richtung wird gerade gebastelt; kommt voraussichtlich am Montag.
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Tach zusammen,

gibt es eigentlich schon was aktuelles zum Thema Herbstprüfung 2008? Hat einer eine Ahnung ob die Ergebnisse bleiben oder eventuell sogar eine Wiederholung speziell beim Rechnungswesen veranstaltet wird?
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"Grinser" schrieb
Tach zusammen,

gibt es eigentlich schon was aktuelles zum Thema Herbstprüfung 2008? Hat einer eine Ahnung ob die Ergebnisse bleiben oder eventuell sogar eine Wiederholung speziell beim Rechnungswesen veranstaltet wird?


Zumindest die IHK-Köln-geprüften warten noch auf die Ergebnisse - welche für den Anfang der kommenden Woche angekündigt worden sind.

cu
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Ich habe mich nach wiederholten Anfragen, heute bei der IHK/Kiel nach meinem Ergebnis der letzten Wiederholungsprüfung (Anfang Oktober 2008) für REWE und INFI telefonisch erkundigt.
Ich bekam auf meine Frage folgende selbstgefällige Antwort:„Hat ja leider wieder nicht geklappt“.
Meine Frage an den zuständigen IHK-Menschen war, ob es eventuell noch eine Möglichkeit gebe, die Prüfung (REWE und INFI) aufgrund des Chaos der letzten Herbstprüfung 2008 zu wiederholen, sagte Er mir, “Es gebe da noch eine Chance“. Ich fragte voller Elan ,“ Wie sehe denn diese „Chance“ aus“. Er antwortete: “Ja, Sie (Ich) können doch einfach die gesamte Prüfung noch mal wiederholen“. Ich fragte nach: „ REWE und INFI“? „Nein“, antwortete Er mir in einem überheblichen Ton,“ Natürlich den gesamten Teil A und B“.
Ich fragte nochmals nach: „Obwohl ich den Teil A zur Hälfte und den Teil B (PERS 93 Pkt, IT 61 Pkt. und FG 78 Pkt.) komplett bestanden habe“? „Ja“, sagte Er mir kurz und knapp.
Darauf hin bedankte ich mich für das „Informative Gespräch“.
Da es jetzt die zweite Wiederholungsprüfung in REWE und INFI war, heißt das für mich. Aus und vorbei, das war´s mit dem TBW.

Erstens werde auf keinen Fall die gesamten Prüfungsteile A und B nochmals wiederholen und der IHK mein wohlverdientes Geld für weitere Prüfungsgebühren in den Rachen werfen. Und zweitens ist die Motivation nach der letzten „Prüfung“ völlig im Keller.
Es macht vielleicht denn Anschein haben, das ich aus Enttäuschung diese Zeilen schreibe. Aber ich stelle auch folgende Fragen.
Wieso hatte unsere Klasse erst sechs Wochen vor der ersten Prüfung im Herbst 2007, und mit Nachfragen eines Absolventen, die Anmeldung von der zuständigen IHK erhalten?
Und wieso sind bei dieser Prüfung über 80 Prozent durch gefallen, und der Beste in unserer Klasse hatte gerade mal 54 Pkt. in REWE.
Warum sind die Aufgaben für REWE so schwer Nachvollziehbar ? Ich hatte einige Monaten nach der ersten REWE-Prüfung die Prüfungsunterlagen einer Bekannten (Studierte Betriebswirtin) vorgelegt. Sie fragte mich tatsächlich ob ich BWL studiere. Selbst Sie konnte nicht alle Fragen/Aufgaben sofort beantworten. Auch unser Dozent hatte bei der Korrektur Schwierigkeiten bei einigen Aufgaben.
Und wieso gibt es immer wieder so gravierende Unterschiede bei der Benotung? Einmal gibt es Teilpunkte, einmal wird nur das Ergebnis bewertet.

Ich möchte ja nicht alles Schlecht reden aber die Arroganz die von den IHK´s und teilweise auch von den Dozenten in den dazu gehörigen Bildungsträgern kommt, ist Unerträglich.

Ich habe während der gesamten Schulzeit (2 ½ Jahre in Teilzeit) nicht einmal den Eindruck gehabt, hier eine geeignete Unterstützung zu bekommen (und so was nennt man „Dienstleistung“). Für mich war das Ganze eine Zeitaufreibende und teure Lehre die ich mit Sicherheit noch lange Nachhaltig in negativer Erinnerung behalten werde.

Ich wünsche und hoffe das alle anderen TBW´ler Ihre Prüfungen bestehen.

Schönen Gruß aus Kiel

Chaosihk

PS: An alle zukünftigen TBW´ler, lasst euch nicht von meinen Brief beeinflussen.
Ich musste einfach den angestauten Frust der letzten 2 ½ Jahre über die IHK loswerden.
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Registriert: Apr 2004
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Ort: Erfurt
Hi,

ich habe leider auch keine befriedigendere Lösung für Dich, aber Du bist wirklich nicht der Einzige mit dieser Art von Problem. Das bringt die Hoffnung, daß man diesmal eine möglicherweise bundesweite Gesamtlösung findet. Anzeichen dafür gibt es, aber eben nur Anzeichen. Es kann auch sein, daß man die Sache auf dem Rücken der Leute austragen will. Auch dafür gibt es leider Anzeichen. Uns allen bleibt am Ende nur abwarten... ja, das ist keine gute Antwort, ich weiß. Aber wer hat eine bessere?

Es gibt nur eines, wozu ich Dich ermutigen kann: schreib hier rein, wie es weiter geht bei Dir. Ich kann Dir versichern, daß die Kämmerlinge hier recht zahlreich mitlesen. Nur ob sie auch mitdenken, das kann ich natürlich nicht wissen...


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