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FH-Studium oder sicherer Arbeitsplatz?

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Guten Tag!

Ich brauche dringend Hilfe und bin auf der Suche nach neutralen Meinungen.

Ich bin 22 Jahre alt und habe vor einem halben Jahr meine Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau beendet. Jetzt habe ich mich für ein Studium (Betriebswirtschaft und Management) an der FH beworben und auch schon die ersten Zusagen bekommen.
Mein Chef versucht mir das Vorhaben mit dem Studium nun auszureden und möchte, dass ich bleibe.

Wie würdet ihr euch entscheiden? Würdet ihr bei eurem sicheren Arbeitsplatz bleiben, mit dem ihr eigentlich zufrieden seit oder würdet ihr das Studium annehmen?
Vielleicht könntet ihr ja auch mal Pros und Contras auflisten was wofür spricht.

Das Problem ist, dass ich gerne bei der Firma bleiben möchte, jedoch auch das Bedürnis habe mich weiterzubilden, dass aber in meinem Beruf aussichtslos ist.
Ich habe mein Abitur an einem Fachgymnasium für Wirtschaft erlang und in den Fächern BWL und VWL Spitzennoten erreicht.
Vielleicht gibt es ja auch Möglichkeiten, berufsbegleitend den BW zu erlangen?!

Wie würdet ihr euch entscheiden?

Lieben Gruß
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Hi,

Du solltest sehen, wie es in Deinem Bereich auf dem Arbeitsmarkt aussieht. Sichere Jobs gibt es mE nach kaum noch irgendwo, aber ein Diplom erhöht die Chancen bei Stellenausschreibungen. Wenn Du also ohnehin eine betriebswirtschaftliche Neigung hast, und studieren kannst, solltest Du das mE nach tun. Vielleicht solltest du in Deinem Bereich aber auch überlegen, ob ein Job im Ausland, wenigstens für einige Zeit, nicht eine sinnvolle Ergänzung ist... auch das geht mit einem Studium oder u.U. währenddessen vermutlich leichter, und Du bist von möglicherweise in Deutschland bevorstehenden negativen Ereignissen hinsichtlich Energiepreisen und Emissionshandel besser geschützt.

Ist nur so eine Idee...
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Hallo Herr Zingel,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Das Problem ist, ob man einen unbefristeten Arbeitsplatz gegen ein Studium tauschen sollte. Lohnt es sich denn überhaupt noch heutzutage studieren zu gehen? Immerhin stehen dem 3 Jahre gegenüber, mit Verdienstausfall und der sichere Arbeitsplatz ist futsch!

Lieben Gruß
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hi,

edclikeme, ich war vor einigen Jahren vor einer ähnlichen Entscheidung.

Ich hatte mich fürs Studium entschieden, da eine Weiterbildung schwer möglich war (EH-Tätigkeit mit Arbeitszeiten bis 20H und Woe)
:x ..und es nicht bereut. sicher, diese Gedanken gehen einem durch den Kopf, aber was wichtiger ist, wenn du das Studium gut durchziehst und dann noch mit der Ausbildung punktest, ist das ernorm viel Wert auf dem Arbeitsmarkt...

Zitat
Lohnt es sich denn überhaupt noch heutzutage studieren zu gehen?


..Wenn du mehrere Osteuropäische Fremdsprachen beherrschst in Verbindungen mit herausragenden PC/Programmierkentnissen nicht unbedingt :wink:

Grüße,

ReneS
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Staatshaushalt = "Ein Haushalt, in dem alle Essen möchten, aber niemand spülen will!"
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... das Studium würde ich nur aus Eigeninteresse beginnen. Dabei geht es nur um die persönliche Weiterbildung. Ich bin mit meinen Job sehr zufrieden und falls ich das Studium beginnen sollte, könnte ich mir durchaus vorstellen, nach dem Studium wieder als Schifffahrtskauffrau zu arbeiten.
Ich bin z.B. nicht der Typ, der sich vor einer Menschenmasse stellt und Vorträge hält oder der sich in einen großen Konzern wohlfühlen würde.
Ich besitze auch nicht die Mobilität vom Verstand her, wie es viele Betriebe gerne sehen würden.
Ob ich jetzt für ca. 3 Jahre für ein Studium wegziehen müsste, wäre nicht das Ding aber danach wäre mir eine Arbeitsstelle vor Ort sehr lieb und die habe ich momentan.

Und lohnt sich das Studium mit solch einer Einstellung immer noch :? ?
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Eine persönliche Weiterbildung lohnt sich immer! (Es gehen davon ja auch positive Effekte für die Gesellschaft aus :wink: )

Zitat
Ich bin z.B. nicht der Typ, der sich vor einer Menschenmasse stellt und Vorträge hält oder der sich in einen großen Konzern wohlfühlen würde


Nun ja, du sollst ja auch keine Talk-Masterin werden, die haben ja oftmals auch kein Studium (Jauch)

Und Konzern... Auch im Mittelstand werden Akademiker gesucht, lies mal die einschlägigen Stellenanzeigen...

Vielleicht nimmt dich ja deine Firma wieder, oder du vereinbarst ein duales Studium oder eine IHK Weiterbildung (Dazu kann ich aber nichts sagen...)

Die Möglichkeiten sind offen in der heutigne Zeit. Sicher, die monetären Probleme, welche du ansprichst wiegen schon schwer, auch unter dem Aspekt "Studiengebühren". Theoretisch kansnt Du dir Wissen auch außerhalb von Hörsälen aneignen, aber ein formeller Abschluß ist bei den meisten doch entscheidend.
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Um Dir das zu beantworten, müßte man Dich persönlich sehr gut kennen, d.h. ich kann hier nicht wirklich einen definitiven Rat geben. Ich kann Dir nur sagen, daß Aus- und Fortbildung generell von Vorteil ist, d.h. Du verbesserst Deine Chancen in der Zukunft durch ein Studium. Du solltest, auch wenn Dein Job jetzt sicher zu sein scheint, nie davon ausgehen, daß er es auch in Zukunft sein wird. Es gibt genügend Fälle, wo Leute viele Jahre gut irgendwo gearbeitet haben und dann von jetzt auf gleich den Tritt in den Hintern kriegen. Damit solltest Du auch rechnen, auch dann, wenn es derzeit nicht danach aussieht. In einem solchen Fall kann es immer nützlich sein, besser qualifiziert zu sein... und gleiches gilt eben auch für Auslandserfahrung, gerade im Bereich der Seefahrt...
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und was haltet ihr davon, wenn man das studium macht und danach sich wieder niedriger stellt und den alten beruf in der schifffahrt nachgeht?
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Zitat
und was haltet ihr davon, wenn man das studium macht und danach sich wieder niedriger stellt und den alten beruf in der schifffahrt nachgeht?


nun ja, ich hatte auch mal nen Kollegen, welcher 15 Semester Philosophie und Kulturwissenschaften studiert hatte und dann nen Sachbearbeiter Job seit dem innehat. Ist auch glücklich damit.

Muss wirklich jeder selbst wissen. Wenn Du BWL studierst,sollte irgendwann mehr drin sein, als nur ein Sachbearbeitung, (Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen; Fpür Führugnstätigkeiten braucht man kein BWL Studium - sondern eben Führungsqualitäten und Menschliche Kompetenzen. Es gibt genügend Chefs in Konzernen und auch Mittelstand, welche nicht BWL studiert haben... :wink: )
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mal ne andere frage, kennt ihr viele frauen die bwl studiert haben und falls ja was ist aus denen geworden?
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Zitat
danach sich wieder niedriger stellt


..Das ist aber alles einstellungssache, oder? Was ist schon niedriger? Der Chef steht in der hierarchie höher, aber aht er auch ein solches glückliches Leben durch den Job :?: :?: :?: :?:
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Zitat
mal ne andere frage, kennt ihr viele frauen die bwl studiert haben und falls ja was ist aus denen geworden?


Dipl-Betriebswirtinnen :lol: ..(manche bestimmt auch Mütter)

solche Diskussionen sollstest Du besser bei XIng führen, da triffst Du mehr diese Zielgruppe!
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...die Möglichkeit eines Fernstudiums bietet sich nicht für dich ?
Vielleicht könntest du ja auf 30 Stunden pro Woche runtergehen. Vielleicht spielt der Chef da mit...

in manchen Bundesländern gibt es ja auch das BA-Studium dass Teils im Betrieb ... stattfindet. Da können dir aber andere mehr dazu sagen.

Von deiner Sicht her, wenn du bereit bist für einen gewissen Zeitraum wirklich zu powern wäre das sicher ne Möglichkeit, verlangt aber viel Selbstdisziplin

Gruss
Yogi
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nochmal zum fh-studium, hat eigentlich die FH Einfluß auf die Einstellung bzw. gucken die Betriebe nach der FH und entscheiden danach?!
der Studiengang wird zum ersten mal an der FH angeboten und mein chef meinte, dass wenn ich das schon machen will ich zu einer spitzenuni müsste!!!???
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Zitat
nochmal zum fh-studium, hat eigentlich die FH Einfluß auf die Einstellung bzw. gucken die Betriebe nach der FH und entscheiden danach?!


Was meinst Du exakt??

Bei einem dualen Studiengang existiert ein Gremium, in welchem Vertreter von Betrieben mitentscheiden, einzelene Betriebe dürften es schwer haben, unmittelbar auf die Hochschule Einfluss zu nehmen..

Zitat
mein chef meinte, dass wenn ich das schon machen will ich zu einer spitzenuni müsste!!!???


Das kannst du an den einschlägigen Rankings diverser Studenten-Magazine erkennen ,welche jährlich publiziert werden...

Aber denke immer daran, dass die beste Uni mit den besten Profs, der besten Anbindung, der idealsten Betreuung und der besten Freizeitgestaltung nichts wert ist, wenn du nichts dafür tust, denn:

Spitze ist, was du draus machst 8)
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Einen wunderschönen guten Morgen edclikeme,

Deine Frage lässt sich auf zwei grundlegende Richtungen reduzieren:

Stellst Du die Interessen Deines Chefs in den Vordergrund?

Oder:

Möchtest Du Deine Interessen in den Vordergrund stellen?

Anmerkung:

Alles was Du jetzt hast, kannst Du nach dem Studium leicht wiederbekommen. Alles was Du ohne Studium nicht hast, kannst du nach der Insolvenz Deines Chefs nicht mehr bekommen.

Böse? Scheinbar ja. Aber ehrlich und in jahrelanger Praxis immer wieder bestätigt.

Ich wünsche Dir, dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst. Stell Dich ans Steuer. Entscheide Du, wo Du hin möchtest. Wenn Dein Chef später Deinen Kurs fährt, kannst Du ihn gerne dabei unterstützen.

Viele Grüße

Fred

aus Düsseldorf nicht mehr ganz so drückend
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...Kann mich meinem in allen Punken Vor-poster nur anschließen. Jetzte sollten alle Punkte beseitigt seint, oder??


Viele Grüße,

ReneS

(Kommt nicht aus Düsseldorf und findet das Rheinland :roll: )
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sehr schwer zu sagen, es wird auf allen seiten auf mich eingeredet ich habe mir nun unzählige meinungen angehört. kaum habe ich mich entschlossen das studium anzufangen, bekomme ich wieder eine meinung mitgeteilt, dass ich es besser sein lassen sollte, da es betriebswirte wie sand am meer gibt und ich jetzt weiß was ich habe und das gehalt ist auch nicht ganz miserable.
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Tja, diese entschediung kann dir keiner Abnehmen, aber nen Studium hat schon was, wie bereits ausgeführt. Und in Zukunft fehlt es an qualifiziertem Personal...
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jaja, dat is alle wat =)...

ich hätte nie gedacht, dass mir diese Entscheidung so schwer fallen wird.
Schiebe es jetzt bis morgen hinaus und dann wird sich entscheiden, was ich mit meinem Leben anfange :?: :!:
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Zitat
Schiebe es jetzt bis morgen hinaus und dann wird sich entscheiden, was ich mit meinem Leben anfange


"Vernüftige Entscheidungen trifft man innerhalb von sieben Atemzügen, denn dann hat man die Kraft zur anderen Seite durchzudringen"

Aus dem Hagakure.

Lass es uns wissen, wie die Entscheidung ausgefallen ist!! :wink:
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"edclikeme" schrieb
... das Studium würde ich nur aus Eigeninteresse beginnen. Dabei geht es nur um die persönliche Weiterbildung. Ich bin mit meinen Job sehr zufrieden und falls ich das Studium beginnen sollte, könnte ich mir durchaus vorstellen, nach dem Studium wieder als Schifffahrtskauffrau zu arbeiten.
Ich bin z.B. nicht der Typ, der sich vor einer Menschenmasse stellt und Vorträge hält oder der sich in einen großen Konzern wohlfühlen würde.
Ich besitze auch nicht die Mobilität vom Verstand her, wie es viele Betriebe gerne sehen würden.
Ob ich jetzt für ca. 3 Jahre für ein Studium wegziehen müsste, wäre nicht das Ding aber danach wäre mir eine Arbeitsstelle vor Ort sehr lieb und die habe ich momentan.

Und lohnt sich das Studium mit solch einer Einstellung immer noch :? ?



"edclikeme" schrieb
... das Studium würde ich nur aus Eigeninteresse beginnen. Dabei geht es nur um die persönliche Weiterbildung. Ich bin mit meinen Job sehr zufrieden und falls ich das Studium beginnen sollte, könnte ich mir durchaus vorstellen, nach dem Studium wieder als Schifffahrtskauffrau zu arbeiten.
Ich bin z.B. nicht der Typ, der sich vor einer Menschenmasse stellt und Vorträge hält oder der sich in einen großen Konzern wohlfühlen würde.
Ich besitze auch nicht die Mobilität vom Verstand her, wie es viele Betriebe gerne sehen würden.
Ob ich jetzt für ca. 3 Jahre für ein Studium wegziehen müsste, wäre nicht das Ding aber danach wäre mir eine Arbeitsstelle vor Ort sehr lieb und die habe ich momentan.

Und lohnt sich das Studium mit solch einer Einstellung immer noch :? ?


Hallo, es ist zwar nobel, daß du deinen Horizont erweitern möchtest, aber wenn ich dann solcherne Aussagen lese wie "...durchaus vorstellen, nach dem Studium wieder als Schifffahrtskauffrau zu arbeiten..." muß ich dich erhlich fragen, ob du wirklich für ein BWL-Studium taugst?
Denn deine Aussage klingt sehr nach "...nachm BWL-Studium möchte ich ganz gern als gute Hausfrau und dolle Mutti hinterm Herd hocken und Kinder großziehen..."

Daher mal an dieser Stelle Klartext:

1. ich hab selber BWL studiert, zwar nicht an einer FH, sondern an der Uni, aber die Inhalte sind bis auf die Praxisnähe (FH) vs. Theorie (Uni) ja die selben.
2. Wer BWL studiert hat, sollte nachm Studium in der Lage sein, halbwegs rational zu entscheiden. Er sollte also ne grobe Rechnung aufstellen können, welchen Ertrag er kriegt, wenn er so und soviel Aufwand in irgend ein Ziel reinsteckt.
3. Das BWL-Studium hat viele strunzlangweilige Inhalte. Vieles davon lernt man halt auswendig auch wenn es keinen Spaß macht. Man braucht aber gute Noten im Zeugnis, um später zu nem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Also muß sich ein BWLer selber motivieren, die vielen langweiligen Dinge zu lernen.
Meine Motivation war zumindest die Vorstellung, irgendwann Abteilungsleiter in einem Konzern zu werden, 100.000 € brutto p.a. zu kassieren, eine schicke Blondine als Freundin zu haben und meinen eigenen, fetten Alpina-BMW zu fahren.
Das hat mir als extrinsische Motivation geholfen, bei Bedarf (kurz vor ner Klausur) auch den größten "Blödsinn" auswendigzulernen.
Man kann leider nicht das komplette Studium mit Finanzmathematik, Statistik, OperationsResearch, Investition und Finanzierung, Controlling, Entscheidungstheorie, Unternehmensplanung und andere quantitative Fächer zubringen. Man hat auch einige reine Auswendiglernfächer, die das Zeugnis auffüllen sollen. Man hat auch zuwenig Studiumszeit, um seine Schwerpunkte so zu setzen, daß man möglichst wenig Blah-Fächer im Hauptstudium hat.

Aus meiner Sicht solltest du schon ein höheres Ziel anstreben.
Denn wenn du nur deinen Horizont in Sachen BWL erweitern möchtest, dann schreibe dich doch in den B.Sc. Studiengang BWL an der Fernuni Hagen als Teilzeitstudentin ein und absolviere pro Semester genau 1 Klausur, bis du irgendwann in 10 Jahren fertig bist.
Du könntest deinen Job in der Schiffverkehrsbranche weiter ausüben (als Sachbearbeiterin?) und könntest schonend deinen Horizont erweitern.

Wenn du dich aber für 3-4 Jahre an die FH Vollzeit einschreibst und danach wieder in dein altes Niveau zurückkehrst, dann hast du aus der Sicht eines rationalen Entscheiders (homo oeconomicus) zu viel Aufwand für zu wenig Ertrag betrieben. Das wäre schade um deine Zeit. Du bist nur ein mal jung im Leben.

Bevor mich jemand falsch versteht: ich würde jederzeit wieder BWL auf Diplom an einer Uni studieren wollen, was besseres konnte mir im Leben nicht passieren! Ich versuche nur zu erläutern, daß es sich -rational betrachtet- nicht rechnet BWL einfach so, just 4 fun ohne konkrete Karriereziele zu studieren. Denn genau dann würde man belegen, daß man die Quintessenz dieses Studiums nicht kapiert hat. Oder weshalb meint ihr, wird in den ersten Stunden Mikroökonomik von einer Robinson Crusoe Ökonomie erzählt? Der Robinson muß seine Gesamtzeit in Arbeitszeit und Freizeit aufteilen. D.h. er muß nach einer komplexen Rechnung innerhalb einer komparativ statischen Analyse ein Gleichgewicht zwischen dem Produktions- und Konsumoptimum finden -> Grenzrate der Substitution ist gleich der Grenzrate der Transformation. Falls Robinson irgendwann ein paar andere Inselbewohner findet, kann er nen Tauschhandel anfangen und sowas wie einen Markt samt Marktpreise etablieren. Dann ist die Kapitalmarktgerade das ausgleichende Element zwischen Konsum und Sparen. Aus dieser Überlegung heraus ist das Fisher-Separationstheorem entstanden. Daraus ist dann die Kapitalwertmethode entwickelt worden.
Man sieht also, daß wenn man sich Gedanken über das eigene Leben macht und seine Zeit entsprechend zwischen Arbeit und Freizeit aufteilt, man seinen eigenen Diskontsatz entwickeln kann, mithilfen dessen man den Wert des eigenen Lebens bewerten könnte ;-)


So, ich gehe nun schlafen, sollte ich in meiner Ausführung irgendwo falsch liegen, bitte um Korrektur. Mein BWL-Studium liegt schon 2 Jahre her :-)

MfG
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Guten Abend!

@Lord_British
Eigentlich bin ich natürlich auch der gleichen Meinung wie Sie. Heutzutage kann man sich ein Studium just 4 fun nicht mehr leisten, da sollten die Ziele schon klar gestrickt sein.

In meinem Fall ist es so, dass ich mit meiner Arbeit eigentlich zufrieden bin und ich dort auch noch einiges an Weiterbildung vor mir habe, schließlich bin ich ja auch gerade am Anfang meiner "Karriere" :D . Jedoch sehe ich in 1-2 Jahren keine Möglichkeit, noch mehr Wissen aufzunehmen und da ich schließlich die Frau bin und auch einmal Kinder haben möchte muss ich mir natürlich überlegen, was ich wann möchte. Deshalb wäre ein Studium jetzt zu diesem Zeitpunkt natürlich ideal. Aber wenn es gut geht bin ich in 3 Jahren fertig und wenn ich dann hoch hinaus möchte, kann ich auch gleich noch einige Jahre dranhängen und das Thema mit Kinder Familie usw. hat sich dann erst einmal erledigt. Wenn ich jetzt dieses Studium beginnen sollte und es auch schaffen würde, könnte ich mich danach schön in meinem erlernten Beruf zur Ruhe setzen und an die Gründung einer Familie denken und wäre für mich zufrieden, dass ich weiß was ich kann und erreichen könnte. Natürlich total unlogisches Denken, aber wenns vielleicht glücklich macht???? Natürlich wäre das Studium vollkommen schwachsinnig, wenn man solche Erwartungen hat bzw. auch nicht aber wenn ich dieses Studium nicht machen sollte, würde ich mir immer den Vorwurf machen, obs nicht vielleicht doch der richtige Weg gewesen wäre. Zudem gebe ich einen relativ sicheren Job auf und natürlich sollte man dann nicht aus Eigeninteresse wegen der persönlichen Weiterbildung diesen aufgeben. Das ganze ist ein ziemlich schwieriges Thema aber ich bin auch eine Frau, das sollte berücksichtigt werden :lol: !!!!
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Einen wunderschönen guten Tag Lord_British,

Tolle Beiträge zu diesem Thema.

Gott sei Dank. Es gibt sie noch: Leute die klar unterscheiden, Leute, die ihre Möglichkeiten am Schopf packen. Wunderbar. Wie viele kommen butterweich daher, erkennen vor lauter Möglichkeiten die Welt nicht, sitzen jammernd in der Ecke und sortieren ihre restlichen Haare, weil doch alles so schrecklich schwer ist und sich nicht lohnt.

Klasse! Das tut gut.

Viele Grüße und weiter so.

Fred

aus Düsseldorf bei strahlender Sonne mit Flynn auf der Treppe, Hoffnung im Herzen und ganz viel noch zu tun im Leben
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Registriert: Nov 2010
Beiträge: 271
"edclikeme" schrieb
Guten Abend!

@Lord_British
Eigentlich bin ich natürlich auch der gleichen Meinung wie Sie. Heutzutage kann man sich ein Studium just 4 fun nicht mehr leisten, da sollten die Ziele schon klar gestrickt sein.

In meinem Fall ist es so, dass ich mit meiner Arbeit eigentlich zufrieden bin und ich dort auch noch einiges an Weiterbildung vor mir habe, schließlich bin ich ja auch gerade am Anfang meiner "Karriere" :D . Jedoch sehe ich in 1-2 Jahren keine Möglichkeit, noch mehr Wissen aufzunehmen und da ich schließlich die Frau bin und auch einmal Kinder haben möchte muss ich mir natürlich überlegen, was ich wann möchte. Deshalb wäre ein Studium jetzt zu diesem Zeitpunkt natürlich ideal. Aber wenn es gut geht bin ich in 3 Jahren fertig und wenn ich dann hoch hinaus möchte, kann ich auch gleich noch einige Jahre dranhängen und das Thema mit Kinder Familie usw. hat sich dann erst einmal erledigt. Wenn ich jetzt dieses Studium beginnen sollte und es auch schaffen würde, könnte ich mich danach schön in meinem erlernten Beruf zur Ruhe setzen und an die Gründung einer Familie denken und wäre für mich zufrieden, dass ich weiß was ich kann und erreichen könnte. Natürlich total unlogisches Denken, aber wenns vielleicht glücklich macht???? Natürlich wäre das Studium vollkommen schwachsinnig, wenn man solche Erwartungen hat bzw. auch nicht aber wenn ich dieses Studium nicht machen sollte, würde ich mir immer den Vorwurf machen, obs nicht vielleicht doch der richtige Weg gewesen wäre. Zudem gebe ich einen relativ sicheren Job auf und natürlich sollte man dann nicht aus Eigeninteresse wegen der persönlichen Weiterbildung diesen aufgeben. Das ganze ist ein ziemlich schwieriges Thema aber ich bin auch eine Frau, das sollte berücksichtigt werden :lol: !!!!



http://www.bwl-bote.de/20080802.htm

Zu Ihrer Aussage:

"...könnte ich mich danach schön in meinem erlernten Beruf zur Ruhe setzen und an die Gründung einer Familie denken und wäre für mich zufrieden, dass ich weiß was ich kann und erreichen könnte..."

Okay, aber muß es ein Präsenzstudium an einer FH sein, oder könnte es auch ein Studium an der Fernuni Hagen sein?
Präsenzstudium bedeutet AFAIK 600 € pro Semester Studiengebühren.
Die Fernuni Hagen hat keine, man bezahlt nur pro belegtem Kurs. Das ist billiger als 600 € pro Semester.
flying Horst
Gast
Hab das jetzt mal mitgelesen und frage mich:
Was ist aus der Sache jetzt geworden?

Ich würde ja echt ein beurfsbegleitendes Studium machen, wenn ich in der Situation wäre. Den Luxus einfach so zu studieren, kannste dir auf keinen Fall leisten. Das kannst du tun, wenn du schon ein paar Hunderttausend verdient hast.


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