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Fuhrparkoptimierung

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Registriert: Feb 2007
Beiträge: 9
Hallo, ich schreibe meine Praxisarbeit über die den innerbetrieblichen Transport in meiner Firma. Wir haben einen ziemlich riesigen Fuhrpark und ich habe bereits die Kosten für diese Fahrzeuge aufgenommen. Leider weiß ich jetzt aber nicht mehr so recht, wie ich ausrechnen soll, dass er besser wäre Fahrzeuge abzuschaffen oder eine wirtschaftlichere Lösung (wie z.B. Vergabe an einen externen Spediteur oder Leasing der Fahrzeuge) zu errechnen. :?
Würde mich sehr über Anregungen freuen.
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Registriert: Aug 2009
Beiträge: 534
Hi,

als erster allgemein gehaltener Anschub: Zuerst musst Du die von Dir ermittelten "Kosten" für den eigenen Fuhrpark zur besseren Übersicht klassifizieren. Eine sinnvolle Unterteilung wären die Anschaffungskosten und die periodischen Abschreibungen unter Berücksichtigung der Ersatz- bzw. Wiederbeschaffungszeiträume. Hierbei sind evtl. Kapitalkosten zu berücksichtigen. Dann die laufenden Kosten unterteilt in Personalkosten, Steuer, Versicherung, Verbrauch und Reparaturen. Jetzt kannst Du den ersten Block gegen die Leasingbeträge vergleichen, wobei natürlich die Frage des nicht mehr gebundenen Kapitals der eigenen Fahrzeuge berücksichtigt werden muß. Der zweite Block bleibt unverändert, es sei denn es wird Full-Leasing abgeschlossen (einschl. Reparaturen, Steuer und Versicherung). Der Leasinggeber will evtl. eine Vollkaskoversicherung haben, die bisher nicht vielleicht vorhanden ist! Leasing läuft unter Umständen voll als "Kosten" in die GuV, kommt auf die Art des Leasingvertrages an.

Und jetzt kommt als dritter Vergleich der Spediteur. In diesem Fall entfallen alle bisherigen Kosten des Fuhrparks (einschließlich der bisherigen eigenen Fahrer!) und die Rechnungen der Spedition sind als Aufwendungen dagegen zu stellen.

Du hast also 3 "Kostenblöcke", die verglichen werden können. Eine mögliche Entscheidung könnte lauten, daß man nicht von einer Spedition abhängig sein möchte und deshalb eine der beiden anderen Lösungen wählt.

Hoffe, das war ein kleiner Ruck in die gewünschte Richtung.

Ciao!
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Beiträge: 7407
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Hi,

man sollteh ier mE nach deutlich machen, daß die Anschaffungskosten i.S.d. §255 Abs. 1 HGB eben gerade keine Kosten sind, sondern ein gebundener Kapitalbetrag. Sie sind also nur die Grundlage für eine spätere Kostenrechnung, haben aber selbst keinen Platz in der Kostenauflistung. Das wird leider häufig verwechselt...
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Registriert: Aug 2009
Beiträge: 534
"HZingel" schrieb
Hi,

man sollteh ier mE nach deutlich machen, daß die Anschaffungskosten i.S.d. §255 Abs. 1 HGB eben gerade keine Kosten sind, sondern ein gebundener Kapitalbetrag. Sie sind also nur die Grundlage für eine spätere Kostenrechnung, haben aber selbst keinen Platz in der Kostenauflistung. Das wird leider häufig verwechselt...


Stimmt, Harry!

Bin wie oft davon ausgegangen, dass dieser kleine aber feine Unterschied Allgemeinwissensgut geworden ist - habe aber wieder mal vergessen, daß dem nicht so ist!

Ciao!
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Registriert: Feb 2007
Beiträge: 9
Ich hab mir jetzt mal die Seiten angeschaut aber so recht kann ich nichts damit anfangen. Ich habe meine Kosten in Wartungsarbeiten, Abschreibungen, kalk. Zinsen, Aufwand für Fremdmaterial, Kraftstoffaufwand, sonstige Gebühren, Steuern und Versicherungskosten aufgeteilt und habe so für jedes Fahrzeug die gesamten Kosten ermittelt. Aber die Anschaffungskosten sind nicht mehr zu ermitteln, da er Firmenzusammenlegungen und ähnliches gab.Weiterhin habe ich die genaue Kilometerzahl zwischen den einzelnen Zeigstellen unserer Firma. Ich weiß also die Kosten und die km, die der meine Fahrzeuge pro Jahr erzeugen bzw. fahren. Aber wie soll ich errechnen, dass ich lieber 2 von 9 Fahrzeugen abschaffen kann? Ich muss ja z.B. auch vom Versandort A etwas abholen und auch gleich wieder etwas für C mitnehmen. Also wäre doch die vogel`sche Appro. gar nicht geeignet.
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Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
Ich habe meine Kosten in Wartungsarbeiten, Abschreibungen, kalk. Zinsen, Aufwand für Fremdmaterial, Kraftstoffaufwand, sonstige Gebühren, Steuern und Versicherungskosten aufgeteilt und habe so für jedes Fahrzeug die gesamten Kosten ermittelt.


Da dies ein Verfahren der teilkostenrechnung ist, sollten die Kosten stets nach fixen und variablen Kosten aufgeteilt werden. beachte hierbei, daß veränderlichkeit noch lange kein Kriterium der Variabilität ist - ein häufiger Fehler.

Zitat
Aber die Anschaffungskosten sind nicht mehr zu ermitteln, da er Firmenzusammenlegungen und ähnliches gab.


Also hast Du keinen kalk. Zins. Der Satz beweist einen Rechenfehler, denn Du kannst die kalk. Zinsen nur auf Basis der AK berechnen.

Zitat
Aber wie soll ich errechnen, dass ich lieber 2 von 9 Fahrzeugen abschaffen kann?


Du mußt überlegen, ob die gegebene Transportaufgabe auch mit 7 statt mit 9 Fahrzeugen zu bewältigen wäre. Wenn ja, hast Du ein Einsparpotential i.H.d. abzuschaffenden Fahrzeuge. Bedenke aber, daß hierdurch die variablen Kosten der anderen Fahrzeuge ansteigen. du mußt also eine Vergleichsrechnung bisheriger/neuer Sachstand unter Berücksichtigung der Veränderung der variablen Kosten machen.

[Edit] Es ist, kleiner Nachtrag, weder wünschenswert noch sinnvoll, eine fertige Lösung zu finden und anzuwenden, denn Du willst das ja lernen, also verstehen, wie es geht. Du mußt also bestehende Verfahren (kalk. Kostenrechnung usw) auf eine konkrete Situation beziehen und für diese Situation spezifisch anwenden. Da ist Sinn solcher Aufgaben ;-)
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Beiträge: 9
Dann vielen Dank für die Anregungen, ich muss glaube noch einmal einiges überdenken in meiner Arbeit. :roll:

LG
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Beiträge: 9
Ort: weit weg von dahoam :(
Moin,
ne kleine Frage...in welchem Semester bist du?Oder die wievielte Arbeit ist das?
Gerade so ne Geschichte mit Rechnungswesen ist ne sehr sehr miese Sache am Anfang, da man seine Definitionen wissen muss und sich da sehr schnell mal verhauen kann ; es ist dann klar, dass darauf bei einer gewissen Prüfung nur gerne dann eingegangen wird.
Infsofern würde ich mir das gut durchdenken und die Arbeit in Ruhe und mit ein "wenig" Literatur schreiben, um sicher zu gehen oder am Anfang ein "gemütlicheres" Thema nehmen
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Registriert: Feb 2007
Beiträge: 9
Na das passt ja gut. Das ist meine erste Arbeit, deswegen bin ich ja auch noch so ein wenig planlos.
Aber ich hab jetzt erst mal die ganzen Begriffe erläutert in einer "Themenbezogenen Vorbetrachtung" und bei der Ermittlung des Istzustandes habe ich auch alle Begriffe wie z.B. Anschaffung- oder Abschreibungskosten erklärt bevor ich zum rechnen komme.

Wo ich noch eine Frage hätte wäre, was ich mache, wenn ein Fahrzeug gebraucht gekauft wurde und der Anschaffungswert beispielsweise nur noch 500€ betragen würde. Muss ich dann trotzdem Abschreibung und Zinsen mit diesem Wert ausrechnen?


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