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Hilfe bei meiner Umfrage

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Mitglied
Registriert: Jan 2006
Beiträge: 105
Hallo liebes Forum,
im Rahmen meiner BA Arbeit habe ich ein kleines Problem mit meiner Unfrage...
Vielleicht sollte ich euch kurz mein Thema kurz skizzireren:

Meine Arbeit untersucht die technischen Schutzmechanismen, die im Kampf gegen Marken- und Produktpiraterie angewendet werden können. Da dies ja aber auch leider etwas kostet, versuche ich mittels eines Fragebogens für Endverbraucher und Konsumenten zu ermitteln ob sie bereit wären mehr Geld für ein Produkt zu bezahlen.
Ich gehe davon aus, das diese schon Interesse daran haben -- besonders im Hinblick auf den Lebensmittelsektor.
Mittels eines Fragebogens, möchte ich den Prozentsatz ermitteln, den Kunden bereit wären -- für mehr Sicherheit -- mehr auszugeben. Dieses Rechenbeispiel soll dann auf verschieden Produktkategorien angewendet werden.

Wenn ich nun z.B die Konsumgüter (Lebensmittel, alkoholische- und nicht alkoholische Getränke in eine Warengruppe zusammenfasse, und einen "repräsentativen Warenkorb" in Höhe von 100 angebe, könnte ich dann fragen, ob Konsumenten bereit wären zwischen 105-110 €, 115-120€ usw mehr dafür auszugeben?

Aber wie würde es sich z.B. bei einem einzelnen Produkt verhalten (Medikamente)?
Muss ich hier den "repräsentativen Warenkorb" mit dem selben Warenwert -- 100 € -- angeben? Das Problem ist, dass ich befürchte, dass sich Verbraucher das schwerer vorstellenn können, oder? Die meisten würden doch von einem sehr viel geringeren Betrag ausgehen, oder?
Wenn ich den Warenwert nun auf 50 € herabsetzen würde, würde das das Ergebnis verfälschen?

Es soll möglichts simpel gehalten werden, dennoch in sich stimmig sein.
Habe so etwas noch nie gemacht und bin daher sehr unsicher wie hier verfahren soll, daher bin ich für jeden Tipp dankbar!

Ganz lieben Gruß
Yve
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Moin,

Zitat
...könnte ich dann fragen, ob Konsumenten bereit wären zwischen 105-110 €, 115-120€ usw mehr dafür auszugeben?


Diese Methode wird häufig angewandt, ist aber meiner Ansicht nach wenig aussagekräftig. Die persönliche Nutzenfunktion des Konsumenten, die sich als Preis-Nachfrage-Beziehung auf dem markt manifestiert, müßte dem Befragten auf rationaler Ebene bewußt sein. Das ist sie aber nicht, wie die Existenz von Spontankäufen beweist. Viele Leute haben, jedenfalls bei Konsum- und Alltagsgütern, keine klare Preis-Nutzen-Funktion im Kopf, die in Zahlen anzugeben sie bereit wären. Die Sache ist daher mE nach problematisch.

Zitat
Aber wie würde es sich z.B. bei einem einzelnen Produkt verhalten (Medikamente)?


Hier ist es denke ich noch schwieriger, weil die Nachfrage nach bestimmten Medikamenten starr oder sehr unelastisch ist. ich muß beispielsweise ein bestimmtes Präparat nehmen, von dem die Fortsetzung meines fröhlichen Betriebswirtedaseins abhängt. Nehme ich es nicht, wird dieses Forum bald geschlossen ;-) Aber es ist so teuer, daß ich jedes Mal in der Apotheke den Hersteller verfluche. Und die wissen, warum sie so teuer sein können. Was könnte ich also fragen, ob ich bereit wäre, mehr oder weniger auszugeben? Ich nehme das Zeug, weil ich muß, nicht weil es Lust vermittelt...
Mitglied
Registriert: Jan 2006
Beiträge: 105
vielen Dank für Ihre Antwort!

Ich muss Ihnen bezüglich der Medikamente vollends zustimmen! Die werde ich wohl ausklammern. Auch werde ich die Preiselastizität nicht weiter untersuchen,da dies den rahmen meiner Arbeit sprengen würde...

Da sich der Kernbereich meiner Arbeit auf die Technologien bezieht, wollte ich diese Umfrage lediglich als Anhang miteinbeziehen.

Wäre denn mein Ansatz vom Prinzip her korrekt?
Angenommen ich möchte den Prozentsatz ermitteln, den Kunden bereit wären mehr für die lückenlose Lieferkette ihrer Lebensmittel auszugeben.
Könnte ich dann z.B. folgende Preisstaffelung anwenden?

zwischen
105 and 110 €
115 and 120 €
125 and 130 €

Die Preissteigerungen scheinen mir hier zu hoch zu sein, oder?
5% bis 30% Ganz schön happig, oder?
Sollte ich lieber etwas niedriger anfangen?
Was meinen Sie?

Nochmals tausend Dank für Ihre Hilfe!
Für mich -- als nicht BWLer -- ist es ziemlich schwierig hier durchzublicke
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hmm... ist immerhin eine übliche Methode, ich nehme manchmal bei HPolSurveys teil, und da gibt es auch solche Fragen - auf die ich regelmäßig nix zu antworten weiß. Ich würde aber vorschlagen, eher mit ordinal skalierten Fragen zu arbeiten, die auch durch Rating-Werte quasimetrisch auswertbar wären. Beispielsweise das semantische Differential:

Gut [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] Schlecht

Mit fünf Ankreuzungen, damit je zwei Differenzierungen für die positive und zwei für die schlechte Eigenschaft gegeben sind, und wer nichts zu antworten weiß, in der Mitte ankreuzen kann. Auch die Likert-Skala und die Gewichtungs-Skala bieten sich an. Man könnte also fragen:

"ich bin bereit, für ... mehr zu bezahlen"
[ ] Stimme voll und ganz zu
[ ] Stimme zu
[ ] Weiß nicht
[ ] Stimme nicht zu
[ ] Stimme gar nicht zu

Hierdurch ist das quantitative Element aus der Sache raus, denn das halte ich für ein Problem. Übrig bleibt eine qualitative Einschätzung. Weist man den Ankreuzungen Werte zu, die nicht unbedingt für den Befragten ersichtlich sein müssen:

"ich bin bereit, für ... mehr zu bezahlen"
1 [ ] Stimme voll und ganz zu
2 [ ] Stimme zu
3 [ ] Weiß nicht
4 [ ] Stimme nicht zu
5 [ ] Stimme gar nicht zu

kann man immer noch Mittelwerte, Standardabweichungen usw. berechnen.

ach ja, die demographische Basis bei sowas nicht vergessen... erbringt ganz beiläufig die herrlichsten Korrelationen! ;-)
Mitglied
Registriert: Jan 2006
Beiträge: 105
werde mich erstmal in die Thematik reinlesen müssen, aber der von Ihnen vorgeschlagene Ansatz scheint mir einzuleuchten :idea:

Sollte ich noch auf ein Problem stoßen, darf ich mich dann noch mal an Sie wenden?

lg
yve
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Natürlich, dafür ist das hier ja da ;-) Ich kann auch mal ein Datenpaket über Marktforschung und statistische Verfahren schicken, PDF, zusammen so knapp 10 MB, paßt das in Deine Mailbox? Die Adresse ggfs. bitte nicht hier reinschreiben, sondern nur per PN...


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