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Abzocke im Internet

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Registriert: Jul 2008
Beiträge: 59
Ort: Sulzbach/Murr
Das kann mir nicht passieren, denke ich immer wenn ich etwas über Hacker, Kontenleerräumung etc lese. Gestern spätnachmittag tappte jedoch auch ich in eine böse Falle. Etwas müde wollte ich noch schnell die neueste Version des MediaPlayer Classic herunterladen und ging übers Google rein um auf die Downloadseite zu gelangen. Leider tappte ich bei den Vorschlägen auf "opendownload.de". Diese Seite wollte Angaben über Namen und Adresse. Da die Seite vertrauenswürdig erschien tippte ich mißmutig die lästigen Angaben ein. Meine müden grauen Gehirnzellen schlugen leider keinen Alarm. Nun gut den MediaPlayer fand ich nicht auf dieser Internetseite sondern woanders, was mich nicht weiters scherte. Heute morgen bei wieder wachem Verstand verschlug es mir die Sprache, als ich in meinem EMail-Postfach eine Rechnung für einen 12-Monatszugang über EURO 96,00 vorfand.
Zu meinem Erstaunen las ich in dem Begleitschreiben, daß ich auf ein Widerrufsrecht verzichtet hätte und gemäss. § 312d Abs. 3 Nr. 2 BGB
die Dienstleistung beginnt. Zu keinem Zeitpunkt, so erinnerte ich mich, wurde mir bekanntgegeben, daß ich einen Vertrag abschließen würde.
Frage: Soll ich morgen mit diesen ausgedruckten Mails zum Rechtsanwalt oder Polizei marschieren? Ich habe keinen Vertrag unterschrieben und ich sehe nicht ein, daß ich bezahlen soll. Im weiteren Text droht dieser saubere Betreiber (Content Services Ltd. Firmensitz Mannheim) mit strafrechtlichen Konsequenzen, falls ein Betrugsdelikt vorliegt.
Weiß jemand, wie man sich in solch einem Fall verhält?
Vielen Dank im voraus

dokufit
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

ein betrugsfall wird das schon sein, aber selbst gegen betrügerische Bildungsunternehmer hier in Deutschland sind strafrechtliche Erfolge schwer zu erzielen. In diesem Fall dürfe das wohl aussichtslos sein.

Ich empfehle folgendes:
1. an die Anschrift des Rechnungsabsenders einen Widerspruch schicken, Einschreiben/Rückschein. Sich darauf berufen, daß die üblichen verbraucherrechtlichen Unterrichtungen unterlassen wurden, kein Vertrag aus Mangel an Erklärungsbewußtsein besteht und wegen Täuschung der Vertrag angefochten wird.
2. auf die Mahnung warten, diese bei Erhalt zu den Akten nehmen. Nichts weiter tun. Insbesondere nicht anrufen, sieht aus wie Betteln.
3. Sollte ein gerichtlicher Mahnbescheid beantragt werden, diesem widersprechen. Die wissen, daß sie etwas Illegales tun, und klagen nicht. Der Widerspruch macht den Mahnbescheid für den Antragsteller wertlos; freilich darf das nicht vergessen werden, keinesfalls.
4. Hier alles weitere berichten, denn das ist ganz icher interessant.

Es kann ratsam sein, auch mit der örtlichen Verbraucherzentrale zu sprechen...
Mitglied
Registriert: Feb 2008
Beiträge: 308
Standard-Abzocke per Internet inkl. den üblichen Drohungen. Meine Nichte fiel vor geraumer Zeit auf so nen Quatsch rein und auch ein Mitarbeiter von mir auf ner ganz ähnlichen Seite wie deine hier. Wir haben damals so reagiert (was hier jetzt keine juristische Beratung für dich sein soll):

Einfach ignorieren. Das einzige, worauf wir reagiert hätten, war ein gerichtlicher Mahnbescheid. Normale Mahnungen interessierten nicht. Auch die üblichen Drohungen von Inkasso-Instituten und Anwälten landeten sofort im Schredder. Wir haben keinen Mucks von uns gegeben, denn das hätte die Sache noch schlimmer machen können, denn bei sowas könnte man versehentlich den schriftlichen Beweis für eine Betrugsabsicht liefern.

Es ist kein Fall bekannt, bei dem solche Abzocker bis vors Gericht gingen. Klar, denn da würden Sie verlieren.
Mitglied
Registriert: Jul 2008
Beiträge: 59
Ort: Sulzbach/Murr
Hallo,
vielen Dank für eure Reaktionen. Das macht mir Mut! Inzwischen bin ich derartig wütend über diesen Vorgang, das ich tatsächlich morgen am liebsten zur Polizei gehen würde, Strafanzeige wegen Betrug stellen möchte um diesen Abzockern mal gründlich an den Karren zu fahren. Oder ist das eine schlechte Idee?

Danke im voraus

Viele Grüße

dokufit
Mitglied
Registriert: Dec 2007
Beiträge: 8
Hallo,

ich habe vor Wochen einen Bericht über diese Firma gesehen,
war bei "Akte" auf SAT 1.
Man soll einfach nicht reagieren und einem eventuellen Mahnbescheid widersprechen.
Gegen diese Internet- Seite rollt aber auch schon eine Klagewelle

Gruß

Andreas
Mitglied
Registriert: Feb 2008
Beiträge: 308
das Problem ist, wenn man reagiert, dann liefert man denen evtl. Kanonenfutter in Form von bewiesener Betrugsabsicht. Vor allem, wenn man bei der Anmeldung falsche persönliche Daten angegeben hat.

die arbeiten mit Einschüchterung, ich bin überzeugt davon, das ein Drittel tatsächlich zahlt. Das rechnet sich.


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