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Lohnt die Weiterbildung Betriebswirt IHK

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Guten Tag Herr Zingel,
ich spiele mit dem Gedanken an einer Fortbildung zum BW IHK,
ein Vollzeit Studium teil zu nehmen.
Ich bin mir nicht sicher was mir der BW im Handel bringen wird.
Es ist keine leichte Entscheidung da das Studium incl Prüfungsgebühr etwas über 4000€ kostet.
Darüber hinaus genießt der BW im Handel evtl einen guten Ruf, will man sich aber in die Industrie begeben dann ist doch der BW nach dem reglären Studium angesehener.
In welchem Forum kann ich meine Fragen stellen damit mir die fertigen BWLer feedback geben können?
Danke und Gruß
xylo
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Hallo,

vor einer ähnlichen Entscheidung stand ich auch. Betriebswirt IHK oder doch ein konventionelles Studium an der FH. Ich habe mich für den Betriebswirt IHK entschieden, da dieser meiner Meinung nach praxisbezogen aufgebaut ist.
Hier kommt es aber sehr auf den Bildungsträger an, es gibt wirklich etlich schwarze Schafe.

Vorteil: Da Du das ganze ebenso berufsbegleitend machen kannst, zeigst Du über eine Zeit von 3 Jahren, dass Du willen, stärke und durchhaltevermögen hast. Diese Skills schreibt jeder in seinen Lebenslauf, die wenigsten haben diese Skills und nur ganz wenige können das auch Nachweisen :))

Desweiteren sammelst Du weiterhin Berufserfahrung und bis kein nasser Hunde, der gerade von der Uni kommt. Für viele meiner ehemaligen Kollegen ging es direkt nach der Prüfung eine Stufe rauf.

Nachteil:
- kein akademischer Grad, manche Firmen werben gerne damit wie viel Akademiker beschäftig sind.
- In einem Industieunternehmen wirst Du tendenziell etwas weniger Verdienen als ein FH oder Uni-Absolvent.

Fazit: ich habe noch keine Sekunde bereut, dass ich das ganze bei der IHK abgelegt habe. Die 3 Jahre waren sehr hart! Aber es hat sich gelohnt. Und wenn ich mir anschaue, für welches Gehalt Uni, FH etc. Absolventen anfangen, kann ich nur müde lächeln. (Gilt jetzt für den Handel)

Also überlege Dir, was willst Du machen und vorallem wo willst Du das machen? Wenn Du zu EADS, Porsche, Thysen etc. willst, ist sicherlich ein UNI-Abschluss gefragter.
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Meine Erfahrungen sind gemischt, aber wenn ich die Vor- und Nachteile abwäge kann ich nur sagen das es sich lohnt. Der Wissenszuwachs ist enorm!

Natürlich kommt es wieder auf die Dozenten an, aber nur zum Teil. Fakt ist, es gibt einen Rahmenstoffplan, nachdem wird auch die Prüfung geschrieben. Als angehender Betriebswirt sollte man auch in der Lage sein, sich auf Themen vorzubereiten, die im Unterricht nur kurz oder vielleicht sogar gar nicht besprochen wurde. Das Geheule "Das kam im Unterricht nicht vor" nach jeder Prüfung ist für mich unverständlich. Wenn es im Rahmenstoffplan steht kann es auch geprüft werden. Punkt.

Kurz gesagt, es ist ein hohes Maß an Eigeninitiative gefordert, wer es schafft dieses zu entwickeln, der entwickelt sich auch selbst weiter. Im Geschäftsleben ist nicht immer irgendjemand da der dir genau erklärt was du zu machen hast.


Mir persönlich reicht der IHK-Betriebswirt aber nicht, ich mache noch weiter und studiere Wirtschaftsrecht. Aber nicht weil ich denke das der Betriebswirt zu wenig wäre, sondern weil mein Ehrgeiz und mein Wissensdurst noch nicht gestillt sind.

Und den akademischen Grad brauche ich fürs Ego.
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Hi Neo,

ich habe derzeit insgesamt den Verdacht, daß die Sache sich im Niedergang befindet. Ein Botenartikel dazu rumpelt mir durch die Gehirnwindungen, kommt aber (noch) nicht die nächste Zeit. Der Ansatz mit den IHK-Fortbildungen ist mE nach ausgezeichnet, aber es scheint derzeit mehr oder weniger versemmelt zu werden, vielleicht auch nur von einzelnen Kammern die es nicht drauf haben. Hinzu kommen natürlich die bekannten unseriösen Anbieter, die in den Augen und Köpfen der Personaler längst verankert sind. Das schädigt alle Teilnehmer, selbst die, die es längst hinter sich haben...

Dabei ist der praxisnahe Ansatz mE nach sehr wünschenswert: bei der Kammer würdest Du Dich mit Aktivierung, AK und HK, Leasingerlassen und IFRS herumschlagen, d.h. was Praxisnahes lernen, was Du direkt im Unternehmen einsetzen kannst. Im Diplomstudium geht es erstmal um den Transationskostenansatz, die Principal-Agent-Theory und die Institutionenökonomie - alles sehr interessant, aber kaum praxisrelevant. Welche Transaktionskosten aktivierungspflichtig sind und welche nicht, weißt Du danach nämlich noch lange nicht. Die Kammern füllen insofern ein Loch... in das ich auch nach meiner Elfenbeinturm-Zeit gefallen bin. Schade, daß das (jedenfalls hier) derzeit nicht gut zu laufen scheint, kaum Beteiligung, viel zu hohe Fluktuation...
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Obwohl ich noch mitten drin stecke und auch den Wissenszuwachs nicht missen möchte, frage ich mich in letzter Zeit auch, ob es das alles wirklich wert ist. Die Frage kann ich für mich zwar mit ja beantworten, weil ich mich ohne diesen Zwang der Prüfungen nie und nimmer freiwillig mit den Themen beschäftigt hätte, aber man macht das ja nicht nur für den "Zettel" sondern auch für die Steigerung der beruflichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Da beschleicht einen schon bald das Gefühl, ohne "Dipl." (und zwar ein FH oder Uni Dipl) NICHTS wert zu sein. Da ist sicherlich ein BW der IHK nur eine nette Beigabe, aber nix, was einen Personaler aus dem Stuhl haut. Sicherlich ist auch der Ruf bzw. das Ansehen dieses Titels aufgrund der vielen schwarzen Schafe daran schuld, aber ich sehe hier auch die IHK in der Pflicht. Gerade mit der Veränderung des Rahmenstoffplans und der damit einhergehenden Erschwerung, das Zettelchen überhaupt zu bekommen, sollten die Unternehmen mal über die Inhalte und vor allem den Nutzen, den so ein erfolgreicher Teilnehmer den Unternehmen bringen kann, aufgeklärt werden. Da passiert nicht viel bis gar nichts meiner Meinung nach.
Bei meinem Arbeitgeber war auch das Echo auf meine Fortbildung bisher verhalten. Das mag auch daran liegen, dass niemand so genau weiß, was ein BW IHK so alles kann bzw. können sollte, aber auch daran, dass die IHK per se nicht als renomierte Weiterbildungsstätte anerkannt ist. Da schwingt gleich so ein kleines "Verstaubsein" mit, wenn man IHK ausspricht. Zumindest empfinde ich das so.
Was allerdings mit großem Respekt von allen anerkannt wird, ist die Tatsache, dass man das alles nebenberuflich durchmacht und auch dafür bereit ist, Opfer zu bringen. Ich hoffe, dass dies ein zukünftiger Arbeitgeber mal genauso sieht und nicht nur das fehlende "Dipl." darüber entscheidet, ob ich zu einem Gespräch geladen werde oder nicht.
Eine Freundin, die im Personalbereich arbeitet, hat mir allerdings schon prophezeit, dass der BW IHK nicht "Fisch und nicht Fleisch" sei. Das mag nur die Meinung einer einzelnen Person sein, aber ich denke, die meisten Personaler denken (leider) ähnlich.
Bleibt also nur, die Leute mit unserem praxisnahen und sofort umsetzbaren Wissen zu beeindrucken! :roll:
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"HZingel" schrieb
Schade, daß das (jedenfalls hier) derzeit nicht gut zu laufen scheint, kaum Beteiligung, viel zu hohe Fluktuation...


Was meinst du? Die Beteiligung hier im Forum? Oder deine CD´s?
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Hi Neo,

hier gibt es immer größere Fluktuation bei den IHK-Teilnehmern bzw. überhaupt immer weniger Teilnehmer. Mehrfach sind Kurse aus Mangel an Beteiligung geplatzt. Dies könnte eine Folge der derzeitigen Situation sein. Zumundestens hier ist die Lage im IHK-Bereich nicht optimal, sozusagen. Ob es anderswo auch so ist, weiß ich aber nicht...

Ein Artikel dazu ist jetzt für den 1. August geplant. Vorher ist noch Prozeßkostenrechnung und ein Bilanzanalysebeispiel, also noch ein paar Tage abwarten... vielleicht poste ich hier schon vorab einen Link.

Am 1. ist auch noch was ganz anderes los, was hier offenbar werden wird, aber dazu wirklich erst später ;-)
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Hier in "meiner" Gegend zeichnet sich eigentlich ein anderes Bild ab, es laufen mehrere Kurse bei verschiedenen Bildungsträgern gleichzeitig, z. B. Wirtschaftsfachwirt, Industriemeister, Betriebswirte, ...

Hier hat (Weiter-)Bildung Hochkonjunktur.
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Hallo Harry,

uns so neugierig zu machen ist gemein.....

Darf ich schon mal einen kleinen Tip erfragen in welche Richtung es geht???

Also dann noch meine Meinung zum Betriebswirt IHK: ich habe den Abschluss noch nicht und bin erst im ersten Semester, aber ich habe schon wahnsinnig viel gelernt, was ich im Fachwirt und der Ausbildung nicht hatte: Marketing-Management, Qualitätsmanagement,...

Natürlich mache ich den Abschluss in der Hoffnung, dass es mir beruflich was bringt, aber überwiegend um mein Wissen aufzubauen und das tue ich.
Die VWA´ler gehen teilweise nicht so tief in den Stoff wie wir und meiner Meinung nach ist es vergleichbar.

Ich denke wirklich, dass nicht zählt welchen Abschluss man hat, sondern dass man nebenberuflich was macht und beweist, dass man eine große Belastung aushalten kann.
Das sehen auch die Personaler (denke ich)

Gruß
Ramona
Mitglied
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Alsoich arte zum Betriebswirt IHK an, es gibt nämlich noch weiter Möglichkeiten wie du danach z. B. über das ECBM und die John Moores Universität and einen akdemischen MBA ran kommst.
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Wenn wir schon mal beim Tipp´s geben sind ..

dann rate ich zum Bachelor geht auch ohne Abi, dauert auch nur drei Jahre und ist auch ohne MBA schon mal ein akademischer Grad.

Das gute am Dipl. ist das jeder denkt du kannst was, das schlechte am BW/TBW IHK ist das du es beweisen must und die Ausbildung auch noch ca. gleich lang dauert, warum dann noch den BW/TBW IHK?
Gast
Speziell auf die Frage Handel würde ich sagen das der Betriebswirt IHK schon etwas bringt. Ich mache gerade meinen BW mit einer Klasse die zu 90% aus Handelsfachwirten besteht. Eigentlich von allen kam als Begründung das Sie die Schule nicht aus Interessens- sondern aus Aufstiegsgründen besuchen...

Ich bin da eher ein Ausnahmefall. Ich weiß das ich in meinem Unternehmen nicht explizit als IFW bezahlt werde und auch keinerlei Zuwachs an Einkommen durch das Bestehen der BW-Prüfung erwarten kann.

Ich mache den BW aus absolutem Eigennutz (Interesse & Absicherung für den Arbeitsmarkt in der Zukunft). Ich hab mich zwar auch für das Weitermachen interessiert.. aber die beiden Studiengänge die von der IHK München angeboten werden.. hallo die Waldfee.. die kosten 10.990,00 Euronen.. :shock: deswegen werde ich dann eher mein Fachenglisch wieder hochpolieren..

Ansonsten muß ich meinen Vorrednern Recht geben. Generell bei ausgeschriebenen Stellen hast du mit einem gepr. BW IHK schlechtere Karten als ein "studierter". Aber gottseidank gibt es auch noch andre Firmen die nicht nur nach Noten und Titeln sondern auch nach Vorstellungsgespräch und Probearbeit einstellen..
Gast
Zitat
hier gibt es immer größere Fluktuation bei den IHK-Teilnehmern bzw. überhaupt immer weniger Teilnehmer. Mehrfach sind Kurse aus Mangel an Beteiligung geplatzt.


Dem kann ich nicht zustimmen.. Bei uns ist es eher so wie Neo beschrieben hat.. Wirtschaftsfachwirte, Industriefachwirte, Handelsfachwirte, Betriebswirte IHK.. total ausgebucht...

In meiner IFW Klasse waren wir damals 35 Leute (2004-2006). Im BW sind es momentan 18. Wobei 2 die Prüfung des ersten Teiles auf November verschoben haben.

Anmerkung: Mehr als 20 Leute dürfte der BW-Kurs meiner Meinung nach sowieso nicht haben. Sonst ist es unmöglich so sauber zu dozieren und auf einzelne Problemfälle einzugehen..
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Kein Kurs sollte mehr als 20 Teilnehmer haben. Ich spreche aus Erfahrung!
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"Neo" schrieb
Mir persönlich reicht der IHK-Betriebswirt aber nicht, ich mache noch weiter und studiere Wirtschaftsrecht. Aber nicht weil ich denke das der Betriebswirt zu wenig wäre, sondern weil mein Ehrgeiz und mein Wissensdurst noch nicht gestillt sind.


Ich nehme an du studierst Wirtschaftsrecht an einer Fern-FH. Darf man fragen an welcher?
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wings

die anmeldung läuft gerade. Sollte es nicht klappen dann ist wenigstens nicht zuviel Kohle verloren :wink: 30 € pro Monat erscheinen mir angemessen
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"Neo" schrieb
wings

die anmeldung läuft gerade. Sollte es nicht klappen dann ist wenigstens nicht zuviel Kohle verloren :wink: 30 € pro Monat erscheinen mir angemessen


Das scheint ein sehr interessantes und vor allen Dingen kostengünstiges Angebot zu sein.

Bestand oder besteht die Möglichkeit der Anrechnung des Geprüften Betriebswirtes (IHK)?
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Ich bin noch am prüfen
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Zitat
Die Kammern füllen insofern ein Loch... in das ich auch nach meiner Elfenbeinturm-Zeit gefallen bin


..Wie meinst Du denn das, Harry :wink:
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Staatshaushalt = "Ein Haushalt, in dem alle Essen möchten, aber niemand spülen will!"
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An der Uni ging es im Spieltheorie, mathematische Optimierung oder eine Vielzahl gesellschaftswissenschaftlicher Theorien. Ich wußte (und weiß immer noch) ganz genau, Max Weber auszulegen und J.M. Keynes zu interpretieren, aber einen ordentlichen Buchungssatz, der fünf Konten berührt und drei Mal um die Ecke gerechnet werden muß, das konnte ich damals nicht. Das aber braucht man in der Wirtschaft, und eben nicht Max Webers Analyse der Lehren des Calvin...
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Max Weber auszulegen und J.M. Keynes zu interpretieren, aber einen ordentlichen Buchungssatz, der fünf Konten berührt und drei Mal um die Ecke gerechnet werden muß, das konnte ich damals nicht. Das aber braucht man in der Wirtschaft, und eben nicht Max Webers Analyse der Lehren des Calvin...


Hm, fürs Tagesgeschäft benötigt man Weber wahrschienlich nicht, aber für ein umfassendes und vor allem strategisches Verständnis aber schon

Keine BS in der Hochschulausbildung gehabt??
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Ja, natürlich, für das strategische Verständnis schon - das war ja gerade einer der großen Vorteile der Kombination BWL/Gesellschaftswissenschaften. Nur eben bisweilen etwas realitätsfern im Sinne der employability... und schon damals war nicht viel mit EDV-Grundausbildung, aber das ist heute ja bisweilen immer noch so.

Was ist "BS"?
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Zitat
Was ist "BS"?


Buchungssätze :wink:

Zitat
und schon damals war nicht viel mit EDV-Grundausbildung, aber das ist heute ja bisweilen immer noch so.

Oh ja, das stimmt leider..... :cry:
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Ich muß aber auch gestehen, daß ich erst gegen Ende der Studienzeit wirklich kapiert habe, wofür das Ganze gut ist. Vorher war ich aber auch teilweise die halbe Zeit nicht vor Ort, sondern in Indien... teilweise wegen Praktikum, teilweise nicht. Da war das mit den Buchungssätzen ein wenig untergegangen und später wird es nicht mehr geübt. Aber nun ja, da habe ich seither dazugelernt ;-)
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Ich muß aber auch gestehen, daß ich erst gegen Ende der Studienzeit wirklich kapiert habe, wofür das Ganze gut ist.


...Das kommt mir bekannt vor.. :oops: denke aber das ergeht vielen Studis so...

Zitat
Aber nun ja, da habe ich seither dazugelernt


Jup, das kann ich bestätigen :wink:
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Ein Mädel aus meinem BW IHK Kurs hatte vor einigen Wochen mal den Dozenten (gleichzeitig Leiter des Lehrgangsinstituts) gefragt, ob der BW IHK denn genau so viel wert wäre wie ein BW FH etc. Wir alle haben folgendes dazu gemeint: Kommt darauf an, was man damit machen will. Bei einer Bank wird man kaum Chancen haben, eine hochbezahlte Stelle zu bekommen, wenn die einen BW FH oder von der Uni wollen. Wenn generell ein Betriebswirt für eine Stelle gesucht wird, hat man auch mit dem IHK-Abschluss gute Chancen.
Bin selbst Personalerin und ich finde es gleichermaßen bewundernswert, wenn jemand die Energie aufgebracht hat an die FH oder Uni zu gehen oder nebenberuflich einen IHK-Abschluss zu machen. Nur wenn man eben jemanden mit Diplom sucht, dann will man auch nur einen mit Diplom. Dann ist wohl mehr der strategische Hintergrund gefragt. Wenn man aber jemanden sucht, der sich gut auskennt und auch mal in übergreifenden Gebieten, dann ist ein BW IHK auch sehr willkommen.
Wie gesagt, kommt halt immer auf die Stelle an und auf den, der die Voraussetzungen für die Stelle bestimmt hat.
Das hat meine Kurskollegin leider nicht überzeugt. Sie scheint das Gefühl zu haben, unser BW IHK ist hinterher weniger wert als andere BW Abschlüsse. Aber dann könnte man auch fragen, ob ein BW VWA weniger wert ist. Dieser Abschluss soll auch nicht so anerkannt sein, wobei der Unterricht wohl echt hart und drei bis vier Mal die Woche ist.
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Den Kommentar auf eine ähnliche Frage unsererseits gab uns auch einst ein Dozent (seines Zeichens Unternehmens- und Personalberater): "kommt drauf an". Sicherlich ist es so, wie Du beschrieben hast. Für Stellen, bei denen ausdrücklich ein "abgeschlossenes Hochschulstudium" verlangt wird, braucht man sich mit BW IHK wohl kaum zu bewerben. Die Frage ist nur, wieviele Stellen es gibt, wo dies nicht verlangt wird. Meiner Erfahrung nach leider nicht sehr viele!
Also hat man entweder den Mut, es trotzdem zu probieren mit der 99%-igen Chance, eine Absage zu bekommen oder darauf zu hoffen, den Personaler auf der anderen Seite von seinem Können und vor allem seinem Durchhalte- und Leistungsvermögen, die so eine Ausbildung voraussetzt, zu überzeugen.

Im übrigen sind zwei Personaler bei mir im Kurs, wovon sich einer mittel- bis langfristig in Richtung Personalleiter entwickeln will. Die würden den Kurs wohl kaum machen, wenn sie nicht überzeugt wären, danach was damit in punkto berufliche Perspektive anfangen zu können.

Ach so: der BW VWA ist in der Tat nur im Rhein-Main-Gebiet wohl sehr angesehen (so sagte man mir). Aber anhand der Stundenanzahl und Dauer würde ich schon vermuten, dass die VWA-ler mehr in die Tiefe gegangen sind bei ihrem Studium als wir IHK-ler ...! Die VWA-ler nennen sich auch (halblegal) Dipl. Betriebswirt. Halt ohne den "Bindestrich" dazwischen ... na ja, es sei ihnen gegönnt :D
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Der VWA ist genauso wie der IHK oder der SGB ein nicht-akademischer Abschluss. Nicht mehr und nicht weniger.

Natürlich sind die meisten Stellen für Dipl. ausgeschrieben, das liegt allerdings daran das sich sonst jeder berufen fühlt sich zu bewerben. Einfach trotzdem bewerben, viele Personaler kennen und schätzen den IHK-Betriebswirt.

Aber, und daran scheitern viele, es ist nun mal so das nicht nur der Abschluss zählt, sondern der Mensch. Welche Erfahrungen bringt man mit, welche anderen Vorkenntnisse? Ist man in der Lage Personal zu führen? Kann man strategisch denken und vor allem: Kann man schnelle und effiziente Entscheidungen treffen? Wenn man solche Attribute vorweisen kann, dann ist es völlig egal welchen Betriebswirt man absolviert hat.

Aber leider gibt es sehr sehr viele auf dem Arbeitsmarkt, die haben zwar den IHK-Betriebswirt bestanden, finden dann aber keinen passenden Job. "Schuld" daran ist man natürlich nicht selbst, sondern die böse IHK mir ihrem minderwertigen Abschluss.
Gast
Zitat
Aber anhand der Stundenanzahl und Dauer würde ich schon vermuten, dass die VWA-ler mehr in die Tiefe gegangen sind bei ihrem Studium als wir IHK-ler ...!


Und jetz wieder mal der oberschlaue Wizzard..

Wir haben im Betrieb gewissermaßen direkt den Vergleich. Ein Kollege von mir macht den Betriebswirt VWA. Wie bereits angerissen in einem andren Post von mir, lernen die viel allgemeines und weniger auf einen Industriebetrieb zugeschnitten. Von Außenwirtschaftsrecht bzw. europäischen Wirtschaftsbeziehungen ist da (zumindest in der hiesigen VWA) keine Rede.

Ebenso auch sehr fragwürdig die Noten bzw. Abschlußbildung. Die Prüfung ist (wie früher die IHK Prüfung) abhängig von den Dozenten. Es ist keine bundeseinheitliche Prüfung, die Prüfungszulassung erfolgt über erworbene Scheine. Mein Kollege hat seit Monaten keine einzige Vorlesung mehr besucht da er schon alle erforderlichen Scheine besitzt. O-Ton: Für was soll ich da noch hingehn? Ich hab am Anfang alles gemacht wo es einfach war und gut is..

Entschuldigung das ich mir dann über diese Art der Titelbildung auch meine Gedanken mache.. :roll:
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Jeder Abschluss, bei dem die Dozenten die Prüfung selbst erstellen und korrigieren ist ganz klar im Nachteil ggü. dem IHK-Bw, denn hier haben die Dozenten überhaupt keine Ahnung was in der Prüfung dran kommt.

Allerdings treibt es die IHK oftmals auf die Spitze und stellt Fragen, die eigentlich niemand beantworten kann.
Gast
"Neo" schrieb
Jeder Abschluss, bei dem die Dozenten die Prüfung selbst erstellen und korrigieren ist ganz klar im Nachteil ggü. dem IHK-Bw, denn hier haben die Dozenten überhaupt keine Ahnung was in der Prüfung dran kommt.

Allerdings treibt es die IHK oftmals auf die Spitze und stellt Fragen, die eigentlich niemand beantworten kann.


Hallihallo .... also ich habe den BW IHK genau deswegen auch gemacht; ich wollte eigentlich eine unabhängige Prüfung absolvieren.
Leider begegne ich allerdings aber immer wieder Äußerungen, nach denen ich "besser" den Bank-Betriebswirt an der Bankakademie gemacht hätte; der schließt aber auch "nur" mit einer Akademie-internen Prüfung ab und ist (wie der Name schon sagt), doch sehr speziell auf Banken gemünzt.
Andererseits habe ich mir beim BW IHK etwas schwerer getan, da ich keinerlei Erfahrung im Industriebetrieb o. ä. habe.

Grüße, Wombat
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Ich denke mal, da kommt es auch einfach wieder darauf an, was man mit dem Abschluss machen möchte. In der Industrie kommt der BW IHK sicher gut an, während man bei der Bank sicher mehr mit dem Banken BW anfangen könnte.
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Hi,

Zitat
In der Industrie kommt der BW IHK sicher gut an


Ich erlebe in diesem Zusammenhang oft ein zweideutiges Echo. "IHK-Niveau" ist vielfach eher ein Schimpfwort, aber nur bei denen, die es nicht selbst hinter sich gebracht haben. Die, die diese Prüfungen aus eigener Erfahrung kennen, reden nicht so. Schon in http://www.bwl-bote.de/20061210.htm habe ich daher spekuliert, daß die neuen Verordnungen, und die darauf aufbauenden wesentlich heftigeren Prüfungen, diesem Mangel durch eine Höherpositionierung der Kammerabschlüsse abhelfen sollen. Man will sich, so vermute ich, höher positionieren. Ob dies gewirkt hat, mag jeder für sich selbst beurteilen – wobei mE nach auch die diversen Qualitätsmängel bestimmter Anbieter eine Rolle spielen, die ihre Teilnehmer nicht angemessen auf das doch recht intensive Prüfungsergebnis vorbereiten können oder wollen.


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