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Quellen für wissenschaftliche Arbeiten

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Hi,

eignen sich für Studien- Projekt- und Diplomarbeiten Magazine und Tageszeitungen (z.B. Spiegel, FAZ, Focus, SZ etc..) als Quellen oder sollten dies mehr Fachpublikationen sein?
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Staatshaushalt = "Ein Haushalt, in dem alle Essen möchten, aber niemand spülen will!"
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Wenn Du den Anspruch der Wissenschaftlichkeit erhebst, sollten auch alle zitierten Publikationen
- allgemein zugänglich und
- selbst wissenschaftlich
sein. Das zumindestens ist die Katheterlehre. Der zurfolge dürften auch keine Webseiten udn schon gar keine TV-Sendungen, auch keine wissenschaftlichen, zitiert werden. Faktisch wird es heute kaum mehr so eng gesehen, und wenn Du Dich nicht vorwiegend auf die Tagespresse stützt ist es sicher ok, auch die FAZ oder sowas mal zu zitieren.
Gleiches gilt übrigens auch für die WIkipedia: wir wissen alle, daß diese von Interessengruppen beherrscht wird, jedenfalls was politisch umstrittene Theman angeht. Die diesbezüglichen Artikel sind daher imemr einseitig im Sinne der Gruppierung oder politischen Richtung, die einen jeweiligen Artikel oder Themenbereich gerade beherrscht. Wikipedia-Zitate sehe ich daher vielfach nicht so gerne - aus im Grunde demselben Grund. Sie sind aber ok wenn der Bearbeiter erkennen läßt, daß er nicht nur aus dieser einen Quelle schöpft sondern unterschiedliche Meinungen und Standpunkte erkennt und eigenständig gegeneinander abgrenzt und differenziert bewertet.
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Hallo, bei einer wissenschaftlichen Arbeit Block- oder Flattersatz?
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Staatshaushalt = "Ein Haushalt, in dem alle Essen möchten, aber niemand spülen will!"
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Ich würde immer Blocksatz machen, denn dies verdeutlicht ein endgültiges Ergebnis. Flattersatz steht eher für Entwürfe und vorübergehende Texte ohne endgültige Relevanz.
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Was beim Blocksatz immer blöd aussieht, sind die großen Wortabstände wenn ein langes Wort zum Umbruch führt. Trennt man das Wort und verändert man irgendwo nachträglich den Text, kann es sein, daß das Wort mit dem Trennungsstrich in die nächste Zeile fällt.
Gibt es eigentlich sowas wie automatisch trennen? Wenn nein, ist es sinnvoll die Worttrennung erst nach der Korrektur zu machen.

Loisl
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Hi,

Zitat
Gibt es eigentlich sowas wie automatisch trennen?


Es scheint, daß Du gravierende Defizite im Umgang mit der verwendeten Software hast. Nahezu alle üblichen Büro- undSatzsysteme (OpenOffice, MicrosoftOffice, InDesign, PageMaker, QuarkXPress, LaTex) haben heute eine automatische Trennung.

Verwunderlich ist in diesem Zusammenhang insbesondere, daß viele User dieses Problem zu haben scheinen. Ich wundere mich, daß oft die Hälfte der Projektarbeiten, die den Weg auf meinen Schreibtisch finden, keine einzige Trennung aufweisen - oder eben manuell eingefügte Bindestriche als Trennstriche (beides ist natürlich nicht dasselbe).
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Habe tatsächlich fast nichts mit Textverarbeitungssoftware zu tun. Wo kann das z.B. bei Word eingestellt werden?

Loisl
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Extras --> Sprache --> Silbentrennung (in Office 2003)

Findet sich das nicht von selbst?
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Prima - Danke!

Loisl
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Unglaublich - aber leider so wahr:

Es gibt doch immer noch Leute, die eine Ausbildung zum Betriebswirt anstreben und die einfachsten Dinge in den Standardprogrammen nicht beherrschen.

Wenn ich mir die Tippfehler in den mir vorgelegten Prüfungsarbeiten und Bewerbungsunterlagen anschaue, dann wird mir regelmäßig schlecht. Sicher ist die Rechtschreibprüfung bei Word nicht perfekt, aber die grundsätzlichsten Fehler werden doch recht zuverlässig erkannt.

Und etwas wie Silbentrennung (und als Kür die "bedingte Silbentrennung") sollte doch wirklich bekannt sein ...

Verwundertes ciao!
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Moin Kunde,

es sind halt nicht nur Schreibfehler oder die gröbsten Probleme im Umgang mit der Software, die ich in http://www.bwl-bote.de/20020710.htm beschrieben habe. Nein, Leute, die mit dem Taschenrechner vor Excel sitzen und Konstanten eintippen, gibt es überall. Das ist kein Witz! Nicht daß immer alle Werte ausgerechnet und eingegeben werden, manche können immerhin einige Formeln schreiben. Aber die sind dann noch voller Konstanten. Ändert man einen Wert, bleiben andere, darauf aufbauende Größen unverändert. Oder sind falsch. Und daß jemand eine richtige Satzsoftware (statt Word) verwendet, mit der man Präsentationen entsprechend gestalten kann, ist mir in vielen Jahren Lehrtätigkeit noch nie vorgekommen, noch nie. Und von Datenbanken zur Auswertung von Informationen wollen wir lieber gar nicht erst anfangen. Ein Trauerspiel, ja, aber ein Zeichen der Unbildung unserer Zeit.
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Es sicher etwas beschähmend wenn man sieht wie einfach es geht und man hat es noch nie verwendet :oops: . Die Silbentrennung hätte ich auch nicht unter Sprache vermutet aber die Hilfe hätte es verraten. Allerdings habe ich auch nicht danach gesucht. Generell ist es so, daß nicht jeder alles beherschen kann. Die Programme sind so Umfangreich, daß man oft die nützlichsten Dinge übersieht.
Zum Glüch gibts Foren bei denen man dann mit der Nase drauf gestossen wird. :idea:
Loisl
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Moin,

mein letztes Posting oben bezog sich auch nicht auf Dich sondern auf die grundlegende Herangehensweise im Bildungssystem. Einst lernte man Latein und Rechnen und war damit für die geistigen Anforderungen der Zeit vorbereitet. Das wird heute unterlassen, was man allenthalben merkt: Schulabgänger haben kein mathematisches Verständnis mehr, und müssen nach Fremdwörtern fragen. Mit Latein (und ein wenig Griechisch) wäre das unnötig.

Zu den altsprachlichen Anforderungen grundlegender Bildung, die uneingeschränkt fortbestehen obwohl sie ignoriert werden, treten heute aber formale und technische Anforderungen, und das ist, was ich die digitale Alphabetisierung nenne. Das müßte man gleich nach dem Lesenlernen in der Grundschule anfangen zu vermitteln und keiner sollte ein Schulabschlußzeugnis bekommen der nicht einige Grundkompetenzen in dieser Form mitbringt. Gewisse Mängel an STudien- und Projektarbeiten sind dabei nur das äußere Merkmal: noch immer gibt es Bearbeiter in Betrieben und Behörden, denen ich eine eMail schreiben kann wenn ich will, daß sie etwas nicht wissen. Aber Gymnasiasten in Thüringen müsen über die Lyrik des Barock bescheid wissen (Lehrplan "Deutsch"). Lecker. So schafft man ein Entwicklungsland.
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Moin Loisl, moin Harry,

auch ich habe nicht jemanden persönlich gemeint (damit hätte ich kein Problem, wenns so wäre, Loisl), sondern ich bemängele die grundsätzlich fehlende Kompetenz.

Unter Kompetenz verstehe ich dabei, dass man sich sprachlich ausdrücken kann, dass man nicht nur SMS tippen kann, die mehr Tippfehler als Worte enthalten, dass man versteht, was in EXCEL zum Beispiel unter Konstanten verstanden wird (Harry glaubst Du ehrlich, dass die Mehrzahl der Leser erkannt hat, was das eigentlich ist?) und schließlich, dass man sich bei Abschlußarbeiten (ich vermeide absichtlich das Wort "Diplomarbeiten") erkennbar etwas mehr Mühe gibt und eine entsprechende Form wählt, die dem Anlaß der Arbeit gerecht wird.

Unsere Sprache wird denglish-platter, unsere Ausdrucksformen werden ungeschliffener unser Umgang miteinander wird respektloser - unsere Gesellschaft befindet sich in einem tiefgreifenden Umbruch hin zu mehr Dummheit. Und genau das (!) ist unserer herrschenden Kaste sowas von recht, dass die sich über jede weitere Talk-, Casting- und Peep-Show kaum noch verholen freuen.

Auch ich kämpfe leider sehr oft auf verlorenem Posten, wenn es um die Vermittlung von solchen Werten geht. Bewerbungsunterlagen sind in einem jämmerlichen Zustand - gleichzeitig werden unter "Sonstige Fähigkeiten" sehr gute Kenntnisse in Word und Excel angegeben. Die Profis auf der anderen Seite (Personalabteilung in mittleren und natürlich erst recht großen Firmen) wenden sich schüttelnd von solchen Bewerbungen ab. Abschlußarbeiten erwecken oft genug den Eindruck, dass sie "hingehauen" wurden, nur um die erforderlichen Seiten zu füllen. Widersprüche in sich, Berechnungsfehler in eigenen Tabellen, fehlende Rückschlüsse und so weiter.

Leistung bringen ohne Sprüche zu klopfen, Vorleistungen abliefern, ohne gleich eine Gegenleistung abzuverlangen - das ist doch komplett aus der Mode gekommen! Wo sind wir hingekommen?

Uns nannte man mal das Volk der Dichter und Denker, oder bringe ich da was durcheinander?

Wo kämen wir hin,
wenn alle sagten,
wo kämen wir hin,
und keiner ginge,
um zu sehen,
wohin wir kämen,
wenn wir gingen?

Ciao!
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Registriert: Aug 2009
Beiträge: 534
Hi Loisl,

wenn ich so einfach "rausreden" könnte, wäre ich wohl häppi.

Ist kein Rausreden und kein Schönreden - ist nur Frust über die allgemeine Bildung. Und da bist Du als ehemaliger Hauptschüler ganz oft viel näher am Leben, als ein hochgestochener Abifuzzi, der die Grundlagen nicht kennt.

Außerdem: Meine Verehrung, wenn Du Dich über die Jahre hocharbeitest und weiterhin viel Durchhaltevermögen. Dein Rückgrad ist sicher viel stabiler, als bei den Erstgenannten.

Ciao!


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