Forum

Wie werden GUTSCHRIFTEN gebucht?

Gesperrt

Seite: 1

Autor Beitrag
Mitglied
Registriert: Nov 2010
Beiträge: 271
Hallo allerseits,

Ich habe folgenden Fall:

Debitor bestellt bei mir Waren im Wert von 3.000 + 570 USt. = 3570 brutto.
Buchungssatz ist mir klar:
Per Ford 3.570 an Erlös 3.000 an 570 USt.

Danach werden sende ich ihm die Waren.
Einige davon kommen kaputt an.

Kunde reklamiert und soll Gutschrift bekommen.

Die URL http://www.collmex.de/einfuehrung_buchhaltung.html#308 schlägt vor:

per Erlöse 1.000 per USt 190 an Bank 1.190

Wenn ich das ganze jedoch in meinem ERP-System buche, dann macht es folgende Buchung:

Per Umsatzerlös 1.000 per USt 190 an Debitoren Inland 1.190

Ich würde sagen, daß man das ganze zusammenfassen könnte als:

Per Umsatz 1.000, per USt 190 an Debitor 1.190 als ersten Buchungssatz
Per Aufwand an Bank 1.190 als zweiten Buchungssatz

Ist meine Überlegung richtig?

Tut mir leid, daß ich so triviale Dinge frage, aber Buchführungsklausur ist ca. 6 Jahre her und ich hab nicht alle Details im Kopf.
Daher danke ich im voraus allen, die mir helfen können! :-)
Mitglied
Registriert: Apr 2004
Beiträge: 7407
Ort: Erfurt
Hi,

Zitat
Debitor bestellt bei mir Waren im Wert von 3.000 + 570 USt. = 3570 brutto.
Buchungssatz ist mir klar:
Per Ford 3.570 an Erlös 3.000 an 570 USt.


OK.

Zitat
Danach werden sende ich ihm die Waren.
Einige davon kommen kaputt an.

Kunde reklamiert und soll Gutschrift bekommen.


Die Reklamation mit entsprechender Gutschrift ist ein Storno des ursprünglichen Falles. Von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen kann man eine Buchung durch Umkehrung der Kontierung stornieren. Hier ist also

Zitat
per Erlöse 1.000 per USt 190 an Bank 1.190


nicht ganz richtig, weil oben ja nicht an Bank gebucht wurde. Das Bankkonto wird nur aufgrund des Bankbeleges, nie aber aufgrund einer Rücksendung berührt. Müßte richtig sein:

[code:1]per Erlöse 1.000 per USt 190 an Forderungen 1.190[/code:1]

Hat der Kunde schon gezahlt, und stellt er seine (berechtigte) Forderung erst nach Zahlung, wäre das:

[code:1]per Erlöse 1.000 per USt 190 an Verbindlichkeiten 1.190[/code:1]

denn dann müßten wir ja dem Kunden was erstatten.

Soweit die Theorie. Manche Systeme, wie z.B. Microsoft Navision, stornieren so weit ich mich entsinne aber nicht durch Umkehrung der ursprünglichen Buchung (das ist zu komplex technisch abzubilden), sondern einfach mit einer negativen Zahl. du könntest also mit der Ausgangsbuchung aber entsprechenden Minuszeichen stornieren. Ob das bei Dir aber auch zutrifft, weiß ich nicht.

Das hier stimmt aber auf keinen Fall:

Zitat
Per Umsatz 1.000, per USt 190 an Debitor 1.190 als ersten Buchungssatz
Per Aufwand an Bank 1.190 als zweiten Buchungssatz


Die Rücksendung ist kein Aufwand, sondern eine Ertragsminderung. Es darf also keinesfalls ein Aufwandskonto berührt werden, ebenso kein Bankkonto (vgl. oben). Dieses wird erst bebucht, wenn eine Rückzahlung an den Kunden (und nicht nur eine Minderung der rechnung) stattfindet.
Mitglied
Registriert: Nov 2010
Beiträge: 271
Danke Harry!

Du hast das ERP-System richtig erraten!

Btw, mit Minus kann ich tatsächlich komplett umkehren und als Storno buchen, kein Problem.

Aber es gibt eben eine explizite Gutschriftfunktion, die die Kunden nutzen wollen und die ich beherrschen muß.

Es ist halt eine Krux, daß von der Nebenbuchaltung auf die Hauptbuchhaltung Werte durchgereicht werden, aber nicht umgekehrt. Das ist aber bei allen ERP-Systemen der Fall und die Kunden wollen diese Zweiteilung.

An der Uni sagt einem im Studium niemand, daß in der Praxis so etwas wie eine Nebenbuchhaltung existiert.


Gesperrt

Seite: 1

Parse-Zeit: 0.0484 s · Memory usage: 1.47 MB · Serverauslastung: 2.42 · Vorlagenbereich: 2 · SQL-Abfragen: 8